KONFI-IMPULSE zu Kolosser 4, 2-6 von Ulrich Zwißler
4,2
Kol 4, 2-6 (gelesen aus der Guten Nachricht)
Protokoll des Bibelgesprächs
Fragen an Paulus:
- Wo, wann und warum sitzt DU im Gefängnis?
- Warum denkst DU eigentlich, dass alle für DICH und DEINEN Auftrag beten sollen? Klar, DU hast Angst um DEIN Leben, aber das haben doch andere im Gefängnis sicher auch. Das mit DEINEM Auftrag zu begründen ist uncool! Schließlich haben wir alle doch den Auftrag das “Geheimnis“ zu verkünden (V. 3f.) nicht nur DU.
- Was ist das für eine Türe?
- Meinst DU jetzt die Tür (V. 3) im Gefängnis, oder irgendwas anderes?
- Wenn DU die Tür zu mir suchst, warum redest DU dann immer so kompliziert? Was ist denn das Geheimnis? Für mich ist es die Auferstehung und die Sündenvergebung. Also warum sagst DU nicht einfach: „Als Verkündiger der Auferstehung und der Sündenvergebung sitze ich hier im Gefängnis“? KLARTEXT REDEN!!!
- Worauf kommt es denn an in meinem Leben? (V. 5)
- Warum sollte von mir jemand Auskunft über meinen Glauben haben wollen? (V. 6)
Was will Paulus uns* (seiner Gemeinde) eigentlich sagen?
- Wir sollen mehr beten und das Danken nicht vergessen!
- Wir sollen für die beten, die sich nicht trauen über ihren Glauben zu reden
- Wir sollen das Geheimnis weitergeben!
- Wer betet glaubt und wer glaubt verbreitet den Glauben.
- Wir sollen trotz allem Spott zu unserm Glauben stehen
Abschließende Einsichten:
- Wir müssen uns immer wieder neu fragen, wie wir das Geheimnis weitererzählen.
- Ich will Glaubensgewissheit!
- Es ist eigentlich schon cool zu glauben, weil man dann weiß wo’s lang geht.
* Die Konfis haben den Text (ohne meine Absicht !) unmittelbar an sie gerichtet verstanden. Die Frage war: „Was will Paulus seiner Gemeinde eigentlich sagen?“
Lebenswelt von Jugendlichen
Erstaunlich für mich war, dass die Konfis die Intension des Paulus (Was will uns Paulus sagen) sehr zügig aber schülerInnenhaft-gelangweilt zusammengestellt haben.
SchülerInnen sind in ihrem (Schul-)Alltag sehr oft und viel mit Appellen konfrontiert und mir scheint, dass viele inzwischen „gelernt“ haben diese Appelle an sich abperlen zu lassen: Als ich einmal eine Handgreiflichkeit in der Pause mit Schülern besprechen wollte, kam an einer Stelle des Gesprächs der genervte und gelangweilte Schülerchor „Gewalt ist keine Lösung“.
Das Interesse an den Appellen war in der Konfirunde also recht bescheiden.
Interessant für die Konfis war hingegen die Person des Paulus, die mitunter sehr kritisch gesehen wurde. Es fehlte den Konfis eine persönliche Befindlichkeit die Paulus äußern hätte können. Die Bitte des Paulus, das man für ihn im Gefängnis beten soll wäre akzeptiert worden, jedoch diese Bitte mit dem „Verkündigsauftrag“ zu begründen stieß bei den Konfis auf Widerspruch. „Das nehmen wir Dir nicht ab!“
Die Spannung zwischen Klartext und Geheimnis spiegelt womöglich den Wunsch der Konfis wieder, dass ihr Glaube, den sie haben, irgendwo in ihrer Lebenswelt vorkommt. Ich denke die Metapher der Tür wurde zwar kritisch hinterfragt, aber letztlich verstanden.
Neben den oben genannten Konfifragen halte ich die letzte für besonders beachtlich. Vielleicht stecken die wichtigen Fragen nach dem Selbstwerte dahinter: „Warum sollte sich jemand für mich interessieren?“ „Was ist an mir schon erwähnenswert?“
Die Einsicht, dass glauben auch „cool“ sein kann ist eine zwiespältige Sache:
Einerseits ist es tatsächlich cool (zu glauben und) zu wissen wo es lang geht. Wer das weiß ist tatsächlich ein Stück weit dem Treiben auf dem Schulhof enthoben, ist meist auch kein Ziel von Mobbing.
Andererseits sind gerade auch die „Enthobenen“ die Rädelsführer bei offenen und verdeckten Aktionen gegen Mitschüler (und auch Lehrer!).
Deshalb sollte man der Verlockung „Glauben ist (oder macht) cool“ nicht zu platt erliegen.
Vorschläge für Predigt und Liturgie
Ich denke, dass die Konfis ein erzählerischer Einstieg ansprechen würde:
Paulus im Gefängnis, Wie kam es zu seiner Verhaftung, wie wurde er behandelt, wurde er geschlagen, gedemütigt, was hat er gefühlt, welche Ängste hatte er, was gab ihm Kraft, wie ging es aus, …?
Als Impuls in der Liturgie könnte in diesem Zusammenhang auch das Gedicht von Bonhoeffer „Wer bin ich“ sein.
Bonhoeffer ist „cool“, in seinem Glauben. Er ist dem Gefängnisalltag enthoben und doch lebt er mitten darin.
Protokoll des Bibelgesprächs
Fragen an Paulus:
- Wo, wann und warum sitzt DU im Gefängnis?
- Warum denkst DU eigentlich, dass alle für DICH und DEINEN Auftrag beten sollen? Klar, DU hast Angst um DEIN Leben, aber das haben doch andere im Gefängnis sicher auch. Das mit DEINEM Auftrag zu begründen ist uncool! Schließlich haben wir alle doch den Auftrag das “Geheimnis“ zu verkünden (V. 3f.) nicht nur DU.
- Was ist das für eine Türe?
- Meinst DU jetzt die Tür (V. 3) im Gefängnis, oder irgendwas anderes?
- Wenn DU die Tür zu mir suchst, warum redest DU dann immer so kompliziert? Was ist denn das Geheimnis? Für mich ist es die Auferstehung und die Sündenvergebung. Also warum sagst DU nicht einfach: „Als Verkündiger der Auferstehung und der Sündenvergebung sitze ich hier im Gefängnis“? KLARTEXT REDEN!!!
- Worauf kommt es denn an in meinem Leben? (V. 5)
- Warum sollte von mir jemand Auskunft über meinen Glauben haben wollen? (V. 6)
Was will Paulus uns* (seiner Gemeinde) eigentlich sagen?
- Wir sollen mehr beten und das Danken nicht vergessen!
- Wir sollen für die beten, die sich nicht trauen über ihren Glauben zu reden
- Wir sollen das Geheimnis weitergeben!
- Wer betet glaubt und wer glaubt verbreitet den Glauben.
- Wir sollen trotz allem Spott zu unserm Glauben stehen
Abschließende Einsichten:
- Wir müssen uns immer wieder neu fragen, wie wir das Geheimnis weitererzählen.
- Ich will Glaubensgewissheit!
- Es ist eigentlich schon cool zu glauben, weil man dann weiß wo’s lang geht.
* Die Konfis haben den Text (ohne meine Absicht !) unmittelbar an sie gerichtet verstanden. Die Frage war: „Was will Paulus seiner Gemeinde eigentlich sagen?“
Lebenswelt von Jugendlichen
Erstaunlich für mich war, dass die Konfis die Intension des Paulus (Was will uns Paulus sagen) sehr zügig aber schülerInnenhaft-gelangweilt zusammengestellt haben.
SchülerInnen sind in ihrem (Schul-)Alltag sehr oft und viel mit Appellen konfrontiert und mir scheint, dass viele inzwischen „gelernt“ haben diese Appelle an sich abperlen zu lassen: Als ich einmal eine Handgreiflichkeit in der Pause mit Schülern besprechen wollte, kam an einer Stelle des Gesprächs der genervte und gelangweilte Schülerchor „Gewalt ist keine Lösung“.
Das Interesse an den Appellen war in der Konfirunde also recht bescheiden.
Interessant für die Konfis war hingegen die Person des Paulus, die mitunter sehr kritisch gesehen wurde. Es fehlte den Konfis eine persönliche Befindlichkeit die Paulus äußern hätte können. Die Bitte des Paulus, das man für ihn im Gefängnis beten soll wäre akzeptiert worden, jedoch diese Bitte mit dem „Verkündigsauftrag“ zu begründen stieß bei den Konfis auf Widerspruch. „Das nehmen wir Dir nicht ab!“
Die Spannung zwischen Klartext und Geheimnis spiegelt womöglich den Wunsch der Konfis wieder, dass ihr Glaube, den sie haben, irgendwo in ihrer Lebenswelt vorkommt. Ich denke die Metapher der Tür wurde zwar kritisch hinterfragt, aber letztlich verstanden.
Neben den oben genannten Konfifragen halte ich die letzte für besonders beachtlich. Vielleicht stecken die wichtigen Fragen nach dem Selbstwerte dahinter: „Warum sollte sich jemand für mich interessieren?“ „Was ist an mir schon erwähnenswert?“
Die Einsicht, dass glauben auch „cool“ sein kann ist eine zwiespältige Sache:
Einerseits ist es tatsächlich cool (zu glauben und) zu wissen wo es lang geht. Wer das weiß ist tatsächlich ein Stück weit dem Treiben auf dem Schulhof enthoben, ist meist auch kein Ziel von Mobbing.
Andererseits sind gerade auch die „Enthobenen“ die Rädelsführer bei offenen und verdeckten Aktionen gegen Mitschüler (und auch Lehrer!).
Deshalb sollte man der Verlockung „Glauben ist (oder macht) cool“ nicht zu platt erliegen.
Vorschläge für Predigt und Liturgie
Ich denke, dass die Konfis ein erzählerischer Einstieg ansprechen würde:
Paulus im Gefängnis, Wie kam es zu seiner Verhaftung, wie wurde er behandelt, wurde er geschlagen, gedemütigt, was hat er gefühlt, welche Ängste hatte er, was gab ihm Kraft, wie ging es aus, …?
Als Impuls in der Liturgie könnte in diesem Zusammenhang auch das Gedicht von Bonhoeffer „Wer bin ich“ sein.
Bonhoeffer ist „cool“, in seinem Glauben. Er ist dem Gefängnisalltag enthoben und doch lebt er mitten darin.
Perikope