KONFI-IMPULS zu Matthäus 20,1-16 von Judith Reinmuth-Frauer
20,1-16

KONFI-IMPULS zu Matthäus 20,1-16 von Judith Reinmuth-Frauer

  1. Reaktionen nach der ersten Lektüre
    Viele empfinden das Verhalten des Hausherrn als unfair, vor allem gegenüber denen, die schon den ganzen Tag gearbeitet haben. Es gibt auch die Sichtweise: Vielleicht hat jemand ja schon den ganzen Tag nach Arbeit gesucht und keine gefunden. Erst am Nachmittag gelingt es dann. Für diesen Menschen ist es nicht unfair, weil er ja nichts dafür kann, im Gegenteil: Er freut sich.
     
  2. Gleichnis für Gott
    Ich weise darauf hin, dass diese Geschichte ein Gleichnis für Gott ist und das Verhalten des Hausherrn uns zeigen soll, wie Gott sich verhält. Dann frage ich, ob das für sie etwas verändert, ob sie es dann anders empfinden. Für manche macht es keinen Unterschied, sie empfinden das Verhalten immer noch als unfair und ungerecht. Für andere verändert sich etwas: Gott behandelt alle gleich – das ist gut. Gott liebt alle gleich – das tut gut.
     
  3. Hineinversetzen in die Personen
    Die Geschichte bietet gute Möglichkeiten, sich mit Methoden des Bibliologs bzw. Bibliodramas anzunähern. Eine Idee dazu: V. 1 bis 10 noch einmal zu lesen und dann die Gruppe einzuteilen in diejenigen, die ab 6 Uhr, ab 9 Uhr, ab 12 Uhr und ab 15 Uhr gearbeitet haben. Allen wird ein „Silbergroschen“ (könnte auch ein Schoko-Taler sein) als Lohn gegeben. Sie reagieren aus ihrer Perspektive und äußern sich. Dabei werden sie auch konfrontiert mit dem Satz: „Bist du nicht mit mir einig geworden über einen Silbergroschen?“ Es entsteht ein Gespräch. Evtl. können die Rollen noch einmal getauscht werden, um auch die andere Perspektive einzunehmen.
     
  4. Schreibdiskussion
    Eine weitere Möglichkeit, auch als Ergänzung zu 3., bietet eine Schreibdiskussion zu Vers 16: „So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.“
    Dieser Satz steht auf einem großen Plakat und die Konfirmandinnen und Konfirmanden schreiben ihre Gedanken, Gefühle, Einfälle dazu in der Stille auf.
    Erste(r) zu sein ist für viele ein Ziel, z. B. im Sport oder im Ansehen bei den anderen.  Letzte(r) zu sein ist dagegen nicht erstrebenswert und doch für manche auch eine immer wieder gemachte Erfahrung. Was bedeutet es, wenn sich alles umkehrt?
    Es schließt sich ein Gespräch darüber an.