KONFI-IMPULSE zu 1. Petrus 1, 13.18-21 von Gerlinde Feine
1,13
1. Überlegungen zum Text:
Der 1. Petrusbrief ist ein Dokument der Vergewisserung für eine bedrängte Gemeinde vor dem Hintergrund der antiken Sozialordnungen und der Rituale des Judentums. Die ersten Adressat_innen werden die anspielungsreiche Sprache auf Anhieb verstanden und mit den eigenen Lebensbezügen verbunden haben. Für heutige Jugendliche (aber auch für Erwachsene) hält dieser Abschnitt jedoch mehr Fremdes als Vertrautes bereit:
- „nicht mit … Gold oder Silber erlöst“: In den ersten christlichen Gemeinden fanden sich viele Sklaven, die Freiheit nur als innere Haltung erleben konnten. Daneben gab es die Schuld- oder Lohnsklaverei derer, die in wirtschaftliche Not geraten waren. Oft wurden Kinder für eine begrenzte Zeit oder auch lebenslang als Arbeitskräfte verkauft und mussten die Schulden ihrer Familie abarbeiten, wenn sie nicht vorzeitig freigekauft werden konnten – gegen „Gold oder Silber“. Dieses Bild steht also für Abhängigkeiten, aus denen man sich selbst nicht befreien kann, sondern auf die Großzügigkeit anderer angewiesen ist. Gleichzeitig schildert es ein Dilemma: Menschen, die in äußerer Unfreiheit leben, wissen sich durch die Taufe befreit zu einem selbstbestimmten Leben und (was damals noch viel stärker wog) zum ewigen Heil.
- „nichtige(r) Wandel nach der Väter Weise“: Die Bibel in gerechter Sprache übersetzt mataias anastrophes mit „inhaltsloser Lebensorientierung“, ähnlich die Basisbibel: „nutzlose Lebensweise“; gemeint ist die Haltung, mit der jemand durchs Leben geht, weniger das, was er oder sie tut. Es genügt also nicht, sich untadelig zu verhalten bzw. stets korrekt und gesetzestreu zu handeln, sondern es kommt auf die innere Einstellung an, mit der das geschieht: Diese soll Hoffnung, Liebe und Gottvertrauen ausstrahlen. Erst recht gilt das dann, wenn Befehlsgewalt und Abhängigkeitsverhältnisse dazu zwingen, anders zu handeln, als man selbst es möchte oder verantworten kann.
- „mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“: Nicht zuletzt die Frömmigkeit der Zinzendorf-Lieder hat dazu beigetragen, daß mit dem „Blut Christi“, das uns erlöst, die Kreuzigung assoziiert wird. Der 1.Petr wurde jedoch zu einer Zeit geschrieben, als die Erinnerung an den Tempelkult und das täglich dargebrachte Tamid-Opfer zumindest den judenchristlichen Gemeinden noch sehr präsent war. Christus als das „Lamm, das der Welt Sünde trägt“ anzurufen, ist der Gemeinde von der Abendmahlsliturgie her vertraut, doch verbinden die meisten Jugendlichen (und Erwachsenen) mit dieser Formel eher das „Passahlamm“, weil ihnen die Einsetzung des Abendmahls in Verbindung mit dem Sederabend vertraut ist. In den meisten gotischen Kirchen mit Kreuzgewölbe findet sich jedoch als Schlußstein über dem Ort, an dem sich zur Bauzeit der Meßaltar befand, die Darstellung eines Agnus Dei, gelegentlich im Arm des Täufers Johannes (vgl. Joh 1,29). Das Bild vom Lamm spielt auf diese Deutung des Todes Jesu als letztgültiges Sühnopfer an, wird aber von den heutigen Hörer_innen (insbesondere von den Konfis) i.d.R. nicht auf Anhieb verstanden.
- „…ehe der Welt Grund gelegt wurde, aber offenbart am Ende der Zeiten…“: Die Endzeiterwartung, die für die ersten Christen noch prägend war und ihre Haltung bestimmte, teilt unsere Epoche nicht. Weder Weltuntergangsphantasien (Maya-Kalender) noch apokalyptische Zerstörungsszenarien (Fukushima) haben ernsthaft Einfluß auf das Lebensgefühl, daß die Zeit der Welt nahezu unbegrenzt ist; dafür vermitteln Weltraumbilder, wie sie das Hubble-Teleskop sendet, den Eindruck der Unendlichkeit. Der Gedanke, daß Christus diese unbegrenzte Zeit umgreift und als Retter und Erlöser immer bei den Menschen ist, ist daher schwer zu vermitteln. Wo es aber gelingt, kann diese Vorstellung heute noch die gleiche tröstende und stärkende Kraft entfalten wie zur Zeit des 1.Petr.
Bei so viel Erklärungsbedarf ist die Gefahr groß, daß die Predigt zur Vorlesung gerät, in der die Gemeinde zwar viel historisches Wissen (z.B. über den Tempelkult) mitbekommt, die Intention des Predigttextes aber überhört. Wer allerdings auf Erklärungen ganz verzichtet, macht es den Hörer_innen schwer, den Bezug zum Predigttext herzustellen. Mithilfe analoger Situationen lassen sich jedoch u.U. Stimmungen wachrufen, die denen der ersten Leser_innen zumindest nahekommen. Ziel ist das Verstehen der inneren Haltung, an die der Verfasser des 1.Petrusbriefes appelliert, und das Aufzeigen von Möglichkeiten, aus dieser Haltung heraus zu leben.
2. Anregungen für den Gottesdienst:
„Schwabenkinder“: Die Geschichte der (zumeist Vorarlberger und Tiroler) Kinder, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein den Sommer über als Arbeitskräfte nach Oberschwaben „verkauft“ wurden, eignet sich sehr gut als Identifikationsbeispiel für das Gefühl der Abhängigkeit und des Ausgeliefertseins, das die ersten Christen in ihrem Alltag erlebten und dem der 1.Petr die von Christus geschenkte innere Freiheit entgegensetzt. Das Theater Lindenhof in Melchingen hat zusammen mit dem Evang. Firstwald-Gymnasium in Mössingen ein Theaterprojekt auf die Beine gestellt, bei dem die beteiligten Jugendlichen die Biographien der „Schwabenkinder“ und auch unter dem Aspekt beleuchten, was Menschen benötigen, um nicht an ihrem Schicksal zu zerbrechen und innerlich frei zu bleiben (http://www.theater-lindenhof.de/index.php?docid=542, weitere Infos: .
Als Predigtkonkretion können KonfirmandInnen kurze Informationen und einzelne „O-Töne“ zur Geschichte der „Schwabenkinder“ vorlesen (Textbaustein z.B. hier: http://www.thomas-scharnowski.de/swabkind/schwaebischeheimat98_3.htm mit Illustration vom „Sklavenmarkt in Ravensburg“ oder hier http://www.schwabenkinder.de/Seiten/startframe.html ).
Wo es technisch möglich ist, könnte ein Ausschnitt aus dem gleichnamigen Film gezeigt werden (http://www.arte-edition.de/item/8033.html ), vorzugsweise die Szene auf dem „Kindermarkt“, wo die schwäbischen Bauern den Wert der „Ware“ taxieren, oder eines der Interviews mit Zeitzeugen, die online abrufbar sind.
„Laufsteg“: Als Hinführung zur Predigt oder als kleine Unterbrechung kann folgende pantomimische Übung eingesetzt werden, die nur kurz vor dem Gottesdienst geprobt oder abgesprochen werden muß. Benötigt wird ein kleiner „Laufsteg“ (der Mittelgang oder eine sonst gut sichtbare Strecke), auf dem ein/e Jugendliche/r in einer bestimmten Weise auf und abgehen soll; die anderen Konfis bzw. alle anderen Gemeindeglieder raten, welche Grundhaltung ausgedrückt ist. Was jeweils dargestellt wird, kann vorher abgesprochen werden, möglich ist aber auch, Zettel vorzubereiten, dem/der nächsten Kandidat_in zu zeigen und dann spontan darstellen zu lassen, wie man läuft, wenn
- man traurig / wütend / glücklich / erleichtert / verliebt / enttäuscht… ist
- man sich bedrückt / stark / frei / müde… fühlt
- etwas Schönes vorhat / etwas Unangenehmes machen muß (Anm.: je konkreter, desto besser: „Stell dir vor, du gehst zum Zahnarzt, der dir alle Weisheitszähne ziehen soll…“)
Im Idealfall finden sich auch Freiwillige / Mitwirkende aus der Erwachsenengemeinde. – Die Übung dient zwar auch dazu, die von Konfis oft als (zu) trist empfundene Atmosphäre des Gottesdienstes aufzulockern, und gibt ihnen die Möglichkeit, sich kurz zu bewegen, ohne zu stören. Trotzdem sollte später in der Predigt der Sinn der Übung erklärt werden: Der Gang eines Menschen zeigt seine innere Haltung mehr als seinen äußeren Stand. Auch wer in seiner Lebensgestaltung nicht frei ist, kann sich frei fühlen und entfalten – und das kann man ihm/ihr anmerken.
„Ich lebe meinen Traum“: Dieses Motto haben sich Schüler_innen und Lehrer_innen der Albertville-Realschule Winnenden nach dem Amoklauf im März 2009 gegeben in Anlehnung an das bekanntere „Verträum nicht dein Leben – lebe deinen Traum.“ Angesichts der Begrenztheit der eigenen Existenz die eigene Lebens-Zeit zu nutzen (vgl. die Funktion des „Carpe Diem“ in dem Kinofilm „Der Club der toten Dichter“) entspricht der vom Predigttext geforderten Grundhaltung (V.13!).
Viele Konfigruppen stellen sich zu Anfang des Konfijahres mit ihren Wünschen, Hoffnungen usw. auf Plakaten vor. Im Gottesdienst könnten diese „Träume“ noch einmal anklingen. Möglich ist auch eine spontane Umfrage mit Statements: „Mein Traum ist…“. Die Jugendlichen kennen diese Frage oft schon aus dem schulischen Kontext, wenn sie sich mit ersten Berufswünschen auseinandersetzen und Lebensplanungskompetenz entwickeln. Viele Erwachsene werden sich an ähnliche Träume erinnern und für sich überprüfen, was noch darauf wartet, umgesetzt zu werden.
Wo es in der Kirche eine Agnus-Dei-Darstellung gibt, diese zusammen mit dem Predigttext (oder einem Ausschnitt daraus) auf kleine Zettel kopieren und von den Konfis am Ausgang verteilen lassen. Sie können mit nach Hause genommen werden als Erinnerung daran, daß wir „Losgekaufte“ sind. Auf der Rückseite können eigene Ziele / Träume notiert werden.
Der 1. Petrusbrief ist ein Dokument der Vergewisserung für eine bedrängte Gemeinde vor dem Hintergrund der antiken Sozialordnungen und der Rituale des Judentums. Die ersten Adressat_innen werden die anspielungsreiche Sprache auf Anhieb verstanden und mit den eigenen Lebensbezügen verbunden haben. Für heutige Jugendliche (aber auch für Erwachsene) hält dieser Abschnitt jedoch mehr Fremdes als Vertrautes bereit:
- „nicht mit … Gold oder Silber erlöst“: In den ersten christlichen Gemeinden fanden sich viele Sklaven, die Freiheit nur als innere Haltung erleben konnten. Daneben gab es die Schuld- oder Lohnsklaverei derer, die in wirtschaftliche Not geraten waren. Oft wurden Kinder für eine begrenzte Zeit oder auch lebenslang als Arbeitskräfte verkauft und mussten die Schulden ihrer Familie abarbeiten, wenn sie nicht vorzeitig freigekauft werden konnten – gegen „Gold oder Silber“. Dieses Bild steht also für Abhängigkeiten, aus denen man sich selbst nicht befreien kann, sondern auf die Großzügigkeit anderer angewiesen ist. Gleichzeitig schildert es ein Dilemma: Menschen, die in äußerer Unfreiheit leben, wissen sich durch die Taufe befreit zu einem selbstbestimmten Leben und (was damals noch viel stärker wog) zum ewigen Heil.
- „nichtige(r) Wandel nach der Väter Weise“: Die Bibel in gerechter Sprache übersetzt mataias anastrophes mit „inhaltsloser Lebensorientierung“, ähnlich die Basisbibel: „nutzlose Lebensweise“; gemeint ist die Haltung, mit der jemand durchs Leben geht, weniger das, was er oder sie tut. Es genügt also nicht, sich untadelig zu verhalten bzw. stets korrekt und gesetzestreu zu handeln, sondern es kommt auf die innere Einstellung an, mit der das geschieht: Diese soll Hoffnung, Liebe und Gottvertrauen ausstrahlen. Erst recht gilt das dann, wenn Befehlsgewalt und Abhängigkeitsverhältnisse dazu zwingen, anders zu handeln, als man selbst es möchte oder verantworten kann.
- „mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“: Nicht zuletzt die Frömmigkeit der Zinzendorf-Lieder hat dazu beigetragen, daß mit dem „Blut Christi“, das uns erlöst, die Kreuzigung assoziiert wird. Der 1.Petr wurde jedoch zu einer Zeit geschrieben, als die Erinnerung an den Tempelkult und das täglich dargebrachte Tamid-Opfer zumindest den judenchristlichen Gemeinden noch sehr präsent war. Christus als das „Lamm, das der Welt Sünde trägt“ anzurufen, ist der Gemeinde von der Abendmahlsliturgie her vertraut, doch verbinden die meisten Jugendlichen (und Erwachsenen) mit dieser Formel eher das „Passahlamm“, weil ihnen die Einsetzung des Abendmahls in Verbindung mit dem Sederabend vertraut ist. In den meisten gotischen Kirchen mit Kreuzgewölbe findet sich jedoch als Schlußstein über dem Ort, an dem sich zur Bauzeit der Meßaltar befand, die Darstellung eines Agnus Dei, gelegentlich im Arm des Täufers Johannes (vgl. Joh 1,29). Das Bild vom Lamm spielt auf diese Deutung des Todes Jesu als letztgültiges Sühnopfer an, wird aber von den heutigen Hörer_innen (insbesondere von den Konfis) i.d.R. nicht auf Anhieb verstanden.
- „…ehe der Welt Grund gelegt wurde, aber offenbart am Ende der Zeiten…“: Die Endzeiterwartung, die für die ersten Christen noch prägend war und ihre Haltung bestimmte, teilt unsere Epoche nicht. Weder Weltuntergangsphantasien (Maya-Kalender) noch apokalyptische Zerstörungsszenarien (Fukushima) haben ernsthaft Einfluß auf das Lebensgefühl, daß die Zeit der Welt nahezu unbegrenzt ist; dafür vermitteln Weltraumbilder, wie sie das Hubble-Teleskop sendet, den Eindruck der Unendlichkeit. Der Gedanke, daß Christus diese unbegrenzte Zeit umgreift und als Retter und Erlöser immer bei den Menschen ist, ist daher schwer zu vermitteln. Wo es aber gelingt, kann diese Vorstellung heute noch die gleiche tröstende und stärkende Kraft entfalten wie zur Zeit des 1.Petr.
Bei so viel Erklärungsbedarf ist die Gefahr groß, daß die Predigt zur Vorlesung gerät, in der die Gemeinde zwar viel historisches Wissen (z.B. über den Tempelkult) mitbekommt, die Intention des Predigttextes aber überhört. Wer allerdings auf Erklärungen ganz verzichtet, macht es den Hörer_innen schwer, den Bezug zum Predigttext herzustellen. Mithilfe analoger Situationen lassen sich jedoch u.U. Stimmungen wachrufen, die denen der ersten Leser_innen zumindest nahekommen. Ziel ist das Verstehen der inneren Haltung, an die der Verfasser des 1.Petrusbriefes appelliert, und das Aufzeigen von Möglichkeiten, aus dieser Haltung heraus zu leben.
2. Anregungen für den Gottesdienst:
„Schwabenkinder“: Die Geschichte der (zumeist Vorarlberger und Tiroler) Kinder, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein den Sommer über als Arbeitskräfte nach Oberschwaben „verkauft“ wurden, eignet sich sehr gut als Identifikationsbeispiel für das Gefühl der Abhängigkeit und des Ausgeliefertseins, das die ersten Christen in ihrem Alltag erlebten und dem der 1.Petr die von Christus geschenkte innere Freiheit entgegensetzt. Das Theater Lindenhof in Melchingen hat zusammen mit dem Evang. Firstwald-Gymnasium in Mössingen ein Theaterprojekt auf die Beine gestellt, bei dem die beteiligten Jugendlichen die Biographien der „Schwabenkinder“ und auch unter dem Aspekt beleuchten, was Menschen benötigen, um nicht an ihrem Schicksal zu zerbrechen und innerlich frei zu bleiben (http://www.theater-lindenhof.de/index.php?docid=542, weitere Infos: .
Als Predigtkonkretion können KonfirmandInnen kurze Informationen und einzelne „O-Töne“ zur Geschichte der „Schwabenkinder“ vorlesen (Textbaustein z.B. hier: http://www.thomas-scharnowski.de/swabkind/schwaebischeheimat98_3.htm mit Illustration vom „Sklavenmarkt in Ravensburg“ oder hier http://www.schwabenkinder.de/Seiten/startframe.html ).
Wo es technisch möglich ist, könnte ein Ausschnitt aus dem gleichnamigen Film gezeigt werden (http://www.arte-edition.de/item/8033.html ), vorzugsweise die Szene auf dem „Kindermarkt“, wo die schwäbischen Bauern den Wert der „Ware“ taxieren, oder eines der Interviews mit Zeitzeugen, die online abrufbar sind.
„Laufsteg“: Als Hinführung zur Predigt oder als kleine Unterbrechung kann folgende pantomimische Übung eingesetzt werden, die nur kurz vor dem Gottesdienst geprobt oder abgesprochen werden muß. Benötigt wird ein kleiner „Laufsteg“ (der Mittelgang oder eine sonst gut sichtbare Strecke), auf dem ein/e Jugendliche/r in einer bestimmten Weise auf und abgehen soll; die anderen Konfis bzw. alle anderen Gemeindeglieder raten, welche Grundhaltung ausgedrückt ist. Was jeweils dargestellt wird, kann vorher abgesprochen werden, möglich ist aber auch, Zettel vorzubereiten, dem/der nächsten Kandidat_in zu zeigen und dann spontan darstellen zu lassen, wie man läuft, wenn
- man traurig / wütend / glücklich / erleichtert / verliebt / enttäuscht… ist
- man sich bedrückt / stark / frei / müde… fühlt
- etwas Schönes vorhat / etwas Unangenehmes machen muß (Anm.: je konkreter, desto besser: „Stell dir vor, du gehst zum Zahnarzt, der dir alle Weisheitszähne ziehen soll…“)
Im Idealfall finden sich auch Freiwillige / Mitwirkende aus der Erwachsenengemeinde. – Die Übung dient zwar auch dazu, die von Konfis oft als (zu) trist empfundene Atmosphäre des Gottesdienstes aufzulockern, und gibt ihnen die Möglichkeit, sich kurz zu bewegen, ohne zu stören. Trotzdem sollte später in der Predigt der Sinn der Übung erklärt werden: Der Gang eines Menschen zeigt seine innere Haltung mehr als seinen äußeren Stand. Auch wer in seiner Lebensgestaltung nicht frei ist, kann sich frei fühlen und entfalten – und das kann man ihm/ihr anmerken.
„Ich lebe meinen Traum“: Dieses Motto haben sich Schüler_innen und Lehrer_innen der Albertville-Realschule Winnenden nach dem Amoklauf im März 2009 gegeben in Anlehnung an das bekanntere „Verträum nicht dein Leben – lebe deinen Traum.“ Angesichts der Begrenztheit der eigenen Existenz die eigene Lebens-Zeit zu nutzen (vgl. die Funktion des „Carpe Diem“ in dem Kinofilm „Der Club der toten Dichter“) entspricht der vom Predigttext geforderten Grundhaltung (V.13!).
Viele Konfigruppen stellen sich zu Anfang des Konfijahres mit ihren Wünschen, Hoffnungen usw. auf Plakaten vor. Im Gottesdienst könnten diese „Träume“ noch einmal anklingen. Möglich ist auch eine spontane Umfrage mit Statements: „Mein Traum ist…“. Die Jugendlichen kennen diese Frage oft schon aus dem schulischen Kontext, wenn sie sich mit ersten Berufswünschen auseinandersetzen und Lebensplanungskompetenz entwickeln. Viele Erwachsene werden sich an ähnliche Träume erinnern und für sich überprüfen, was noch darauf wartet, umgesetzt zu werden.
Wo es in der Kirche eine Agnus-Dei-Darstellung gibt, diese zusammen mit dem Predigttext (oder einem Ausschnitt daraus) auf kleine Zettel kopieren und von den Konfis am Ausgang verteilen lassen. Sie können mit nach Hause genommen werden als Erinnerung daran, daß wir „Losgekaufte“ sind. Auf der Rückseite können eigene Ziele / Träume notiert werden.
Perikope