KONFI-IMPULSE zu Lukas 1, 67-79 von Christina Hirt
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KONFI-IMPULSE zu Lukas 1, 67-79 von Christina Hirt

1. Der Predigttext und die Lebenswelt der Jugendlichen
1.1 Ein Geburtstagslied:
Das Benedictus ist ein „Geburtstagslied“ von Zacharias anlässlich der Geburt seines Sohnes Johannes. Wenn Jugendliche heute überhaupt noch zum Geburtstag singen (?), dann ist es „Happy birthday“. Aber Glückwünsche verschicken sie auf jeden Fall -  häufig via Facebook. Die Idee, jemandem Gutes mit auf den weiteren Weg zu geben ist also bekannt.
Was wünschen sich Konfirmandinnen und Konfirmanden für ihre Zukunft? Wie blicken sie auf die Zeit, die kommt?
Was wünschen sich ihre Eltern für sie? Diese Wünsche können ja häufig ganz anders aussehen als die eigenen. In der Geschichte von Zacharias und Elisabeth verzichten die Eltern auf das, was sie sich vielleicht lange für ein eigenes Kind „ausgedacht“ hatten. Ihr Umfeld erwartet, dass es einen Zacharias junior geben würde (Lk 1,59), der in die Fußspuren des Vaters als Priester treten sollte. Doch Gottes Anweisung lautet anders: sie sollen dem Kind den Namen Johannes geben. Er würde ein Prophet des Höchsten werden und dem Herrn vorausgehen (Lk 1,76).
1.2 Besuch aus der Höhe:
Zacharias erlebt in Lukas 1 die Gegenwart Gottes. Sein Engel spricht zu ihm, die lang gehegte und vermutlich schon zur Seite gedrängte Sehnsucht nach einem Kind wird endlich wahr. In seinem Lied richtet der den Fokus dann aber nicht auf seine persönlichen Erlebnisse, sondern weitet den Horizont. Er besingt Gottes Retter für diese Welt.
Ich erlebe, dass Konfirmandinnen und Konfirmanden schon irgendwie  glauben, dass Gott da ist. Sie haben aber kaum „Erfahrung“ mit seiner Gegenwart. Wie erleben wir Gottes Gegenwart? Was wäre, wenn Gott zu Besuch käme? Welche Bedeutung hat das Kommen von Jesus für das eigene Leben? Und: ist Gott nicht schon da? Kann man dann noch mehr von ihm erwarten? Zacharias besingt in seinem Lied ja auch ganz neue (alte) Hoffnungen.
1.3 Retter der Welt
Rettergestalten sind aus vielen Filmen bekannt (Bruce Willis und Co). Braucht unsere Welt denn einen Retter? Brauchen einzelne einen Retter? Und wenn ja, für was?
Das Benedictus zeigt, dass bei Gottes Rettung die Menschen nicht nur Zuschauer sind, sondern direkt beteiligt werden:  er befreit, damit ihm ohne Furcht gedient werden kann (Lk 1,74-75); er befähigt zum Prophetenamt und zur Verkündigung; er vergibt, damit das Licht zu denen dringt, die im Dunkeln sind; er richtet unsere Füße auf den Weg des Friedens.
2. Vorschläge zur Gestaltung
2.1 Die Konfirmanden schreiben ein Geburtstagslied. Sie formulieren darin Wünsche für die Zukunft eines Kindes / Wünsche für sich selbst.
Wenn eine Taufe im Gottesdienst stattfindet, können diese Glückwünsche auch bei der Taufe vorgelesen werden.
Wenn die Gemeinde an spontane Interviews oder ähnliche Aktionen gewöhnt ist, könnte das sicher auch direkt im Gottesdienst gemacht werden.
2.2: Werbespot der Sparkassen Privatvorsorge als Impuls: Der Vater hält sein Neugeborenes in den Armen: „Mein Junge, mein Stolz, meine Altersvorsorge“. Daraufhin streckt ihm das Baby die Zunge raus, ist nicht einverstanden…
Einzelarbeit und Gespräch – wie stellen sich meine Eltern meine Zukunft vor? Welche Wünsche haben sie? Lassen sie mir den Freiraum für eigenes? Bräuchte manchmal mehr Rat von ihnen? Könnte Gott etwas für mein Leben vorgesehen haben? Die Ergebnisse können im Rahmen der Predigt vorkommen.
2.3. Vorbereitung im KU: Wenn Jesus zu uns zu Besuch käme…
Die Konfirmanden überlegen, was wäre, wenn Jesus in ihre Familie käme, in ihre Schulklasse, zu ihnen in den Verein… Sie schreiben die Ideen auf und tragen sie im Gottesdienst vor (statt Schriftlesung).
Einige Beispiele aus unserer Gruppe:
Wenn Jesus zu mir nach Hause kommen würde, würde alles ganz ruhig sein! Ich würde mir wünschen, dass er mit meinem kleinen Bruder redet, dass er nicht mehr so frech und böse zu mir und zu meinen Eltern ist.
Wenn Jesus zu meiner Oma und zu meinem Opa käme, würde sich ändern, dass meine Oma mehr in die Kirche geht. Dass mein Opa mehr Glauben hat. Dass an Weihnachten kein Streit mehr in der Familie ist. Ich würde mir wünschen, dass der offene Fuß von meinem Opa wieder zuwächst.
Wenn Jesus zu uns in die Schule käme, würde ihm keiner glauben, dass er wirklich Jesus wäre. Irgendwann würde sie es aber merken. Ich würde mir wünschen, dann man gegenseitig mehr Rücksicht nimmt.
2.4 Film-Idee: "Der Besuch" - ein Film von Zeljka Morawek nach dem gleichnamigen Roman von Adrian Plass. Produziert von Jonas Stängle und der staengle media produktion.