KONFI-IMPULSE zu 4. Mose 21, 4-9: Die eherne Schlange
12,4

KONFI-IMPULSE zu 4. Mose 21, 4-9: Die eherne Schlange

Konfi-Impuls zu Numeri 12,4-9: Die eherne Schlange
1.  Der Predigttext und die Lebenswelt der Jugendlichen
An drei Stellen sehe ich Anknüpfungspunkte für eine Vorarbeit mit Konfis /, bzw. für eine Schwerpunkt in der Predigt:
a)  Wer dem Bösen Raum lässt, den vergiftet es (Wirkung von Sünde)
Der Frust der Israeliten ist nachvollziehbar. Es geht in ihren Augen nicht vorwärts, die lange Wüstenwanderung drückt aufs Gemüt. Auch wenn sie sich nicht wirklich in Lebensgefahr befinden, malen sie sich doch ihre Zukunft in finsteren Farben aus. Von Gott erwarten sie nichts mehr. Gerade dieses „Fixiertsein“ auf das Negative führt letztlich zum Schlimmsten. Sünde wirkt  hier wie eine  „Vergiftung“.
Konfiblick:
Frust bei Jugendlichen: Schwierigkeiten in der Familie, Unzufriedenheit mit sich selber, komplizierte Freundschaften, Probleme in der Schule… Vieles, was das eigene Denken und Handeln „vergiften“ kann und dazu verleitet, falsche „Fluchtwege“ zu suchen, bzw. auf das Negative fixiert zu bleiben – mit allen weiteren destruktiven Folgen.
b)  Hilfe kommt an, wenn die Blickrichtung gewechselt wird (Umkehr)
Die Israeliten erkennen ihre falsche Haltung und bitten Mose, „dass der HERR die Schlangen von uns nehme“. Aber erst einmal werden nicht die Symptome beseitigt, sondern es geht an die „Wurzel des Übels“. Das Gift der Schlangen verliert seine Wirkung, wenn die Gebissenen nicht mehr auf die Gefahren starren, sondern wenn sie ihren Blick auf Gottes Rettungszeichen richten.
Konfiblick:
An dieser Stelle werden Jugendliche sicher ihre Anfragen haben: realistisch betrachtet gibt es bei Schlangengift kein anderes Heilmittel als ein schnell verabreichtes Serum. Hier ist es wichtig, auch die „tiefere“ Ebene der Geschichte zu verdeutlichen (siehe oben: Sünde und ihre Folgen).
Schwierigkeiten könnte auch das Rettungszeichen selbst bereiten: es kann leicht magisch missverstanden werden (-was ja tatsächlich auch geschah, weshalb Hiskia die eherne Schlange schließlich vernichten ließ 2.Kön 8,4). Wichtig ist zu zeigen, dass nicht der Gegenstand  an sich rettet, sondern der vertrauensvolle Blick auf den, der dieses Rettungszeichen gestiftet hat.
Eine Frage könnte auch sein: Warum soll ausgerechnet ein Abbild der tödlichen Schlangen helfen? Der Fortgang der Geschichte zeigt, dass Probleme nicht einfach „beseitigt“ werden, sondern ohne Furcht angeschaut werden müssen. So beginnt der Heilungsprozess.
Gebete und ihre Erhörung: Gottes Hilfe bedeutet nicht zwingend, dass das Übel möglichst schnell und gänzlich verschwindet – auch wenn das eine sehr geläufige Vorstellung von „Beten“ ist. Die Schlangen bleiben erst einmal da. Und das Volk bleibt weiterhin in der Wüste. Aber sie finden durch das Rettungszeichen zurück zu ihrem Gottvertrauen und zu einer veränderten Einschätzung ihrer Lage – und schließlich auch zur Rettung aus der Gefahr.
c) Die erhöhte Schlange – der erhöhte Menschensohn (Der Tod Jesu als Rettung vor dem eigenen Tod)
Als neutestamentliche Parallele und Weiterführung zur Geschichte von der ehernen Schlange gilt Joh 3,14. „Wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“ Die Bedeutung des Kreuzes kann im Anschluss an Num 21 entsprechend entfaltet werden.
Konfiblick:  
Der gekreuzigte Jesus wirkt oft sehr fremd. Vielleicht kann gerade der Gedanke von „Gift und Gegengift“ einen Zugang zum Kreuzestod Jesu für Jugendliche eröffnen. 
2. Vorschläge zur Gestaltung
Mit Vorbereitung im Konfirmandenunterricht:
a)  Wer dem Bösen Raum lässt, den vergiftet es (Wirkung von Sünde)
Was wirkt wie „Gift“ im Leben von Menschen? Wie kommt es zu solchen Vergiftungen?  Konfirmanden sammeln Ergebnisse und tragen sie im Gottesdienst vor.
b)  Hilfe kommt an, wenn die Blickrichtung gewechselt wird (Umkehr)
Bibelgespräch zum Thema Gebet:
Anhand der Geschichte die Fragen beantworten lassen: Erhört Gott  die Bitten der Israeliten? Was passiert? Was passiert nicht?
Die Gedanken der Konfirmanden an entsprechender Stelle in die Predigt einbinden; evt. selbst vortragen lassen.
c) Die erhöhte Schlange – der erhöhte Menschensohn
Das Apothekenzeichen (Äskulapstab) ist von der Symbolik her ähnlich wie Num 21. Es kann den Konfirmanden zur Deutung vorgelegt werden.  
Wo findet man dieses Zeichen?
Was könnt ihr erkennen?
Was verbindet ihr mit Schlangen?
Warum ist hier wohl eine Schlange im Apothekenzeichen abgebildet?
Weiterführend: Bild von Christus am Kreuz. In der Bibel wird dem Kreuz von Jesus Christus  Heilkraft zugeschrieben. Was kann damit gemeint sein?
Das Kreuz in den Blick nehmen:
Die Konfirmanden werden jew. mit einer Kamera/ einem Handy losgeschickt, um Kreuzformen  aufzuspüren und zu fotografieren (Fensterkreuze, Kruzifixe, Straßenkreuzungen, Nahaufnahmen von Kreuzformen….).
Die Fotografien werden in einer Diaschau zusammengestellt und am Ende der Predigt gezeigt.
Oder:
Kruzifix/Kreuzdarstellungen in der Kirche abfotografieren / auch Details und im Gottesdienst zeigen.
Oder (ohne Vorbereitung mit Konfis):
das Kreuz des Gottesdienstraumes in den „Blick“ rücken – z.B. indem es per Beamer  groß an die Wand projiziert wird. Zeit zur Betrachtung geben, evt. mit kurzen Impulsen:
Wer auf das Kreuz blickt, sieht seine eigene Sünde, seine Schatten, sein Leiden, das, was Leben zerstört…
Wer auf das Kreuz blickt sieht Gottes Rettung. So kämpft er gegen das Gift der Sünde an; so schenkt er Heilung.
Direkt im Gottesdienst:
Zu a)  Beispielgeschichte:
Ein alter Mann erzählt seinem Freund: „In mir leben zwei Hunde. Der schwarze Hund ist böse und überredet mich zu schlechten Sachen und falschen Entscheidungen. Der weiße Hund ist gut und ermutigt mich dazu, das Richtige zu tun. Den ganzen Tag lang kämpft der schwarze Hund mit dem weißen.“ Als sein Freund ihn fragte, welcher Hund denn gewinnen würde, dachte der Mann einen Augenblick nach und antwortete dann: „Der, den ich am besten füttere!“