KONFI-IMPULSE zu Philipper 1, 15-21 von Dirk Grützmacher
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KONFI-IMPULSE zu Philipper 1, 15-21 von Dirk Grützmacher

Predigtimpulse aus der der Konfirmandenarbeit
Was muss geklärt werden:
Der Prediger / die Predigerin steht zunächst vor der Aufgabe ungewöhnliche Ausdrücke zu erklären. Diese schönen Luther-Ausdrücke sind im Alter der Konfirmand/innen nicht einmal passiver Wortschatz. Ein Ausweichen auf andere (modernere) Übersetzungen mag ein Weg sein diese Klippen zu umschiffen. Die Verweise → sind Antwortversuche
·    Was heißt "Trübsal bereiten"? → Frust haben
·    Was heißt "zum Heil ausgehen" → gerettet sein, Respekt erfahren, fettes Leben haben
·     Was heißt "aus Eigennutz verkündigen" → nur für sich da sein, Freunde im Stich lassen, mobben
·     Was heißt "in keinem Stück zuschanden werden" → keine Verletzungen erfahren, so wie man ist akzeptiert sein
·     Was heißt "verherrlicht werden an meinem Leiden" → Gott steht das Böse durch. Gott bekommt Respekt.
Christus ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn
Dieser zentrale Satz und fulminante Schlusspunkt des Textes bewegt die Konfirmand/innen sehr. Während die Konfirmand/innen den Satz "Christus ist mein Leben" für sich inhaltlich füllen konnten, hatten sie große Anfragen an "Sterben ist mein Gewinn". Wenn in der Predigt, dieses konkret erklärt oder geklärt werden kann ist ein großer Schritt für das Verständnis des Textes für die Konfirmand/innen.
„Christus ist mein Leben“ ist im Hinblick auf die kommende Konfirmation das Leitwort, zu dem die Konfirmand/innen „Ja“ sagen. Konfirmation ist die Affirmation dieses Textes. In der Taufe soll alles das untergehen was uns von Gott trennt. Die Konfirmand/innen erklären im Bewusstsein ihrer Taufe, dass sie das Versprechen der Taufe halten wollen. Sie wollen (auch) zukünftig ihr Leben in Blick auf Christus führen und die Gute Botschaft von Jesus Christus zu ihrem Leitmotiv im Leben machen. In wie weit dieses nach dem Konfirmationstag gelingt, muss an dieser Stelle nicht diskutiert werden. Vielmehr ist die unterstützende Deutung für die Konfirmand/innen wichtig. Eben auch die Zusage, dass Gott uns zuerst liebt (siehe unten: anon 8 & 9).
„Sterben ist mein Gewinn“ ist eine ferne und für Konfirmand/innen kaum nachvollziehbare Aussage. Sterben hat für sie mit Verlust von Familie, Freund/innen, … zu tun. Gerade wenn auch noch der Tod eines/einer Freund/in oder Klassenkamerad/in oder auch eines Familienmitgliedes zu beklagen ist, ist dieser Satz zunächst Hohn und Spott. Auch im Kontext von Suizid oder die Androhung desselben ist diese Aussage auf den ersten Blick problematisch bis gefährlich. Wichtig ist hier die Ausformulierung des Gewinns. Möglich wäre die Taufe aufleuchten zu lassen als den Tod des alten Adams / des alten Menschen und die Taufe als Durchgangsritual von dem alten Leben zum anderen zu positionieren. Eine eschatologische Variante ist die Positionierung auf das kommende Reich Gottes und die besondere Aufnahme bei Gott, die uns alle erreichen wird. Und gleichzeitig(!) sind wir berufen hier auf Erden aus der Gewissheit der Getauften zu leben. Der Gewinn ist also die Freiheit hier leben zu können, dürfen und sollen. Die Nähe zu Gott wird nicht nur nach dem Tode spürbar sein, sie ist auch im irdischen Leben fassbar. (Vergleiche unten N.L.)
Die Predigt kann die Situation des Paulus in Blick nehmen und von daher auch auf die Situation von verfolgten Christ/innen (wenn nicht schon an Reminiszere geschehen) eingehen. Selten wird dieser Exkurs für Konfirmand/innen konkret und greifbar.
Interpretationen von Konfirmand/innen zum Text
Die Konfirmand/innen waren aufgefordert in Einzelarbeit auf die Frage „Wie verstehst Du den Text?“ zu antworten. Dabei gab es einige inhaltliche Übereinstimmungen. Dopplungen wurden nicht aufgeführt.
·         „Man kann sicher sein, dass einem beständiger Glaube ‚zum Heil‘ ausgehen wird. Der Autor hofft, Christi Worte werden nur durch Liebe und wahrheitsgemäß gepredigt. Sterben ist ein Gewinn, denn dann kann man Gott nahe sein.“ (N.L.)
·         „Manche Menschen predigten für Gott und manche gegen Gott. Gott begleitet einen Menschen durch das ganze Leben.“ (anon 1)
·         „Es redet ein Mann, der will, dass man beim Predigen von Jesus Christus Respekt zeigt.“ (anon 2)
·         „Manche Leute predigen in schlechter Absicht, und manche in guter Absicht von Jesus. Aber es ist egal ob man nur aus Vorwand oder weil man an ihn glaubt über Jesus spricht, Hauptsache man spricht über ihn.“ (anon 3) „Und das findet er (der Autor) gut (denke ich)  Er lebt mit und für Jesus und Gott“. (anon 6)
·         „Es geht um Jesus und dass alle ihn lieben und darum das, wenn man an Jesus glaubt es ein Gewinn ist, wenn man stirbt.“ (anon 4)
·         „Einige reden über Christus aus Neid oder aus Liebe. So ein Mann ist im Gefängnis, weil er das Evangelium verteidigt hat. Aber erfreut sich trotzdem darüber. Jesus ist sein Leben und Sterben ist sein Gewinn.“ (anon 5)
·         „Mann soll Christus lieben genauso wie er uns liebt.“ (anon 8) „Jesus liebt alle Menschen.“ (anon 9)
·         „Manche Leute predigen mit guter Absicht von Jesus, andere mit schlechter. Manche sind eifersüchtig, er (der Autor? / Jesus?) aber nicht.“ (anon 10)
Liedvorschläge
NL 2 – Aus Dörfern und aus Städten
nach dem Stillen Gebet EG 630 (K)
EG W 734 Psalm 84
EG W 617 – Stark ist meines Jesu Hand;
  Vorschlag „... das ist meine Zuversicht“ sprechen,
  Strophe 1 alle, Strophe 2 Frauen, Strophe 3 Männer, Strophe 4 leise alle, Strophe 5 alle
EG 98 – Korn, das in die Erde
EG 526:1-3-+7 – Jesus meine Zuversicht
EG 168:(4-)6 – Wenn wir jetzt weitergehen ODER
  EG 170:4 – Komm, Herr segne uns