KONFI-IMPULS zu 1. Korinther 6, 9-14.18-20 von Carlos Ferrer
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KONFI-IMPULS zu 1. Korinther 6, 9-14.18-20 von Carlos Ferrer

Christsein ist illegal und wird bestraft. Gibt es genügend Beweismaterial um dich zu verurteilen?
Danach fragt Peter Rollins in der ersten Geschichte seines Buches "The Orthodox Heretic: And Other Impossible Tales" (Kindle Leseprobe mit (fast) gesamter Geschichte von Amazon zu holen, hier: http://amzn.to/M27yyE) Christsein heißt nicht einigen Wahrheiten zuzustimmen oder einem Glaubenssystem zuzugehören. Christsein ist erstens eine selbstopfernde Weise zu leben und zweitens eine Auseinandersetzung mit unserer Welt.
Wenn wir nicht unsere Welt ändern wollen und uns selbst auf das Spiel setzen, so wie Christus und seine Jünger es taten, gibt es also kein Beweis unseres Glaubens sondern bestens unserer Gedankenweise. Man kann es auch anders ausdrücken (mit P. Rollins, http://vimeo.com/19258866). Wir verneinen die AuferstehungJesu, jedes Mal wenn wir nicht für unseren Nächsten einstehen, wenn wir unheile Welt gut genug heißen und uns ihr ohne weiteres anpassen.
Dieser ideologischen Radikalität entspricht der Ruf nach persönlicher Pflege. Einem Jungen oder einer jungen Dame im Konfirmationsalter sollte es leicht verständlich sein, dass der äussere Körper zu pflegen ist. Der Anschein vor den anderen ist ja ernst zu nehmen, zum Kult durch Reklame und TV geworden (man schaue nur mal kurz zur Fernsehserie " Germany’s / America's / Britains Next Top Model"). Die innere Person wird auch aufs Genaueste gepflegt. Ist man "Goth", hochmodisch oder athletisch gestimmt, sieht man auch so aus.
Ein kurzer Quizz nach der Wahrheit und Aufrichtigkeit in der Kirche und was von ihr anwidert dürfte in etwa der Liste des Predigttextes entsprechen. Die Wörter sind vielleicht nicht mehr zeitgemäß, aber ein Blick auf heutige Skandale zeigen, dass Kirche kein Ort für Missbrauch sein darf. Also auch keinen Missbrauch des/der Selbst. Alles ist erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Wir sind wichtig, leben wir also auch so (frei nach Versen 12 und 20).
Christsein ist nichts für Träumer oder Couchakrobaten. Nach "Sein" ist gefragt. Mit Gnade jedem und jeder gegeben, so zu leben, wie der Geist Gottes ihm oder ihr einflüstert.