KONFI-IMPULS zu Epheser 4,1-6 von Thomas Ebinger
4,1-6

KONFI-IMPULS zu Epheser 4,1-6 von Thomas Ebinger

Nach den Sommerferien wächst die neue Konfirmandengruppe immer besser zusammen und entwickelt ein Gruppengefühl und Regeln des Umgangs miteinander. Da passt dieser Text, der realistisch und utopisch zugleich ist, wenn er einer urchristlichen Gemeinde christliche Prinzipien des Umgangs miteinander nahebringt. Die Botschaft an die Konfirmandengruppe könnte sein: Ihr seid eine kleine Gemeinde auf Zeit innerhalb der großen (Kirchen- und weltumspannenden) Gemeinde, zu der ihr gehört. Wie können wir es schaffen, die großen Worte des Textes – Liebe, Frieden, Geduld, Einigkeit – mit Leben zu füllen?

Für die Riedenberger Konfirmand/innen, mit denen ich den Text angeschaut habe, war vor allem die Gefangenschaft des Briefschreibers überraschend eindrücklich, sie fragten sich, ob die Gefangenschaft wörtlich oder nur metaphorisch gemeint ist. Ins Gefängnis kommt man doch nicht einfach so – eine gute Spur, um auf Verfolgung um des Glaubens willen einzugehen und den Wert der Religionsfreiheit zu betonen.

Schwierigkeiten hatten sie mit der bildhaften Rede vom „einen Leib“. Wenn man 1. Kor. 12 als Schriftlesung wählt, lässt sich zur Veranschaulichung gut der schöne Sketch von Otto Waalkes biblisch nachspielen und das Zusammenwirken der Körperteile als Bild für die Einheit in der Gemeinde darstellen. (Zur Inspiration für Mitarbeitende: Der menschliche Körper, http://youtu.be/9XC85D7bcYw).

Interessant waren die Antworten auf die Frage „Warum wird immer gesagt oder befohlen, was wir tun sollen?“ 1) Damit du weißt, was du tun sollst, damit du nicht in die Hölle kommst. 2) Weil wir damit Grundbausteine für unser Leben haben und es halbwegs geordnet ist. 3) Weil Gott unser Wohl will und ohne sine Befehle kommen wir nicht aus. 4) Weil es richtig ist.

Jemand wollte wissen „Warum hat Gott jemanden berufen?“ und bekam diese Konfi-Antworten: 1) Weil er ihn und andere näher bei sich haben will 2) Gott hat jeden von uns „berufen“, er hat jedem von uns das Leben geschenkt. 3) Ich denke, dass Gott uns z voller Demut, Freundlichkeit und Geduld berufen hat.

Aufgefordert, den Text auf wenige Worte zu kürzen, fanden die Konfis eindrückliche Bibel-Kurztexte (Basisbibel-Übersetzung): 1) Ich bitte: Ertragt euch gegenseitig! 2) Leben: Demut, Freundlichkeit, Geduld 3) Gott Liebe 4) Friede.

Dies lässt sich mit Hilfe der Methode Text schwärzen leicht nachmachen: Der Bibeltext wird kopiert, die Konfis reduzieren ihn bis auf eine bestimmte Anzahl Wörter. Dabei kann auch jeder eine andere Zahl bekommen. Die Kurz-Bibeltexte werden im Anschluss an die Verlesung des Predigttextes von den Konfis vorgetragen.

Eine besondere Spannung liegt in der Formulierung „Ertragt einander in Liebe“. Manchmal scheinen andere fast unerträglich, eine Dauerprobe für die eigenen Nerven. Die anderen „respektieren“ heißt das für Konfis, auch wenn sie anders sind. Und die anderen lieben wie sich selbst.

Bildhaft nachvollziehen lässt sich das Band des Friedens, wenn man tatsächlich ein Band um die Gruppe zieht. Möglich ist das mit einer schönen gruppenpädagogischen Übung: Man besorgt einen alten Fahrradschlauch, entfernt vorsichtig mit einer Rasierklinge das Ventil. Dann kann die ganze Gruppe in das extrem dehnbare Gummiband hineinsteigen, das sich auf Hüfthöhe befindet. Bis zu 30 Personen passen da hinein.

Man könnte ein solches Band des Friedens auch mit Text und Symbolen gestalten unter der Fragestellung: Was führt dazu, dass wir als Gruppe zusammenhalten. In dieses große Band kann man dann im Gottesdienst als Gruppe hineinsteigen. Ein wichtiges Stichwort in Konfi-Sprache war hier übrigens: „Zusammenhalt“.

Der Bibeltext lässt sich auch gut in eine Einheit integrieren, bei der Kontrakte und Regeln für die Gruppe ausgehandelt werden. Muster dafür gibt es u.a. in:  „Von Anfang an“, KU-Praxis Nr. 40, Gütersloh 2000 ; „Konfis auf Gottsuche“, H.U Kessler, B. Nolte, Gütersloh 2003.

Liedvorschläge:

·         Gut, dass wir einander haben (Feiert Jesus! 1)

·         Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn (Das Liederbuch ejw, 151)

·         Wie ein Fest nach langer Trauer (EG 660)

·         Her, mach mich zum Werkzeug deines Frieden (Das Liederbuch ejw, 152)

Dr. Thomas Ebinger, Dozent für Konfirmandenarbeit am Pädagogisch-Theologischen Zentrum Stuttgart

MATERIAL (Nur Internet)

Konfirmand/innen aus Ostfildern-Ruit zu Hebräer 13,8-9b

Assoziationsplakate

Assoziationen zu „Jesus Christus ist gestern und heute derselbe und bleibt es für immer.“

·         Er ist immer derselbe und ist immer da für uns. Er hat nicht mal schlechte Laune.

·         Er ist und bleibt immer freundlich.

·         Er verändert sich nicht.

·         Er liebt uns.

·         Ewigkeit

·         Stimmt / Ja / geil / Right

·         Er hilft uns immer

·         Jesus, wir lieben dich.

·         Irgendwie langweilig, aber auch gut, denn so ist er gerecht.

·         Wär schlimm, wenn es nicht so wäre.

Lasst euch durch die vielfältigen fremden Lehren nicht irreführen.

·         Nicht alles glauben, was erzählt wird, sondern selber in der Bibel nachlesen

·         Keine andere Religion, kein anderer Glaube

·         Eigenen Weg gehen

·         Ok, mach ich

·         Keine Götzen neben Gott

·         Nicht anderen Leuten nachmachen

·         Gehe deinen eigenen Weg und lass dich nicht beirren

·         Man soll seinen eigenen Weg gehen (4x)

·         Man soll nur das machen, was man machen will.

·         Nicht alles glauben, was andere Menschen sagen

·         Schau weg

·         Sich keinen Quatsch einreden lassen.

·         Nur Gott!

·         Z. B. durch Magie

·         Man selbst sein.

·         Man kann machen, was man will.

Denn es ist wirklich nützlich, wenn euer Herz durch Gnade gefestigt wird.

·         Es ist wichtig, Selbstbewusstsein zu haben

·         Kraft von Gott / Jesus

·         Stimmt

·         JA (steht mehrfach da)

·         Super YYY

·         Ja, das ist richtig.

·         Ja, besonders in schweren Situationen, in denen man es nicht alleine schafft.

·         So ist man nicht so anfällig.

·         Ja, denn wenn man etwas böses/schlechtes getan hat, bekommt man kein schlechtes Gewissen.

·         Hope!

·         Right!

Woran denke ich (vermutlich) beim Rückblick auf das Jahr 2013?

·         YOLO (Abkürzung für You only live once)

·         An viele schöne, aber auch traurige Momente

·         L.-M. (Mädchenname) ging L

·         M. (Jungenname) ging

·         Mein Geburtstag

·         Konfi-Anfang

·         Konfiwochenende

·         Schule

·         Der beste Mädelsabend beim Musikvereins-Probenwochenende

·         Viele Erfolge

·         Freund (im Herz)

·         Glück

·         Meine erste GTA Mission (Comuterspiel Grand Theft Auto)

·         Neue Freundschaft mal mit einem Jungen

·         Neue Schule

·         Neue Klasse J

·         Schule / Sommer /Schnee

·         Seeehr schlechtes Wetter!!!!!!

·         Coole Sachen

·         Viel Glück, Spaß

·         Präteritum (ich auch)

·         Vergangenheit

Woran denke ich, wenn ich auf das Jahr 2014 vorausblicke?

·         Konfirmation (8x)

·         Konfi (3x)

·         Schule (2x)

·         Taufe

·         An viele schöne persönliche Erlebnisse

·         (endlich) strafbar …

·         (Sommer)ferien

·         Ostern

·         14. Geburtstag

·         Ich werde 14! (2x)

·         Ich werde 15.

·         Gott geht mit

·         Freude

·         Stabil!

Was bedeutet für dich „GNADE“?

·         Zukunft

·         Gute Zukunft

·         Dass jemand jmd. Vergibt

·         Vergebung (11x)

·         Alles

·         Gnade -> Vergebung

·         Dass Gott uns mag

·         Erbarmen (5x)

·         Erlösung

·         Gott

·         Milderung

·         Egal, was passiert, immer gut

·         Vergebung, Kraft, Vertrauen

Was bedeutet für dich ein „GEFESTIGTES HERZ“?

·         Gottes Kraft, man glaubt an Gott

·         Ein starkes Herz Haben (gemalt: Herz mit zwei starken Armen rechts und links)

·         An Gott glauben

·         Menschen, auf die man sich VERLASSEN kann und denen man VERTRAUEN kann.

·         Vertrauen zu Gott

·         Stark sein

·         Standhaftigkeit, Selbstbewusstsein

·         Wenn man im Glauben stark ist.

·         Standhaft sein

·         Ein festes Herz zu haben (Selbstbewusstsein)

·         Selbstbewusstsein (5x!)

·         Ein Herz, das nicht rausfallen kann aus dem Körper

·         Kraft

·         Die Kraft des Herrn

·         Sicherheit

·         Eigene Meinung

·         Eigene Meinung vertreten

·         Selbstbewusstsein, Kraft, Stärke

·         Ein Bund

·         Selbstvertrauen

·         Ziemlich nett

·         Vertrauen in sich selbst

·         Selbstvertrauen

 

 

 

Ergebnisse der Fünffinger-Methode (wurde gemeinsam erarbeitet)

1. (Daumen) Was gefällt Dir am Text?

·         Dass Jesus derselbe ist, er lässt sich nicht durch Menschen beeinflussen.

·         Dass er jeden Tag gleich ist, heute ist Jesus gut für mich.

·         Dass Gottes Gnade innerlich fest macht, das gibt einem Kraft.

·         Dass Gott immer gnädig ist.

2. (Zeigefinger) Worauf macht dich dieser Text aufmerksam?

·         Dass wir so sein sollen, wie wir sind (keine fremden Lehren)

·         Dass man nur Gott glauben soll, nichts anderem.

3. (Mittelfinger) Was stinkt dir am Text?

·         Dass es Leute gibt, die einen vom richtigen Weg fernhalten wollen.

·         Die Sprache: Ist eher „alt“ geschrieben, z. B. „derselbe“. Besser: Jesus ist jeden Tag der Gleiche.

·         Es wäre auch gut, wenn Jesus mal andere Seiten von sich zeigen würde (Abwechslung statt Langeweile)

4. (Ringfinger) Wo steckt im Text eine Zusage oder ein Versprechen Gottes?

·         Jesus ist (verlässlich) derselbe.

·         Gottes Gnade wird euch innerlich fest machen.

·         Gott ist denen gnädig, die an ihn glauben.

5. (kleiner Finger) Was kommt dir in diesem Text zu kurz?

·         Die Auseinandersetzung mit anderen Religion bzw. Lehren (z. B. Islam)

 

 

 

Ergebnisse der Origami-Methode, bei der Konfi-Fragen im Kreis herum weitergegeben und mehrfach beantwortet werden (Auswahl):

Warum hat die Person den Text geschrieben?

·         Um den Menschen zu zeigen, dass sie Gott vertrauen können.

·         Damit gläubige Menschen nicht alles glauben, was ihnen erzählt wird.

·         Damit die Hebräer Bescheid wissen.

Was bedeutet „Gottes Gnade wird euch innerlich fest machen“? (Frage taucht mehrfach auf)

·         Nicht an sich selbst zweifeln.

·         Dass man Gott vertraut und im Glauben stärker wird.

·         Vielleicht dass man sich etwas merkt und daran glaubt.

·         Dass man es sich zu Herzen nimmt und man es sich merkt.

·         Vielleicht dass man sich die Worte verinnerlichen soll und darüber nachdenken soll.

·         Dass man innerlich einen Bund damit schließt.

·         Überzeugt sein.

·         Dass Gott uns hilft.

·         Dass man innerlich besser, fest wird.

Wie macht Gott einen Menschen innerlich fest?

·         Durch die Lehre

·         Durch Stärke von ihm

·         Durch Vertrauen

Was sind die anderen möglichen Lehren, durch die man sich nicht verführen lassen soll?

·         Erfundene Götter, die anscheinend gut sind

·         Verschiedene Sünden wie Klauen oder Ehebrechen

·         Z. B. Filme oder so, die der Bibel widersprechen.

·         Eine Bibel von einer anderen Religion.

·         Lehren, die man nicht kennt.

Was bedeutet: „Lasst euch nicht durch alle möglichen fremden Lehren verführen“?

·         Man soll nicht alles glauben, sondern seine eigene Meinung haben.

Was heißt „sich durch fremde Lehren verführen lassen“?

·         Man soll nicht alles glauben, was man hört.

·         Sich nicht ablenken lassen.

·         Sich durch Medien oder Filme ablenken lassen von Gott.

·         Man sollte nur auf Gott und die Bibel hören, nicht auf andere Lehren.

Gilt das auch für uns Christen? (Vorher wurde darauf hingewiesen, dass der Hebräerbrief sich an Hebräer, d. h. Judenchristen richtet)

·         Ja!

·         Keine Ahnung

·         Ich glaube schon

·         Ja

Warum wird die Gnade Gottes mit Speisen verglichen und nicht mit etwas anderem?

·         Weil Essen lecker ist *o*

·         Weil halt

·         Weil der Mensch Essen braucht und es sehr wichtig ist.

Was passiert mit einem, wenn man von Gottes Gnade innerlich festgemacht wird?

·         Man ist glücklich

·         Man ist innerlich glücklich und sicher.

·         Man wird bekehrt.

·         Man traut sich.