Konfi-Impuls zu Hebräer 13,8-9b von Thomas Ebinger
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Konfi-Impuls zu Hebräer 13,8-9b von Thomas Ebinger

 

Der Altjahrsabend vulgo  Silvester ist auch für Konfis ein besonderer Tag. Meist werden sie ihn noch mit der Familie begehen, gern kommen sie auch in den Abendmahlsgottesdienst, besonders, wenn man sie gezielt dazu einlädt oder sogar beteiligt.

Worauf blicken Konfis wie die in Ostfildern-Ruit zurück? Da wird z. B. „eine Freundschaft, mal mit einem Jungen“ genannt; der „beste Mädelsabend“; eine Freundin, die ging, also wegzog; „viele schöne, aber auch traurige Momente“. Auf dem Plakat steht auch YOLO, „You only live once“, das Jugendwort des Jahres 2012. Jedes Leben und viele Ereignisse darin sind einzigartig und einmalig, man muss etwas riskieren, denn man lebt ja nur einmal – so die Einstellung vieler Jugendlicher. Langweilig ist das Leben auch von allein.

Und was erwarten sie von ihrer Zukunft im Jahr 2014? Am häufigsten genannt wird die Konfirmation, aber auch der 14. Geburtstag. Dabei der schöne Kommentar: „(endlich) strafbar“. In diesem „Endlich“ steckt der Stolz darauf, strafmündig zu sein, Verantwortung für das eigene Tun übernehmen zu dürfen, mit 14 kein Kind mehr zu sein, sondern wie ein Erwachsener behandelt zu werden.

Wie spricht der Predigttext, der aus dem gleichen Kapitel wie die Jahreslosung stammt, zu diesen Jugendlichen?

Dass Jesus immer derselbe ist finden sie höchstens altmodisch formuliert, aber sachlich völlig in Ordnung. Jesus ist „immer da für uns“, „er hat nicht mal schlechte Laune“. Damit ist er gerecht, auch wenn es vielleicht „irgendwie langweilig“ ist.

Spannend fand ich, wie das „feste Herz“ verstanden wird, das sich nicht durch fremde Lehren beeinflussen lässt: „Es ist wichtig, Selbstbewusstsein zu haben“, „Gehe deinen eigenen Weg und lass dich nicht beirren“. Mir drängt sich da die Frage auf, ob meine woher auch immer stammende Meinung da wirklich gleichzusetzen ist mit der „rechten Lehre“ im Sinne des Predigttextes. Woher weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin? Ist es so einfach, wie bei dieser Konfirmandin: Nicht alles glauben, was erzählt wird, sondern selber in der Bibel nachlesen“? Wie kann man sich an Jesus, dem immer gleichen orientieren und seine eigene, durchaus wechselhaft Meinung, an ihm ausrichten, ohne sich selbst untreu zu werden? Oder theologischer formuliert: Wie verhält sich moderner religiöser Individualismus zur biblisch-evangelischen Orthodoxie?

Der theologisch aufgeladene Begriff Gnade wird von den Konfis erstaunlich leicht und konkret als Vergebung, Erbarmen, Milderung verstanden. Besonders gefallen hat mir die Assoziation Zukunft. Gnade ist Zukunft! Dass es mit Gottes Hilfe weitergeht, obwohl von mir aus vieles nicht in Ordnung ist, was wieder in Ordnung gebracht werden muss. Schön auch: Gnade heißt, „dass Gott uns mag“.

Auf die Frage, was in diesem Text zu kurz kommt (Fünffingermethode), war die Antwort: „Die Auseinandersetzung mit anderen Religion bzw. Lehren (z. B. Islam)“. Damit lässt sich das Jahresmotto 2013„Reformation und Toleranz“ gut aufgreifen. Die Speisengebote in V. 9c lösten viele Fragen aus, sie müssen sicher erklärt und auf die heutige Zeit übertragen werden.

Ideen für Konfi-Beteiligung

  • Die Konfis stellen markante Ereignisse des Jahres 2013 vor, persönlich bedeutsame und medienwirksam gewordene, und versuchen sie aus Gottes Sicht bzw. aus der Sicht des Glaubens zu deuten.
  • Die Konfis spielen oder erzählen eine Situation, in der es um Gnade geht.
  • Die Konfis gestalten Kunstwerke zum Thema „festes Herz“.
  • Alle Gottesdienstbesucher/innen dürfen sich ein Bibelwort als persönliche Jahreslosung ziehen, die das Herz im neuen Jahr festmachen soll. Konfis helfen beim Verteilen der Karten.

Lieder:

  • Jahreslosungslied „Unterwegs mit Gott“ von G. Heinzmann und H.-J. Eißler, Download unter jahreslosung.info.
  • Du stellst meine Füße auf weiten Raum (Wo wir dich loben … Nr. 35)
  • Eines Tages kam einer (Wo wir dich loben … Nr. 39)
  • Schenk uns Zeit, Zeit aus deiner Ewigkeit (Wo wir dich loben … Nr. 88)
  • Meine Zeit steht in deinen Händen („festes Herz“) (EG Württ. 628)

Alle O-Töne der Konfis im Internet unter predigten.evangelisch.de

Dr. Thomas Ebinger, Dozent für Konfirmandenarbeit am Pädagogisch-Theologischen Zentrum Stuttgart

MATERIAL (Nur Internet)

Konfirmand/innen aus Ostfildern-Ruit zu Hebräer 13,8-9b

Assoziationsplakate

Assoziationen zu „Jesus Christus ist gestern und heute derselbe und bleibt es für immer.“

  • Er ist immer derselbe und ist immer da für uns. Er hat nicht mal schlechte Laune.
  • Er ist und bleibt immer freundlich.
  • Er verändert sich nicht.
  • Er liebt uns.
  • Ewigkeit
  • Stimmt / Ja / geil / Right
  • Er hilft uns immer
  • Jesus, wir lieben dich.
  • Irgendwie langweilig, aber auch gut, denn so ist er gerecht.
  • Wär schlimm, wenn es nicht so wäre.

Lasst euch durch die vielfältigen fremden Lehren nicht irreführen.

  • Nicht alles glauben, was erzählt wird, sondern selber in der Bibel nachlesen
  • Keine andere Religion, kein anderer Glaube
  • Eigenen Weg gehen
  • Ok, mach ich
  • Keine Götzen neben Gott
  • Nicht anderen Leuten nachmachen
  • Gehe deinen eigenen Weg und lass dich nicht beirren
  • Man soll seinen eigenen Weg gehen (4x)
  • Man soll nur das machen, was man machen will.
  • Nicht alles glauben, was andere Menschen sagen
  • Schau weg
  • Sich keinen Quatsch einreden lassen.
  • Nur Gott!
  • Z. B. durch Magie
  • Man selbst sein.
  • Man kann machen, was man will.

Denn es ist wirklich nützlich, wenn euer Herz durch Gnade gefestigt wird.

  • Es ist wichtig, Selbstbewusstsein zu haben
  • Kraft von Gott / Jesus
  • Stimmt
  • JA (steht mehrfach da)
  • Super YYY
  • Ja, das ist richtig.
  • Ja, besonders in schweren Situationen, in denen man es nicht alleine schafft.
  • So ist man nicht so anfällig.
  • Ja, denn wenn man etwas böses/schlechtes getan hat, bekommt man kein schlechtes Gewissen.
  • Hope!
  • Right!

Woran denke ich (vermutlich) beim Rückblick auf das Jahr 2013?

  • YOLO (Abkürzung für You only live once)
  • An viele schöne, aber auch traurige Momente
  • L.-M. (Mädchenname) ging L
  • M. (Jungenname) ging
  • Mein Geburtstag
  • Konfi-Anfang
  • Konfiwochenende
  • Schule
  • Der beste Mädelsabend beim Musikvereins-Probenwochenende
  • Viele Erfolge
  • Freund (im Herz)
  • Glück
  • Meine erste GTA Mission (Comuterspiel Grand Theft Auto)
  • Neue Freundschaft mal mit einem Jungen
  • Neue Schule
  • Neue Klasse J
  • Schule / Sommer /Schnee
  • Seeehr schlechtes Wetter!!!!!!
  • Coole Sachen
  • Viel Glück, Spaß
  • Präteritum (ich auch)
  • Vergangenheit

Woran denke ich, wenn ich auf das Jahr 2014 vorausblicke?

  • Konfirmation (8x)
  • Konfi (3x)
  • Schule (2x)
  • Taufe
  • An viele schöne persönliche Erlebnisse
  • (endlich) strafbar …
  • (Sommer)ferien
  • Ostern
  • 14. Geburtstag
  • Ich werde 14! (2x)
  • Ich werde 15.
  • Gott geht mit
  • Freude
  • Stabil!

Was bedeutet für dich „GNADE“?

  • Zukunft
  • Gute Zukunft
  • Dass jemand jmd. Vergibt
  • Vergebung (11x)
  • Alles
  • Gnade -> Vergebung
  • Dass Gott uns mag
  • Erbarmen (5x)
  • Erlösung
  • Gott
  • Milderung
  • Egal, was passiert, immer gut
  • Vergebung, Kraft, Vertrauen

Was bedeutet für dich ein „GEFESTIGTES HERZ“?

  • Gottes Kraft, man glaubt an Gott
  • Ein starkes Herz Haben (gemalt: Herz mit zwei starken Armen rechts und links)
  • An Gott glauben
  • Menschen, auf die man sich VERLASSEN kann und denen man VERTRAUEN kann.
  • Vertrauen zu Gott
  • Stark sein
  • Standhaftigkeit, Selbstbewusstsein
  • Wenn man im Glauben stark ist.
  • Standhaft sein
  • Ein festes Herz zu haben (Selbstbewusstsein)
  • Selbstbewusstsein (5x!)
  • Ein Herz, das nicht rausfallen kann aus dem Körper
  • Kraft
  • Die Kraft des Herrn
  • Sicherheit
  • Eigene Meinung
  • Eigene Meinung vertreten
  • Selbstbewusstsein, Kraft, Stärke
  • Ein Bund
  • Selbstvertrauen
  • Ziemlich nett
  • Vertrauen in sich selbst
  • Selbstvertrauen

 


 

Ergebnisse der Fünffinger-Methode (wurde gemeinsam erarbeitet)

1. (Daumen) Was gefällt Dir am Text?

  • Dass Jesus derselbe ist, er lässt sich nicht durch Menschen beeinflussen.
  • Dass er jeden Tag gleich ist, heute ist Jesus gut für mich.
  • Dass Gottes Gnade innerlich fest macht, das gibt einem Kraft.
  • Dass Gott immer gnädig ist.

2. (Zeigefinger) Worauf macht dich dieser Text aufmerksam?

  • Dass wir so sein sollen, wie wir sind (keine fremden Lehren)
  • Dass man nur Gott glauben soll, nichts anderem.

3. (Mittelfinger) Was stinkt dir am Text?

  • Dass es Leute gibt, die einen vom richtigen Weg fernhalten wollen.
  • Die Sprache: Ist eher „alt“ geschrieben, z. B. „derselbe“. Besser: Jesus ist jeden Tag der Gleiche.
  • Es wäre auch gut, wenn Jesus mal andere Seiten von sich zeigen würde (Abwechslung statt Langeweile)

4. (Ringfinger) Wo steckt im Text eine Zusage oder ein Versprechen Gottes?

  • Jesus ist (verlässlich) derselbe.
  • Gottes Gnade wird euch innerlich fest machen.
  • Gott ist denen gnädig, die an ihn glauben.

5. (kleiner Finger) Was kommt dir in diesem Text zu kurz?

  • Die Auseinandersetzung mit anderen Religion bzw. Lehren (z. B. Islam)

 


 

Ergebnisse der Origami-Methode, bei der Konfi-Fragen im Kreis herum weitergegeben und mehrfach beantwortet werden (Auswahl):

Warum hat die Person den Text geschrieben?

  • Um den Menschen zu zeigen, dass sie Gott vertrauen können.
  • Damit gläubige Menschen nicht alles glauben, was ihnen erzählt wird.
  • Damit die Hebräer Bescheid wissen.

Was bedeutet „Gottes Gnade wird euch innerlich fest machen“? (Frage taucht mehrfach auf)

  • Nicht an sich selbst zweifeln.
  • Dass man Gott vertraut und im Glauben stärker wird.
  • Vielleicht dass man sich etwas merkt und daran glaubt.
  • Dass man es sich zu Herzen nimmt und man es sich merkt.
  • Vielleicht dass man sich die Worte verinnerlichen soll und darüber nachdenken soll.
  • Dass man innerlich einen Bund damit schließt.
  • Überzeugt sein.
  • Dass Gott uns hilft.
  • Dass man innerlich besser, fest wird.

Wie macht Gott einen Menschen innerlich fest?

  • Durch die Lehre
  • Durch Stärke von ihm
  • Durch Vertrauen

Was sind die anderen möglichen Lehren, durch die man sich nicht verführen lassen soll?

  • Erfundene Götter, die anscheinend gut sind
  • Verschiedene Sünden wie Klauen oder Ehebrechen
  • Z. B. Filme oder so, die der Bibel widersprechen.
  • Eine Bibel von einer anderen Religion.
  • Lehren, die man nicht kennt.

Was bedeutet: „Lasst euch nicht durch alle möglichen fremden Lehren verführen“?

  • Man soll nicht alles glauben, sondern seine eigene Meinung haben.

Was heißt „sich durch fremde Lehren verführen lassen“?

  • Man soll nicht alles glauben, was man hört.
  • Sich nicht ablenken lassen.
  • Sich durch Medien oder Filme ablenken lassen von Gott.
  • Man sollte nur auf Gott und die Bibel hören, nicht auf andere Lehren.

Gilt das auch für uns Christen? (Vorher wurde darauf hingewiesen, dass der Hebräerbrief sich an Hebräer, d. h. Judenchristen richtet)

  • Ja!
  • Keine Ahnung
  • Ich glaube schon
  • Ja

Warum wird die Gnade Gottes mit Speisen verglichen und nicht mit etwas anderem?

  • Weil Essen lecker ist *o*
  • Weil halt
  • Weil der Mensch Essen braucht und es sehr wichtig ist.

Was passiert mit einem, wenn man von Gottes Gnade innerlich festgemacht wird?

  • Man ist glücklich
  • Man ist innerlich glücklich und sicher.
  • Man wird bekehrt.
  • Man traut sich.

 

Perikope
Datum 31.12.2013
Bibelbuch: Hebräer
Kapitel / Verse: 13,8-9
Wochenlied: 59
Wochenspruch: Ps 103,8