Predigt über 1. Korinther 2, 12-16 von Karl Hardecker
2,12
Liebe Gemeinde,
in einem jeden von uns brennt ein Feuer, vielleicht verhalten, vielleicht als glimmende Glut, aber in einem jeden von uns ist Freude, die Fähigkeit zur Begeisterung, ein Temperament, das nur den richtigen Raum zur Entfaltung braucht.
In einem jeden von uns brennt ein Feuer und jede von uns kann erfüllt sein von Geist. Der einen hat er das Herz erhoben, dem anderen die Lippen geöffnet, mal lädt er zu Tanz und Bekenntnis, mal schafft er unter Fremden Gemeinschaft. Genauso lässt diese Begeisterung Menschen siegestrunken auf den Rasen stürmen, den Gegner nieder brüllen und, wenn es sein muss, auch zuschlagen.
Was unterscheidet also den Geist Gottes vom Geist dieser Welt und Begeisterung von blindwütigem Wahn?
Und was macht aus dem Geist einen heiligen Geist?
Die jungen Christen in Korinth fragten danach. Was macht den Unterschied? Und Paulus versucht sie auf die Spur dieses Geistes zu bringen. Und weil Paulus dem Gekreuzigten selbst schon begegnet ist, vermag er auch die Wirkung seines Geistes zu beschreiben.
Paulus ist sich sicher: Dieser Geist wird die Gier nach immer mehr Leben heilen. Die etwas von dem Geist Jesu Christi spüren, werden sich nicht länger als Zukurzgekommene ansehen müssen. Sie werden nicht länger verzweifelt sein und dem Glück hinterher jagen müssen, weil dieser Gott ihr Glück ist und ihre Verzweiflung heilt. Das ist der Unterschied!
Ich bin mir sicher: der Geist des auferstandenen Christus wird uns zur Freude an unserem eigenen Leben führen, an unserem Geschöpf sein und uns lehren uns unseres Lebens zu freuen und unsere Grenzen zu akzeptieren.
Dieser Geist wird uns dazu führen, sich dieses Lebens zu freuen und zu lachen, wo sich die Gelegenheit dazu bietet.
Und darin wird es der Geist des Gekreuzigten sein, dass wir uns zurücknehmen können. Dieser Geist wird uns eine Haltung der freien Selbstzurücknahme lehren, nicht erzwungen, sondern aus freien Stücken. Darin wird sich dieser Geist als Heiliger Geist erweisen, dass aus dieser Haltung einer freien Selbstzurücknahme Leben erwächst und Leben erblüht dicht neben uns. Deshalb wird sich unser Leben von dem Leben anderer unterscheiden, die ängstlich oder verzweifelt darauf bedacht sind sich selbst zu behaupten, die an sich selbst kleben und festhalten müssen, die anderen den Platz nehmen anstatt ihn zu gewähren. Ein solches Leben wird nicht gesegnet sein können, weil es andere zur Seite drängt, weil es nur sich selbst reden hört und nicht zuhören kann, weil es den anderen gar nicht recht wahrnimmt, weil es dem eigenen Kleingeist gehorcht und diesen anderen Geist weit von sich weist.
Eine Haltung der freien Selbstzurücknahme ist immer noch nicht in und wird es wohl nie sein, liebe Gemeinde. Mit dieser Haltung lassen sich nicht Massen gewinnen. Wo es um Macht und um Machterhalt geht, wird diese Haltung niemals erwünscht sein und wo Menschen auf ihre Selbstdarstellung und Selbstinszenierung aus sind, ist diese Haltung niemals gefragt und auch nicht der Geist, aus dem diese entspringt. Deshalb wird der Heilige Geist nie dazu taugen, Menschen auf billige Weise zu ködern und zu gewinnen, weil die Haltung, die daraus entspringt, nichts Billiges ist.
Das Feuer brennt noch in uns und es beginnt aufzuflammen, wo wir uns daran erinnern, dass wir manches in unserem Leben der Selbstzurücknahme anderer verdanken, dass wir uns nicht entwickeln und entfalten hätten können, wenn da nicht andere neben uns auf etwas verzichtet hätten zu unseren Gunsten. Ja, wir verdanken vieles von dem, was wir sind der Selbstzurücknahme anderer, ob das nun die Mutter oder der Vater, die Großmutter oder ein Lehrer war, der uns gefördert hat, ein Mensch, der uns an der Hand nahm und zuhören konnte. Es gab schon Menschen um uns herum, die von diesem Heiligen Geist erfüllt waren und anderen Leben ermöglichen konnten. Wir kennen also die Atmosphäre, die in diesem Geiste entsteht, eine Atmosphäre, in der Leben gedeiht, in der Menschen Anerkennung und Zuwendung finden, eine Atmosphäre, in der der richtige Geist wirken kann. Und ob es der Heilige Geist ist, der da wirkt, wird sich daran zeigen, ob Erschöpfte aufatmen, Verängstigte neuen Mut schöpfen und Geschwächte neue Kraft finden können neben uns. Der Heilige Geist wird uns helfen, eine Gesellschaft mit zu gestalten, in der das Recht den Schwächeren schützt und in der das Wirtschaften Erfolge erzielt ohne den Burnout seiner Mitarbeiter in Kauf zu nehmen. Der Heilige Geist wird uns helfen, Chancen und Lasten gerechter zu verteilen und den Jugendlichen das Gefühl zu vermitteln, dass sie erwünscht und gebraucht sind in unserer Welt. Das Feuer brennt noch! Die Asche ist immer noch nicht erkaltet. Amen
in einem jeden von uns brennt ein Feuer, vielleicht verhalten, vielleicht als glimmende Glut, aber in einem jeden von uns ist Freude, die Fähigkeit zur Begeisterung, ein Temperament, das nur den richtigen Raum zur Entfaltung braucht.
In einem jeden von uns brennt ein Feuer und jede von uns kann erfüllt sein von Geist. Der einen hat er das Herz erhoben, dem anderen die Lippen geöffnet, mal lädt er zu Tanz und Bekenntnis, mal schafft er unter Fremden Gemeinschaft. Genauso lässt diese Begeisterung Menschen siegestrunken auf den Rasen stürmen, den Gegner nieder brüllen und, wenn es sein muss, auch zuschlagen.
Was unterscheidet also den Geist Gottes vom Geist dieser Welt und Begeisterung von blindwütigem Wahn?
Und was macht aus dem Geist einen heiligen Geist?
Die jungen Christen in Korinth fragten danach. Was macht den Unterschied? Und Paulus versucht sie auf die Spur dieses Geistes zu bringen. Und weil Paulus dem Gekreuzigten selbst schon begegnet ist, vermag er auch die Wirkung seines Geistes zu beschreiben.
Paulus ist sich sicher: Dieser Geist wird die Gier nach immer mehr Leben heilen. Die etwas von dem Geist Jesu Christi spüren, werden sich nicht länger als Zukurzgekommene ansehen müssen. Sie werden nicht länger verzweifelt sein und dem Glück hinterher jagen müssen, weil dieser Gott ihr Glück ist und ihre Verzweiflung heilt. Das ist der Unterschied!
Ich bin mir sicher: der Geist des auferstandenen Christus wird uns zur Freude an unserem eigenen Leben führen, an unserem Geschöpf sein und uns lehren uns unseres Lebens zu freuen und unsere Grenzen zu akzeptieren.
Dieser Geist wird uns dazu führen, sich dieses Lebens zu freuen und zu lachen, wo sich die Gelegenheit dazu bietet.
Und darin wird es der Geist des Gekreuzigten sein, dass wir uns zurücknehmen können. Dieser Geist wird uns eine Haltung der freien Selbstzurücknahme lehren, nicht erzwungen, sondern aus freien Stücken. Darin wird sich dieser Geist als Heiliger Geist erweisen, dass aus dieser Haltung einer freien Selbstzurücknahme Leben erwächst und Leben erblüht dicht neben uns. Deshalb wird sich unser Leben von dem Leben anderer unterscheiden, die ängstlich oder verzweifelt darauf bedacht sind sich selbst zu behaupten, die an sich selbst kleben und festhalten müssen, die anderen den Platz nehmen anstatt ihn zu gewähren. Ein solches Leben wird nicht gesegnet sein können, weil es andere zur Seite drängt, weil es nur sich selbst reden hört und nicht zuhören kann, weil es den anderen gar nicht recht wahrnimmt, weil es dem eigenen Kleingeist gehorcht und diesen anderen Geist weit von sich weist.
Eine Haltung der freien Selbstzurücknahme ist immer noch nicht in und wird es wohl nie sein, liebe Gemeinde. Mit dieser Haltung lassen sich nicht Massen gewinnen. Wo es um Macht und um Machterhalt geht, wird diese Haltung niemals erwünscht sein und wo Menschen auf ihre Selbstdarstellung und Selbstinszenierung aus sind, ist diese Haltung niemals gefragt und auch nicht der Geist, aus dem diese entspringt. Deshalb wird der Heilige Geist nie dazu taugen, Menschen auf billige Weise zu ködern und zu gewinnen, weil die Haltung, die daraus entspringt, nichts Billiges ist.
Das Feuer brennt noch in uns und es beginnt aufzuflammen, wo wir uns daran erinnern, dass wir manches in unserem Leben der Selbstzurücknahme anderer verdanken, dass wir uns nicht entwickeln und entfalten hätten können, wenn da nicht andere neben uns auf etwas verzichtet hätten zu unseren Gunsten. Ja, wir verdanken vieles von dem, was wir sind der Selbstzurücknahme anderer, ob das nun die Mutter oder der Vater, die Großmutter oder ein Lehrer war, der uns gefördert hat, ein Mensch, der uns an der Hand nahm und zuhören konnte. Es gab schon Menschen um uns herum, die von diesem Heiligen Geist erfüllt waren und anderen Leben ermöglichen konnten. Wir kennen also die Atmosphäre, die in diesem Geiste entsteht, eine Atmosphäre, in der Leben gedeiht, in der Menschen Anerkennung und Zuwendung finden, eine Atmosphäre, in der der richtige Geist wirken kann. Und ob es der Heilige Geist ist, der da wirkt, wird sich daran zeigen, ob Erschöpfte aufatmen, Verängstigte neuen Mut schöpfen und Geschwächte neue Kraft finden können neben uns. Der Heilige Geist wird uns helfen, eine Gesellschaft mit zu gestalten, in der das Recht den Schwächeren schützt und in der das Wirtschaften Erfolge erzielt ohne den Burnout seiner Mitarbeiter in Kauf zu nehmen. Der Heilige Geist wird uns helfen, Chancen und Lasten gerechter zu verteilen und den Jugendlichen das Gefühl zu vermitteln, dass sie erwünscht und gebraucht sind in unserer Welt. Das Feuer brennt noch! Die Asche ist immer noch nicht erkaltet. Amen
Perikope