Der Sonntag Quasimodogeniti bedeutet „wie die Neugeborenen“. Kein ganz leichtes Thema für Konfirmand*innen. Neu anzufangen allerdings schon. Da der Text die Erscheinung Jesu nach Tod und Auferstehung zum Thema hat, eignet er sich gut, um „Auferstehung“ im Kirchlichen Unterricht zu behandeln.
Das Lied „Neuanfang“ von Clueso bietet sich für einen Einstieg in die Konfirmandenstunde an, ebenso eine Einspielung im Gottesdienst an. Über www.songtexte.com kann man den Liedtext einsehen.
Zu Beginn wird ein Plakat mit dem Schriftzug „Neuanfang“ mitgebracht und gesammelt, was die Konfirmand*innen darunter verstehen (Beziehung, Umzug, Vertragen …). Anschließend wird das Lied von Clueso vorgespielt ,eventuell mitgelesen und das Plakat um die Impulse aus dem Lied ergänzt. Interessant ist die Kontinuität zwischen dem Alten und dem, was nach dem Neuanfang kommt. Clueso singt von den Erinnerungen und dass er kein neues Leben, sondern einen neuen Tag will. Neues ist nur auf dem Hintergrund von Altem möglich.
Den Konfis wird die Frage nach der Auferstehung Jesu gestellt (hängt mit Ostern zusammen, gestorben und auferstanden, der gleiche wie vorher?). Macht Jesus auch einen Neuanfang? Geht alles wieder von vorne los?
Zusammen wird Joh 21,1-14 gelesen. Jesus erscheint den Jüngern. Er erscheint ihnen in einer Alltagssituation, die Kreuzigung ist schon länger her. Zuerst erkennen sie ihn nicht und kommen mit ihm ins Gespräch. Auf einmal aber erkennt ihn sein Lieblingsjünger daran, dass das Netz voller Fische ist. Als sie später miteinander das Mahl halten, wagt niemand zu fragen: Wer bist du? Denn sie wussten: Er ist der Herr.
Die Jünger erkennen Jesus, weil etwas passiert, was an Vergangenes anknüpft. Das gemeinsame Mahl, die Fischvermehrung. Sie erkennen ihn nicht am Aussehen, sondern am gemeinsam Erlebten. Jesus ist verändert, er ist ganz neu: Auferstanden aus dem Reich der Toten. Und doch bleibt das gemeinsam Erlebte und bietet so die Möglichkeit, das Neue zu verstehen.
Wie ist das mit unseren Wünschen nach Neuanfängen? Nach einem Misserfolg, einem Streit oder auch nur einer zu bekannten Situation reizt das Neue, der Neuanfang. Aber wir sind die, die wir sind. All unsere Erlebnisse und Erfahrungen machen uns zu denen, die wir sind. Um neu zu beginnen, gehört es auch, sich mit Altem auszusöhnen.
Die Jünger wissen, dass der Auferstandene ihr Jesus ist. Weil sie es wissen und weil wir es wissen dürfen, gilt seine Auferstehung auch für uns. Für die Konfis ist es wichtig zu verstehen, dass das der Grund ist, weshalb sie im Konfirmandenunterricht und der Kinderkirche sind, weshalb wir uns die Geschichten von Jesus jeden Sonntag neu erzählen: Um die Erinnerungen zu schaffen und wachzuhalten, damit eines Tages ein Neuanfang möglich ist.