Konfiimpuls - zu Genesis 4,1-16a von Andrea Holm
4,1-16a

Vorentscheidung:

Nachdem ich mit meiner Jugendgruppe die Erzählung gelesen und besprochen habe, zeigt sich, dass die Jugendlichen besonders durch das Thema Neid angesprochen werden. Mich beeindruckt, dass fast die ganze Gruppe etwas zu diesem Gefühl zu sagen weiß, weil sie eigene Erfahrungen damit gemacht haben. Ich entscheide mich dafür, den Impuls am Thema Neid festzumachen: was Neid in uns an negativem Verhalten auslöst und wie man mit Neid umgehen kann.

Einstieg:

Um die Konfirmanden inhaltlich abzuholen, beginne ich mit einer Begebenheit aus ihrer Lebenswelt. Ich erzähle von einem Schüler, der mir berichtet hat, dass er sich von einem Lehrer seiner Schule ungerecht behandelt fühlt. Dieser ruft ihn auf, wenn er offensichtlich nicht aufpasst, und zieht dann abschätzig die Augenbrauen hoch, wenn er nichts sagen kann. Seinen beiden Mitschülern am Tisch passiert das aber nie. Jetzt merkt er, wie er die beiden nicht mehr leiden kann, weil er richtig neidisch auf sie ist.

Vertiefungsphase:

Ich stelle der Gruppe folgende Fragen wie: „Was ist Neid eigentlich? Wie fühlt sich Neid an? Wie zeigt er sich? Wohin kann einen Neid führen? Welche Gründe gibt es dafür neidisch zu sein? Gibt es auch positive Aspekte von Neid? Wie kann man mit Neid umgehen?“

Nach der Diskussion beauftrage ich die Konfis, sich in Kleingruppen zum Thema Neid ein kurzes, „knackiges“ Anspiel auszudenken. Anlass und Umgang für Neid kann frei gewählt werden.

Nach 20 Minuten spielen die Konfis ihre „Anspiele“ allen vor.

Als „letztes“ Anspiel bringe ich die Erzählung von Kain und Abel ein, entweder als Anspiel (mit Teamern gespielt) oder lebendig erzählt.

Nach jedem Anspiel werden die Gedanken, Fragen oder Lösungsimpulse auf einem Din-A-4 Blatt einzeln festgehalten.

Ergebnisphase:

Nach der Spielphase werden die beschrifteten Blätter von den Konfis in drei Kategorien aufgeteilt: 1. Woher kommt Neid? 2. Welches Verhalten kann aus dem Neid kommen? 3. Was kann helfen, sich dem Neid nicht negativ beeinflussen zu lassen?

Dann bekommen die Konfis kurz Zeit, sich einen Gedanken zu suchen, der ihnen wichtig (geworden) ist. Diesen sagen sie dann reihum. Hier lege ich dazu, was ich persönlich denke:

A. Neid hilft mir wahrzunehmen, was ich mir wünsche, bzw. was und wie ich gerne wäre.

B. Auch wenn Gott in der Erzählung von Kain und Abel den Neid Kains erst schürt, glaube ich, dass Gott mich so annimmt wie ich bin, auch mit allem, was nicht perfekt an mir ist. Und deshalb mag ich den Spruch von Oskar Wilde: „Sei Du selbst, denn andere gibt es schon genug“.

C. Neid kann mir auch zeigen, wo etwas ungerecht ist und ich mich für mehr Gerechtigkeit einsetzen muss, sowohl für mich als auch für andere.

Gottesdienst:

Alle Gedanken oder Anspiele können in die Predigt oder Liturgie einfließen.

Liedvorschlag: Vergiss es nie (DL 144);

Perikope
26.08.2018
4,1-16a