KONFI-IMPULSE zu Johannes 8, 21-30 von Frank Zeeb
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KONFI-IMPULSE zu Johannes 8, 21-30 von Frank Zeeb

A)     Im Konfirmandenunterricht
1.      Sammeln: Wie stellen wir uns Jesus vor?
Bildergalerie: Den Jugendlichen werden verschiedene Bilder von Jesus vorgelegt. Diese können in Papierform als Bildergalerie ausgelegt werden. Moderne Medien erlauben auch andere Zugänge: So finden sich bei http://de.freepik.com/ unter dem Stichwort „Jesus Christus“ mehrere Hundert Bilder aus verschiedenen Zeiten und Stilrichtungen, bei http://www.fotosearch.de/bilder-fotos/jesus-christus.html sind es gar fast 18.000. Hieraus kann man z.B. ein bis zwei Dutzend auswählen und als Diashow per Beamer an die Leinwand projizieren. Entscheidend ist bei der Auswahl, dass eine Vielzahl von Bildern vorkommt, die unterschiedliche Jesusbilder repräsentieren.  Kitschige Bilder stehen neben süßlichen Darstellungen und mittelalterlichen Abbildungen, der Gute Hirte neben dem Leidenden, das Kind in der Krippe neben dem auferstandenen Weltenherrscher.
Die Jugendlichen werden gebeten, sich eines auszusuchen, das zum Ausdruck bringt: Wie stelle ich mir gerade Jesus vor? Wer ist er?
Eine kurze Runde schließt sich an, in dem wir darüber sprechen, wie verschieden die Bilder sind.
2.      Was können wir von Jesus wissen?
Die Bilder werden wieder in die Mitte gelegt, bzw. die Diashow läuft noch einmal durch. Jetzt werden die Jugendlichen gebeten, möglichst vielen Bildern eine Geschichte von Jesus zuzuordnen.  Auch hier versuchen wir zu sammeln. Bei der Besprechung sollte darauf Wert gelegt werden (z.B. durch Beachtung von Bildern, die bei den Jugendlichen nicht vorkommen), dass es sehr gut vertraute Vorstellungen gibt und auch fremde Vorstellungen.
3.      Die „Sünde“ hindert uns an der Erkenntnis
Gesprächsimpuls: „Warum erfassen Menschen eigentlich immer nur bestimmte Teile, von dem, was Jesus wirklich ist?“
mögliche erwartete Antworten:
-        Wir wissen scheinbar schon so viel, dass wir gar nicht mehr richtig hinschauen.
-        Wir schauen nur auf das, was uns gefällt.
-        Wir wollen es gar nicht so recht wissen.
-        Wir sind mit unserer bisherigen Vorstellung so zufrieden, dass wir alles andere ausblenden.
Lesung des Predigttextes.
Impuls: „Das ist jetzt einer der Texte, wo Jesus uns ganz weit scheint. Jesus spricht von den Sünden und davon, dass wir ihn wegen unserer Sünden nicht richtig kennen können. Was hat das damit zu tun, was wir eben herausgefunden haben?“
Ziel des Gesprächs: „Sünden“ sind im Alltagsdeutsch eher banale Punkte. Im Predigttext geht es – wie oft im Leben – darum, dass wir uns auf der Suche nach dem, was wirklich zählt, um uns selbst kreisen.
B)     Im Gottesdienst
Die Predigt beginnt mit der Frage: „Wie stellen wir uns Jesus vor?“ Dann werden einige der Bilder zunächst ohne Kommentar vorgestellt und der Gemeinde Gelegenheit gegeben, in der Stille das eigene Bild von Jesus zu reflektieren. Jugendliche stellen dann jeweils eines vor, erinnern an die Jesus-Geschichte, an die sie dieses Bild erinnert und formulieren dann ihre Vorstellung („Hier sieht man … Das heißt für mich / Mir gefällt daran …“). Die Predigt geht dann auf die verschiedenen möglichen Jesusbilder ein. Sie folgt dem Duktus des im Konfirmandenunterricht Erarbeiteten und weist z.B. darauf hin, dass alle diese Bilder einen Anhalt in der Wirklichkeit haben, auch in der Bibel und in der Dogmatik. Ein vollständiges und umfassendes Bild ist aber nicht möglich, weil der Mensch sich in seiner Geschöpflichkeit das Unendliche nicht vorstellen kann. Diese Distanz – die „Sünde“ – kann nur Gott selbst aufheben. In der Sendung des Sohnes gibt er uns Gelegenheit dazu, ihn jenseits unserer eigenen Vorstellungen im Glauben zu erfassen.