Konfi-Impulse zu Lukas 13,22-30 von Ulrich Erhardt
13,22-30

Konfi-Impulse zu Lukas 13,22-30 von Ulrich Erhardt

 

 

Der Bußtag bietet sich besonders dafür an, mit Konfirmandinnen und Konfirmanden zusammen einen Gottesdienst zu gestalten, denn er fällt immer auf einen Mittwoch. Der Predigttext bietet einige Anknüpfungsmöglichkeiten.

Die enge Tür zu Jesus (V. 24f)

Es entspricht der Erfahrung Jugendlicher, dass die Tür zu Jesus sehr eng ist. Glaubenszweifel, die Theodizeefrage oder die (empfundene) Spannung zwischen Glaubensbekenntnis und naturwissenschaftlichen Behauptungen machen den Zugang zum Glauben schwer. Selbstkritisch haben wir uns als Verantwortliche zu fragen, wo wir diesen Zugang verengen oder gar versperren.

Daran kann man mit Konfirmanden arbeiten, indem man ihnen Plakatkartons in Form von Verkehrszeichen gestaltet (man kann natürlich auch beim kommunalen Bauhof nach ausrangierten echten fragen). Auf Vorfahrtsstraßenschildern kann notiert werden: „Was mir den Zugang zum Glauben an Gott erleichtert …“, auf „Durchfahrt verboten“-Schildern: „Was mir den Zugang zum Glauben erschwert …“ Beides wird im Gottesdienst der Gemeinde vorgestellt und in der Predigt reflektiert: Wie gelingt es, sich ums Hereinkommen zu bemühen? (v.24) Wo sind unsere „hausgemachten“ Hürden im Weg?

Die Ausgeschlossenen (V. 25-28)

Dass Türen verschlossen sind und man nicht hereinkommt, erleben Konfirmanden immer wieder. Weil sie zu jung sind für einen Kinofilm oder eine Party, weil Erwachsene Dinge unter sich ausmachen wollen, weil sie von Gleichaltrigen ausgegrenzt werden. Daran lässt sich anknüpfen: Warum macht Jesus eigentlich hier so einen exklusiven Club auf? Gibt es Gründe, jemand auszuschließen? Vielleicht entdecken wir, dass  wir in unseren menschlichen Gruppen und Cliquen aus verständlichen, aber eigentlich zu überwindenden Gründen andere ausgrenzen. Gibt es aber umgekehrt eine „Ungerechtigkeit“ (V. 27), durch die sich jemand selbst zu Recht ausschließt? Wie gehen wir damit um, dass wir nicht der Hausherr sind, der „Ausschlussgründe“ wirklich beurteilen kann?

Die Eingeladenen (V. 29-30)

Eine bunte Gemeinschaft bisher Letzter die nun Erste werden, steht hier vor Augen. Die Frage, wer von uns auf die „Pole-Position“ gerankt wird und wer als „Looser“ gilt, ist für Konfirmanden immer aktuell. Dann weiterdenken: Würde Jesus ein anderes Ranking vornehmen? Beide „Hitlisten“ präsentieren sie der Gottesdienstgemeinde. Ebenso kann mit dem Bild von Sieger Köder „Tischgemeinschaft mit den Ausgegrenzten“ (über www.versacrum.de) gearbeitet werden: Wer sitzt hier mit am Tisch? Würde ich mich dazusetzen? Warum (nicht)?