KONFI-IMPULS zu Hiob 14, 1-6 von Ute Stolz
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KONFI-IMPULS zu Hiob 14, 1-6 von Ute Stolz

Annäherung
Das Buch Hiob
Lebhaft ist mir noch die Faszination in Erinnerung, die für mich als Jugendliche von der Rahmenhandlung des Buches Hiob ausging. Ich sah die Szene wie auf einer Theaterbühne gespielt. Spannend war der Dialog zwischen Gott und dem Satan.
Die langen Reden waren mir mühsam, am ehesten las ich noch die Hiobs, aber die der Freunde übersprang ich.
Vergänglichkeit
Altern und Vergehen, ein Thema, von dem die Jugendlichen scheinbar weit weg sind, das sie aber in der Pubertät, in der sie nach dem Sinn ihres Lebens fragen, oft sehr beschäftigt.
Was ist der Mensch?
Was bin ich? Wer bin ich? Was werde ich….. Das alles sind Fragen, mit denen Jugendliche umgehen.
Wer/wie ist Gott?
Wäre Gott wirklich imstande, so etwas zu tun, wie es im Buch Hiob steht? Dass er Hiob auf die Probe stellt. In die Welt der Jugendlichen übertragen, setzt er im Grunde genommen eine „Freundschaft“ auf´s Spiel…..
Gerecht – ungerecht
Der „leidende Gerechte“…ich frage mich, wie nah er unseren Konfirmandinnen und Konfirmanden ist. Sehr wohl aber haben sie ein feines Gespür für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, dafür, wie „man behandelt wird“ von Eltern und anderen Erziehenden. Sie spüren, wie ungerecht zB. das Notensystem unserer Schule ist. Dass die einen kaum etwas tun müssen und gute Noten bekommen, die anderen sich plagen und das Ergebnis der Anstrengung mitnichten entspricht.
Auch die Frage nach dem gerechten Gott taucht auf, der Lied zulässt und „nichts dagegen tut, der aber das doch müsste“.
Grenzen des Lebens
Das Thema „Unsterblichkeit“ kommt in Büchern (Harry Potter!!) und Filmen für Jugendliche immer wieder vor, oft auch als Leitthema, bei dem die Protagonisten und ihre Widersacher sich bekämpfen und beide dem nachjagen, was unsterblich macht. Grenzen haben, das bedeutet aber nicht nur, irgendwann sterben zu müssen, sondern begrenzt zu sein in Fähigkeiten und Möglichkeiten und mit Dingen im Leben konfrontiert zu werden, gegen die man nichts tun, sondern die man nur annehmen kann.
Klagen-Jammern-sich beklagen
Hiob klagt. Wo haben Jugendliche Gelegenheit, sich „auszuko……“ ? Welche Rolle spielen Freunde/Freundinnen?
Darf man so klagen wie Hiob, so mit Gott reden? So unverschämt sein?
Was tröstet, wenn es einem so geht?
Praktische Ideen
Die KonfirmandInnen suchen sich Symbole für Leben und Tod/ Vergänglichkeit, entweder aus dem Fundus des/der Unterrichtenden oder sie machen sich in der Konfistunden für 20 Minuten auf den Weg und gestalten aus dem Mitgebrachten ein Bodenbild. Dann wird der PT gelesen. Danach Musik, während der die KonfirmandInnen Assoziationen zum Text auf vorbereitete Zettel schreiben und zum Bodenbild dazulegen können. Die Assoziationen können evtl.in die Predigt eingearbeitet werden.
Die Szene zwischen Gott und Satan wird nachgespielt oder  umgeschrieben (Gott lehnt den Deal ab,……) oder ausgebaut…..Auch hier ist es evtl. möglich, dass die KonfirmandInnen die Szene im Gottesdienst vor der Predigt spielen (statt Schriftlesung?).
Die Konfis werden in zwei Gruppen eingeteilt. Beide entwerfen einen Fragebogen zum Thema „Was würdest du einem Freund verzeihen?“ oder „Wie weit darf ein Freund/eine Freundin gehen?“.  Eine Gruppe beantwortet jeweils den Bogen der anderen. Weiterführendes Gespräch: Wie würde es Hiob gehen, wenn er von dem Handel zwischen Gott und dem Satan erfährt? Wie geht es Gott, wenn Hiob ihn so anklagt? Wie viel verträgt wer?
Wie können Freunde/Freundinnen helfen, wenn es einem so richtig schlecht geht?
KonfirmandInnnen erzählen (in Kleingruppen oder PartnerInnenarbeit) von einer Krise und was ihnen da gut getan oder nicht gut getan hat. Ergebnisse im Plenum sammeln. Was tun Hiobs Freunde?
Die Mädchen und Jungen entwerfen einen Brief an einen Freund/Freundin, die/den sie trösten wollen (Einzel- oder Partnerarbeit).
Die KonfirmandInnen schreiben einen Brief an Gott und klagen ihm alles, was ihnen auf dem Herzen liegt. Entweder sie nehmen den Brief selbst mit, oder die Briefe werden kollektiv verbrannt, oder sie werden in einem versiegelten Umschlag vom Unterrichtenden aufbewahrt und nach einer Frist den Jugendlichen zurückgegeben.