KONFI-IMPULSE zu 2. Korinther 4, 16-18
4,16
„Sagen Sie mal, wie alt sind Sie eigentlich?“ Die Frage der jungen Frau sorgte für große Heiterkeit beim Publikum eines Vortrags in der Erlanger Hugenottenkirche, wo der damals 83jährige Berliner Altbischof Kurt Scharf gerade einen fulminanten Vortrag über die Zukunft der Kirche gehalten hatte. „Wissen Sie, ich bin 23. Aber heute komme ich mir viel älter vor als Sie!“. Scharfs Optimismus, seine Visionen, vor allem aber die Energie, mit der der hagere, weißhaarige Alte für seine Ideen warb, hatten nicht nur sie beeindruckt und „alt“ aussehen lassen. So „jung“ wollten sich nun alle fühlen.
„Wenn auch der äußere Mensch zerfällt, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert“: Gegensatzpaare bestimmen den kurzen Abschnitt aus dem 2 Kor„Innen – aussen“, „sichtbar – unsichtbar“, „vergehen – erneuern“, „zeitlich – ewig“. In der Argumentation des Paulus sollen sie einer bedrängten, zweifelnden Gemeinde Mut machen, gegen den Augenschein und auch im Widerspruch zu den Normen und Werten ihrer Umwelt ganz auf Christus zu vertrauen und in ihm ihren Reichtum zu sehen. Sie lassen sich auch als autobiographische Deutung seiner Situation lesen; insbesondere V.16 reflektiert Alter und Krankheit als ernstzunehmende, aber beherrschbare Bedrohung. Nicht der Augenschein zählt, sondern die innere Haltung, die denen geschenkt wird, die dem Evangelium trauen.
Für ältere Predigthörer_innen ist dieser Gedanke nachvollziehbar. Jugendliche dagegen erleben das Älter werden noch nicht als negativ, sondern als Fortschritt, der mehr Freiheit in der Lebensgestaltung bringt. Wohl aber kennen sie den Gegensatz zwischen innen und aussen: Wer bin ich – und wen sehen andere in mir? Was möchte ich tun oder sein – und was traut man mir zu (oder auch nicht)? Viele bauen sich in diesem Alter innere Bilder von sich auf, denen sie ähnlich werden wollen, üben fremde Rollen, kopierten Vorbilder vor dem Spiegel oder der Videokamera und hoffen, endlich „entdeckt“ zu werden als Superstar oder Supermodell.
Doch auch das andere Extrem ist nicht selten: Sich übersehen fühlen, sich häßlich, unbeachtet und gedemütigt fühlen. Der Song „Teenage Dirtbag“ von Wheatus schildert die Träume eines solchen Nerds, der ein Mädchen anhimmelt: „but she doesn’t know who I am, and she doesn’t give a damn about me“ (aber sie weiß gar nicht, wer ich bin und sie pfeift auf mich). Doch am Ende überrascht die allseits Beliebte ihn damit, daß sie auf ihn zukommt und ihm bekennt, wie wertlos und unscheinbar sie sich fühlt: Happy End nicht ausgeschlossen.
Der Predigttext setzt auf das, was die Leute nicht sehen können: Durch Christus wird das Unscheinbare kostbar; das Evangelium macht die Schwachen stark. Viele Predigthilfen zum Text zitieren Antoine de Saint-Exupéry’s „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ aus dem „Kleinen Prinzen“. Es geht aber nicht nur darum, das Ewige im Vergänglichen wahrzunehmen. Wichtiger ist die Kraft, die Paulus aus dieser Tatsache schöpft und mit der er die Korinther anstecken und in Bewegung setzen möchte. Die nachfolgenden Ideen sollen dazu beitragen, diese Ressourcen in sich selbst zu entdecken und als von Gott geschenkt wahrzunehmen:
„Optische Täuschung“: Je nach technischen Möglichkeiten per Projektion oder als Kopie Vexierbilder zeigen, bei denen „alt“ und „jung“ ineinander übergehen (am bekanntesten ist dieses Bild: http://www.sehtestbilder.de/optische-taeuschungen-illusionen/illusion-a…). Die Predigt kann solche „optische“ Täuschungen weiterentwickeln.
„Das Supertalent“ (kann vor dem Gottesdienst kurz abgesprochen werden): Wie beim Casting treten die Konfis nacheinander ans Mikrofon, sagen etwas, von dem sie denken, daß sie es besonders gut können, und setzen sich wieder hin. In Gemeinden, wo dies leicht möglich ist, könnte die Umfrage unter den übrigen Gottesdienstbesuchenden fortgesetzt werden (Handmikro nicht vergessen) – Was in einem steckt (und was die anderen vielleicht gar nicht wissen), muß in der Predigt gar nicht weiter aufgenommen werden: Es reicht, daß es nun „im Raum steht“ und sichtbar wurde.
Variante: sich gegenseitig vorstellen: „Das ist XY. Wisst ihr eigentlich, daß er/sie besonders gut das und das kann? – Ich finde, er/sie hat etwas Besonderes, nämlich…“ usw.
„Ich bin anders als ihr denkt“: Eine kleine Phantasiereise anleiten, bei der die Mitfeiernden in sich hineinspüren und ihre „unbekannten“ Seiten erkunden können. Stichworte und Fragen dazu könnten sein: „Wie alt bin ich – und wie alt fühle ich mich?“ „Was würde ich gern einmal tun?“ „Was traut man mir gar nicht zu – aber ich kann es?“. Musik läßt Raum zum Nachdenken.
„Wenn auch der äußere Mensch zerfällt, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert“: Gegensatzpaare bestimmen den kurzen Abschnitt aus dem 2 Kor„Innen – aussen“, „sichtbar – unsichtbar“, „vergehen – erneuern“, „zeitlich – ewig“. In der Argumentation des Paulus sollen sie einer bedrängten, zweifelnden Gemeinde Mut machen, gegen den Augenschein und auch im Widerspruch zu den Normen und Werten ihrer Umwelt ganz auf Christus zu vertrauen und in ihm ihren Reichtum zu sehen. Sie lassen sich auch als autobiographische Deutung seiner Situation lesen; insbesondere V.16 reflektiert Alter und Krankheit als ernstzunehmende, aber beherrschbare Bedrohung. Nicht der Augenschein zählt, sondern die innere Haltung, die denen geschenkt wird, die dem Evangelium trauen.
Für ältere Predigthörer_innen ist dieser Gedanke nachvollziehbar. Jugendliche dagegen erleben das Älter werden noch nicht als negativ, sondern als Fortschritt, der mehr Freiheit in der Lebensgestaltung bringt. Wohl aber kennen sie den Gegensatz zwischen innen und aussen: Wer bin ich – und wen sehen andere in mir? Was möchte ich tun oder sein – und was traut man mir zu (oder auch nicht)? Viele bauen sich in diesem Alter innere Bilder von sich auf, denen sie ähnlich werden wollen, üben fremde Rollen, kopierten Vorbilder vor dem Spiegel oder der Videokamera und hoffen, endlich „entdeckt“ zu werden als Superstar oder Supermodell.
Doch auch das andere Extrem ist nicht selten: Sich übersehen fühlen, sich häßlich, unbeachtet und gedemütigt fühlen. Der Song „Teenage Dirtbag“ von Wheatus schildert die Träume eines solchen Nerds, der ein Mädchen anhimmelt: „but she doesn’t know who I am, and she doesn’t give a damn about me“ (aber sie weiß gar nicht, wer ich bin und sie pfeift auf mich). Doch am Ende überrascht die allseits Beliebte ihn damit, daß sie auf ihn zukommt und ihm bekennt, wie wertlos und unscheinbar sie sich fühlt: Happy End nicht ausgeschlossen.
Der Predigttext setzt auf das, was die Leute nicht sehen können: Durch Christus wird das Unscheinbare kostbar; das Evangelium macht die Schwachen stark. Viele Predigthilfen zum Text zitieren Antoine de Saint-Exupéry’s „Man sieht nur mit dem Herzen gut“ aus dem „Kleinen Prinzen“. Es geht aber nicht nur darum, das Ewige im Vergänglichen wahrzunehmen. Wichtiger ist die Kraft, die Paulus aus dieser Tatsache schöpft und mit der er die Korinther anstecken und in Bewegung setzen möchte. Die nachfolgenden Ideen sollen dazu beitragen, diese Ressourcen in sich selbst zu entdecken und als von Gott geschenkt wahrzunehmen:
„Optische Täuschung“: Je nach technischen Möglichkeiten per Projektion oder als Kopie Vexierbilder zeigen, bei denen „alt“ und „jung“ ineinander übergehen (am bekanntesten ist dieses Bild: http://www.sehtestbilder.de/optische-taeuschungen-illusionen/illusion-a…). Die Predigt kann solche „optische“ Täuschungen weiterentwickeln.
„Das Supertalent“ (kann vor dem Gottesdienst kurz abgesprochen werden): Wie beim Casting treten die Konfis nacheinander ans Mikrofon, sagen etwas, von dem sie denken, daß sie es besonders gut können, und setzen sich wieder hin. In Gemeinden, wo dies leicht möglich ist, könnte die Umfrage unter den übrigen Gottesdienstbesuchenden fortgesetzt werden (Handmikro nicht vergessen) – Was in einem steckt (und was die anderen vielleicht gar nicht wissen), muß in der Predigt gar nicht weiter aufgenommen werden: Es reicht, daß es nun „im Raum steht“ und sichtbar wurde.
Variante: sich gegenseitig vorstellen: „Das ist XY. Wisst ihr eigentlich, daß er/sie besonders gut das und das kann? – Ich finde, er/sie hat etwas Besonderes, nämlich…“ usw.
„Ich bin anders als ihr denkt“: Eine kleine Phantasiereise anleiten, bei der die Mitfeiernden in sich hineinspüren und ihre „unbekannten“ Seiten erkunden können. Stichworte und Fragen dazu könnten sein: „Wie alt bin ich – und wie alt fühle ich mich?“ „Was würde ich gern einmal tun?“ „Was traut man mir gar nicht zu – aber ich kann es?“. Musik läßt Raum zum Nachdenken.
Perikope