Predigt zu 2. Mose 13, 20-22 von Friedrich Schleinzer
13,20
Gott ist bei uns bei Tag in einer Wolkensäule, bei Nacht in einer Feuersäule. Er begleitet uns auf unseren Wegen. (nach Ex 13,20-22)
Im vergangenen Jahr haben zwei Menschen geheiratet, bei deren Eheschließung ich assistieren durfte, eine Ärztin und ein Arzt aus Linz, es war ein sehr schönes Fest. Jetzt vor Weihnachten hat das Krankenhaus , in dem sie arbeiten, eine vorweihnachtliche Feier veranstaltet. Da es im Laufe des Abends feucht-fröhlich wurde, bestellten sie sich für die Fahrt nach Hause ein Taxi, damit ihnen nichts passiert. Das Taxi brachte sie bis zu einem unbeschrankten Bahnübergang, da kam plötzlich ein Triebwagen und obwohl der Taxifahrer vor den Gleisen stehen blieb , erfasste der Zug vorne das Auto und schleifte es mit. Die Airbags gingen auf, zerbrachen Brillen, das Nasenbein und Kiefer der Insassen. Gott sei Dank, sagen Peter und Susanne nach dem ersten Schock, ist nicht mehr passiert. Da haben wir wohl einen Schutzengel gehabt. Da sind wir wie durch ein Wunder mit dem Leben davongekommen. Wie ein Wunder – der Schutzengel, der auch am Tag danach im Zeitungsartikel auftaucht, kann auch so umschrieben werden: Gott muss da im Spiel gewesen sein.
Gott muss im Spiel gewesen sein, das ist auch die Erfahrung der Israeliten, als sie nach Jahrhunderten im Rückblick vom Auszug aus der Gefangenschaft Ägyptens erzählen und das Buch Exodus entsteht. Sie erinnern sich, wie ihr Volk einen Tagesmarsch von Sukkot am Rand der Wüste lagerte.
Der Herr zog vor ihnen her, am Tag in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. (Ex 13,20-22)
Die Israeliten vertrauen Gott, bei Tag und bei Nacht. Vertrauen kommt vom Herzen. Gott will, dass wir vertrauen können, dass wir ihm vertrauen und dass wir einander vertrauen. Vertrauen will aber auch gelernt bzw. erfahren werden. Wir haben – glücklich wenn es so ist – als Kinder unseren Eltern vertraut, was sie sagten und taten. Wenn sie uns an der Hand nahmen, um uns über die Straße zu führen, dann wollten sie uns sicher über die Straße bringen. Wir haben ihnen vertraut, dass sie uns nicht mitten im Straßenverkehr stehen lassen, die Hand los lassen und davonlaufen und wir im Chaos der Straße zurückbleiben. So haben wir vertrauen gelernt von Menschen, die uns lieb haben. „Menschen, die vertrauen gelernt haben, zittern nicht, …“(Kardinal Carlo Martini). Wir können Gott etwas zutrauen, weil er gütig und allmächtig ist, weil er uns liebt und da ist, bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule. Gott will, dass wir wissen, dass er auf unserer Seite ist und wir etwas mit ihm wagen, neu entdecken und Schritte in die Zukunft setzen, weil wir wissen, dass er mit uns ist.
Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen.
Vieles ängstigt die Menschen heute: Angst vor plötzlicher Arbeitslosigkeit, Angst vor der Diagnose Krebs, Angst um die Zukunft der Kinder, Angst vor Terroranschlägen, Angst vor dem Gefühl, ein sinnloses Leben zu führen und vieles andere mehr. Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen wird vielleicht bedeuten, sich der weglosen Wüste auszusetzen, der erbarmungslosen Mittagshitze zu trotzen und schutzlos ausgeliefert zu sein. Vielleicht auch als einsamer Rufer da zu stehen.
Gott will, dass wir mit seiner Hilfe und Macht rechnen, weil er da ist, am Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule. Im Vertrauen auf Gott Schritte setzen, das heißt, u.a. den Menschen die Angst zu nehmen. Der Völkerapostel Paulus hat vor der Insel Malta Schiffbruch erlitten und er wurde auf der fremden Insel freundlich aufgenommen.
Er kommt aus dem kalten zerstörerischen Wasser, aus dem Gegenteil des Feuers nach alter Elementenlehre, und wird vom wärmenden Feuer, das die Präsenz Gottes versinnbildlicht empfangen. Die ängstlichen Menschen sind auf unser wärmendes Feuer angewiesen, auf unsere Gastfreundschaft in der Kirche, die sie oft in der Gesellschaft nicht mehr erfahren. Menschen sind auf unsere offene Begegnung angewiesen und auf das unverfügbare Entgegenkommen von uns als Christen.
Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen, das heißt auch Umkehr, Metanoia. Es braucht einen realistischen Blick auf den Standort, dorthin wo man steht, ohne zu beschönigen, ohne sich selbst zu täuschen. Umkehr heißt aber auch zu wissen, von wo man weggehen will, zu wissen, was nicht mehr stimmt. Kirchlich heißt es wohl auch, zu realisieren, wie sehr sich die Situation durch den gesellschaftlichen Wandel verändert hat. Noch nicht allen ist diese Veränderung wirklich schon bis zur letzten Faser des Denkens bewusst geworden.
Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen, das heißt, ein Wagnis einzugehen, vielleicht auch zu scheitern, Fehler zu machen und aus den Fehlern Neues zu lernen und zu tun. Im Vertrauen Schritte setzen, das kann heißen, in eine fremde Kultur zu gehen, andere Religionen und Sprachen kennen zu lernen und in unserem Kulturkreis so Kindern und Menschen eine Lobby geben, von denen in unseren Medien nichts berichtet wird.
Am Silvestertag darf etwas über das Wagnis, auch das Wagnis mit Gott für das neue Jahr gesagt werden. Das alte Jahr haben wir „überstanden“, wissend, dass wir von Gott getragen wurden. Eine Standortbestimmung werden viele von Ihnen zwar nicht in der Nacht, doch in diesen Tagen und Stunden machen. Wie es weitergeht mit uns, mit unserem Land, mit Europa, durch die Wüsten von religiösen, gesellschaftlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Chaos. Wir wollen uns auf den Stern von Bethlehem verlassen, dass er uns einen guten Weg für die Zukunft zeigt. Unser Warten und unsere Zukunft als ChristInnen kann sich aber nicht nur erschöpfen, in einer innerweltlichen Dimension, sondern ist auch ausgerichtet auf das Warten des Reiches Gottes, auf das Warten des Erlösers , des Immanuel, Gott mit uns.
In diesem Evangeliumsabschnitt (Lk 12,35-40) ist nicht mehr das Kommende im Blickpunkt sondern der kommende Jesus selbst als der Menschensohn. (V. 40) Wir, die Hörer und Leser dieses Abschnittes sind mit Knechten zu vergleichen, die bereits mit Lichtern ausgestattet auf den Herrn warten, wenn er von der Hochzeit kommt. Er bringt keine Belohnung, keine Geschenke mit, aber er macht sich selbst zum Knecht und Tischdiener für die Seinen. Es ist dasselbe Bild, das Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl bietet, „da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.“ (Joh. 13,1b) Gottes Reich in seiner ganzen Fülle erfahren jene Jünger die auf Seine Stunde warten und in Seiner Stunde da sind. Wer dieses „Glück“ hat, darf von Jesus alles erwarten.
Nach dem geglücktem Warten und der Sehnsucht nach Gott, die in jedem Menschen angelegt ist, heißt die Botschaft, auf die Suche zu gehen, nach Gott und den Menschen, nach Selbstverwirklichung, nach Sinn und Glück. Dass uns dies für das neue Jahr und im neuen Jahr gelingen möge, wünsche ich uns allen.
AMEN.
Zur Silvesterpredigt
Evangelium[1]: Lk 12,35-40
Vom Warten auf das Kommen Christi[2]
35Lasst eure Lenden umgürtet sein [Ex/2 Mose 12,11[3]; 1 Petr 1,13[4]; Eph 6,14[5]] und eure Lichter brennen [Mt 25,1-13[6]] 36und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft [Offb 3,20[7]], sie ihm sogleich auftun. 37Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten [Lk 22,27[8]; Joh 13,4f[9]] und kommen und ihnen dienen. 38Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie [Mk 13,35[10]]. 39Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen [1 Thess 5,2[11]; par. 24,43f (siehe Fußnote 2)]. 40Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.“
Predigt-Text: Ex/2 Mose 13,20-22 aus Perikopen-Abschnitt, »Die Wolken- und Feuersäule« (13,17-22).
„20So zogen sie aus von Sukkot[12] und lagerten sich in Etam[13] am Rande der Wüste. 21Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule [Ex/2 Mose 40,36-38[14]; Num/4 Mose 9,15-23[15]; Ps 78,14[16]; 1 Kor 10,1[17]; Dtn/5 Mose 1,33[18]], um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.[19] 22Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht [Ps 105,39[20]; Neh 9,19[21]; Weish 10,17f[22]; Joh 8,12[23]; Joh 10,4[24]].“
Es schließt sich an: »Israels Durchzug durchs Schilfmeer« (14,1-31).
[1] Alle Bibeltexte in dieser Ausarbeitung nach, „Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984. Durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung. © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.“ – Abweichungen davon sind gekennzeichnet: EÜ = Einheitsübersetzung.
[2] Vergleichstext: Mt 24,43-51; Schluß von »Mahnung zur Wachsamkeit« (Verse 43f) – »Vom treuen und vom bösen Knecht« (Verse 45 bis 51; vgl. Lk 12,41-46): „43Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt [1 Thess 5,2], so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. 44Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint. 45Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe? 46Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. 47Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen [Mt 25,21.23 „21 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! … 23 Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“]. 48Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht [2.Petr 3,4 „und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist.“ (vgl. Jes 5,19; Jer 17,15)], 49und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen: 50dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, 51und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“
[3] Ex/2. Mose 12,11 „so sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa [Dtn/5 Mose 16,3; Jes 52,12].“
[4] 1 Petr. 1,13 »Geheiligtes Leben« „Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts [Lk 12,35-36], seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.“
[5] Eph 6,14 „So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit [Lk 12,35; 1.Petr 1,13] und bangetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit [1 Thess 5,8].“
[6] »Von den klugen und törichten Jungfrauen«, Mt 25,1-3 „1 Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen [Lk 12,35-36; Offb 19,7]. 2 Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. 3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit.“
[7] Offb 3,20 „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir [Joh 14,23].“
[8] Lk 22,27 „Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist's nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener [Joh 13,4-14].“
[9] Joh 13,4f „4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. 5 Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.“
[10] Mk 13,35 „so wacht nun; denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen [Lk 12,38].“
[11] 1 Thess 5,2 „denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht“ [Mt 24,42-44; 2.Petr 3,10; Offb 3,3; Lk 16,15].
[12] Sukkot (hebr. Hütten; Laubdächer) dürfte einen Tagesmarsch von Ramses (die Israeliten leisteten in der Stadt Ramses ihren Frondienst, wo sie unter den Ägyptern lebten) entfernt sein. War die erste Station auf der Flucht. Es könnte sich um den ägyptischen Ort »Teku« handeln, der noch im ägyptischen Herrschaftsbereich liegt (in der Landenge von Suez); vgl. Scharbert, J., Exodus (NEB.AT Lfg. 24), Würzburg 1989, 53; vgl. Reiterer, Friedrich V., Art. Sukkot, in: Kogler, Franz u.a. (Hg.), Herders neues Bibellexikon, Freiburg/Basel/ Wien 2008, 718. – „Erster Lagerplatz der Israeliten auf dem Auszug (Ex/2 Mo 12,37; 13,20; Num/4 Mo 33,5f). Wahrscheinlich der heutige Tell el-Maschuta, der ausgegraben wurde. Der Ort liegt ca. 14 km östl. von Tell er-Retabe = Piton und ca. 18 km westl. von Ismailija am Suezkanal;“ Rienecker, Fritz/Maier, Gerhard (Hg.), Lexikon zur Bibel (Version ohne Bilder), Witten 1994/2001, Art. Sukkot (CD-ROM Elbiwin).
[13] Etam (hebr. Raubvogel) dürfte ebenfalls einen Tagesmarsch von Sukkot gelegen sein (2. Station nach der Grenze auf der Flucht aus Ägypten), ist jedoch nicht mehr lokalisierbar; vgl. Scharbert, NEB.AT Lfg. 24, 58; vgl. Gradl, Felix, Art. Etam, in: Kogler, Franz u.a. (Hg.), Herders neues Bibellexikon, Freiburg/Basel/ Wien 2008, 191. – „Ägypt. Grenzfestung chtm, Knotenpunkt aller Wege zur Mitte und zum Süden der Sinaihalbinsel, vermutlich am Nordende der Bitterseen am heutigen Suezkanal gelegen (Ex/2 Mo 13,20; Num/4 Mo 33,6). Der Name bezeichnet auch die Wüste östl. des Ortes (Num/4 Mo 33,8);“ Rienecker, Lexikon der Bibel, Art. Etam, CD-ROM Elbiwin.
[14] Ex/2 Mose 40,36-38 aus dem Perikopenabschnitt, »Der Herr bekennt sich zu seinem Heiligtum« (40,34-38) „36 Und immer, wenn die Wolke sich erhob von der Wohnung [Ex/2 Mose 13,21; Num/4 Mose 9,15-23; 10,34-36; 1 Kön 8,10-11; Jes 4,5], brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung währte. 37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, so zogen sie nicht weiter bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. 38 Denn die Wolke des HERRN war bei Tage über der Wohnung, und bei Nacht ward sie voll Feuers vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange die Wanderung währte.“
[15] Num/4 Mose 9,15-23 »Die Wolken- und Feuersäule über der Stiftshütte « „15 Und an dem Tage, da die Wohnung aufgerichtet wurde, bedeckte eine Wolke die Wohnung [Ex/2 Mose 40,34-35], die Hütte des Gesetzes, und vom Abend bis zum Morgen stand sie über der Wohnung wie ein feuriger Schein. 16 So geschah es die ganze Zeit, dass die Wolke sie bedeckte und bei Nacht ein feuriger Schein. 17 Sooft sich aber die Wolke von dem Zelt erhob, brachen die Israeliten auf; und wo die Wolke sich niederließ, da lagerten sich die Israeliten [Ex/2 Mose 40,36-38]. 18 Nach dem Wort des HERRN brachen sie auf, und nach seinem Wort lagerten sie sich. Solange die Wolke auf der Wohnung blieb, so lange lagerten sie. 19 Und wenn die Wolke viele Tage stehen blieb über der Wohnung, so beachteten die Israeliten die Weisung des HERRN und zogen nicht weiter. 20 Und wenn die Wolke auf der Wohnung nur wenige Tage blieb, so lagerten sie sich nach dem Wort des HERRN und brachen auf nach dem Wort des HERRN. 21 Wenn die Wolke da war vom Abend bis zum Morgen und sich dann erhob, so zogen sie weiter; oder wenn sie sich bei Tage oder bei Nacht erhob, so brachen sie auch auf. 22 Wenn sie aber zwei Tage oder einen Monat oder noch länger auf der Wohnung blieb, so lagerten die Israeliten und zogen nicht weiter; und wenn sie sich dann erhob, so brachen sie auf. 23 Denn nach des HERRN Befehl lagerten sie sich, und nach des HERRN Befehl brachen sie auf und beachteten so die Weisung des HERRN, wie er sie durch Mose geboten hatte.“
[16] Ps 78,14 „Er leitete sie am Tage mit einer Wolke und die ganze Nacht mit einem hellen Feuer [Ex/2 Mose 13,21].“
[17] 1 Kor 10,1 „Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen [Ex/2 Mose 13,21] und alle durchs Meer gegangen sind [Ex/2 Mose 14,22 „Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken“ (Jos 4,23; 2 Kön 2,8; Jes 11,15-16; 1 Kor 10,1; Hebr 11,29).].“
[18] Dtn/5 Mose 1,33 „der auf dem Weg vor euch herging, euch die Stätte zu weisen, wo ihr euch lagern solltet, bei Nacht im Feuer, um euch den Weg zu zeigen, den ihr gehen solltet, und bei Tage in der Wolke [Ex/2 Mose 13,21].“
[19] Die leuchtende Wolkensäule steht für die Gegenwart Jahwes/Adonajs (vgl. den Namen Jahwes [eigentlich ein Zeitwort], der eigentlich die Präsens bei seinem Volk bedeutet: Ex/2 Mose 3,14 „Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt.“ – Die EÜ übersetzt: „Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.“). – Wegen der sengenden Hitze am Tag, wo man im Schatten im Allgemeinen ruhte, wanderte man dafür in der kühlen Nacht; vgl. Scharbert, NEB.AT Lfg. 24, 58.
[20] Ps 105,39 „Er breitete eine Wolke aus, sie zu decken, und ein Feuer, des Nachts zu leuchten [Ex/2 Mose 14,20].“
[21] Neh 9,19 „verließest du sie doch nicht in der Wüste nach deiner großen Barmherzigkeit, und die Wolkensäule wich nicht von ihnen am Tage, um sie auf dem Wege zu führen, noch die Feuersäule in der Nacht, um ihnen auf dem Wege zu leuchten, den sie zogen.“
[22] Weish 10,17f „17 Sie belohnte die Heiligen für ihre Mühe [Ex/2 Mose 12,35-36] und leitete sie auf wunderbarem Wege [Ex/2 Mose 13,21] und war ihnen am Tage ein Schutz und bei Nacht ein Sternenlicht. 18 Sie führte sie durchs Rote Meer und leitete sie durch große Wasser [Ex/2 Mose 14,1-31].“
[23] Joh 8,12 „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt [Joh 1,5.9; Jes 49,6; 60,20; Mt 5,14-16]. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
[24] Joh 10,4 „Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.“
Im vergangenen Jahr haben zwei Menschen geheiratet, bei deren Eheschließung ich assistieren durfte, eine Ärztin und ein Arzt aus Linz, es war ein sehr schönes Fest. Jetzt vor Weihnachten hat das Krankenhaus , in dem sie arbeiten, eine vorweihnachtliche Feier veranstaltet. Da es im Laufe des Abends feucht-fröhlich wurde, bestellten sie sich für die Fahrt nach Hause ein Taxi, damit ihnen nichts passiert. Das Taxi brachte sie bis zu einem unbeschrankten Bahnübergang, da kam plötzlich ein Triebwagen und obwohl der Taxifahrer vor den Gleisen stehen blieb , erfasste der Zug vorne das Auto und schleifte es mit. Die Airbags gingen auf, zerbrachen Brillen, das Nasenbein und Kiefer der Insassen. Gott sei Dank, sagen Peter und Susanne nach dem ersten Schock, ist nicht mehr passiert. Da haben wir wohl einen Schutzengel gehabt. Da sind wir wie durch ein Wunder mit dem Leben davongekommen. Wie ein Wunder – der Schutzengel, der auch am Tag danach im Zeitungsartikel auftaucht, kann auch so umschrieben werden: Gott muss da im Spiel gewesen sein.
Gott muss im Spiel gewesen sein, das ist auch die Erfahrung der Israeliten, als sie nach Jahrhunderten im Rückblick vom Auszug aus der Gefangenschaft Ägyptens erzählen und das Buch Exodus entsteht. Sie erinnern sich, wie ihr Volk einen Tagesmarsch von Sukkot am Rand der Wüste lagerte.
Der Herr zog vor ihnen her, am Tag in einer Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten. (Ex 13,20-22)
Die Israeliten vertrauen Gott, bei Tag und bei Nacht. Vertrauen kommt vom Herzen. Gott will, dass wir vertrauen können, dass wir ihm vertrauen und dass wir einander vertrauen. Vertrauen will aber auch gelernt bzw. erfahren werden. Wir haben – glücklich wenn es so ist – als Kinder unseren Eltern vertraut, was sie sagten und taten. Wenn sie uns an der Hand nahmen, um uns über die Straße zu führen, dann wollten sie uns sicher über die Straße bringen. Wir haben ihnen vertraut, dass sie uns nicht mitten im Straßenverkehr stehen lassen, die Hand los lassen und davonlaufen und wir im Chaos der Straße zurückbleiben. So haben wir vertrauen gelernt von Menschen, die uns lieb haben. „Menschen, die vertrauen gelernt haben, zittern nicht, …“(Kardinal Carlo Martini). Wir können Gott etwas zutrauen, weil er gütig und allmächtig ist, weil er uns liebt und da ist, bei Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule. Gott will, dass wir wissen, dass er auf unserer Seite ist und wir etwas mit ihm wagen, neu entdecken und Schritte in die Zukunft setzen, weil wir wissen, dass er mit uns ist.
Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen.
Vieles ängstigt die Menschen heute: Angst vor plötzlicher Arbeitslosigkeit, Angst vor der Diagnose Krebs, Angst um die Zukunft der Kinder, Angst vor Terroranschlägen, Angst vor dem Gefühl, ein sinnloses Leben zu führen und vieles andere mehr. Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen wird vielleicht bedeuten, sich der weglosen Wüste auszusetzen, der erbarmungslosen Mittagshitze zu trotzen und schutzlos ausgeliefert zu sein. Vielleicht auch als einsamer Rufer da zu stehen.
Gott will, dass wir mit seiner Hilfe und Macht rechnen, weil er da ist, am Tag in einer Wolkensäule und bei Nacht in einer Feuersäule. Im Vertrauen auf Gott Schritte setzen, das heißt, u.a. den Menschen die Angst zu nehmen. Der Völkerapostel Paulus hat vor der Insel Malta Schiffbruch erlitten und er wurde auf der fremden Insel freundlich aufgenommen.
Er kommt aus dem kalten zerstörerischen Wasser, aus dem Gegenteil des Feuers nach alter Elementenlehre, und wird vom wärmenden Feuer, das die Präsenz Gottes versinnbildlicht empfangen. Die ängstlichen Menschen sind auf unser wärmendes Feuer angewiesen, auf unsere Gastfreundschaft in der Kirche, die sie oft in der Gesellschaft nicht mehr erfahren. Menschen sind auf unsere offene Begegnung angewiesen und auf das unverfügbare Entgegenkommen von uns als Christen.
Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen, das heißt auch Umkehr, Metanoia. Es braucht einen realistischen Blick auf den Standort, dorthin wo man steht, ohne zu beschönigen, ohne sich selbst zu täuschen. Umkehr heißt aber auch zu wissen, von wo man weggehen will, zu wissen, was nicht mehr stimmt. Kirchlich heißt es wohl auch, zu realisieren, wie sehr sich die Situation durch den gesellschaftlichen Wandel verändert hat. Noch nicht allen ist diese Veränderung wirklich schon bis zur letzten Faser des Denkens bewusst geworden.
Im Vertrauen auf Gott Schritte in die Zukunft setzen, das heißt, ein Wagnis einzugehen, vielleicht auch zu scheitern, Fehler zu machen und aus den Fehlern Neues zu lernen und zu tun. Im Vertrauen Schritte setzen, das kann heißen, in eine fremde Kultur zu gehen, andere Religionen und Sprachen kennen zu lernen und in unserem Kulturkreis so Kindern und Menschen eine Lobby geben, von denen in unseren Medien nichts berichtet wird.
Am Silvestertag darf etwas über das Wagnis, auch das Wagnis mit Gott für das neue Jahr gesagt werden. Das alte Jahr haben wir „überstanden“, wissend, dass wir von Gott getragen wurden. Eine Standortbestimmung werden viele von Ihnen zwar nicht in der Nacht, doch in diesen Tagen und Stunden machen. Wie es weitergeht mit uns, mit unserem Land, mit Europa, durch die Wüsten von religiösen, gesellschaftlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Chaos. Wir wollen uns auf den Stern von Bethlehem verlassen, dass er uns einen guten Weg für die Zukunft zeigt. Unser Warten und unsere Zukunft als ChristInnen kann sich aber nicht nur erschöpfen, in einer innerweltlichen Dimension, sondern ist auch ausgerichtet auf das Warten des Reiches Gottes, auf das Warten des Erlösers , des Immanuel, Gott mit uns.
In diesem Evangeliumsabschnitt (Lk 12,35-40) ist nicht mehr das Kommende im Blickpunkt sondern der kommende Jesus selbst als der Menschensohn. (V. 40) Wir, die Hörer und Leser dieses Abschnittes sind mit Knechten zu vergleichen, die bereits mit Lichtern ausgestattet auf den Herrn warten, wenn er von der Hochzeit kommt. Er bringt keine Belohnung, keine Geschenke mit, aber er macht sich selbst zum Knecht und Tischdiener für die Seinen. Es ist dasselbe Bild, das Jesus seinen Jüngern beim letzten Abendmahl bietet, „da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung.“ (Joh. 13,1b) Gottes Reich in seiner ganzen Fülle erfahren jene Jünger die auf Seine Stunde warten und in Seiner Stunde da sind. Wer dieses „Glück“ hat, darf von Jesus alles erwarten.
Nach dem geglücktem Warten und der Sehnsucht nach Gott, die in jedem Menschen angelegt ist, heißt die Botschaft, auf die Suche zu gehen, nach Gott und den Menschen, nach Selbstverwirklichung, nach Sinn und Glück. Dass uns dies für das neue Jahr und im neuen Jahr gelingen möge, wünsche ich uns allen.
AMEN.
Zur Silvesterpredigt
Evangelium[1]: Lk 12,35-40
Vom Warten auf das Kommen Christi[2]
35Lasst eure Lenden umgürtet sein [Ex/2 Mose 12,11[3]; 1 Petr 1,13[4]; Eph 6,14[5]] und eure Lichter brennen [Mt 25,1-13[6]] 36und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft [Offb 3,20[7]], sie ihm sogleich auftun. 37Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten [Lk 22,27[8]; Joh 13,4f[9]] und kommen und ihnen dienen. 38Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie [Mk 13,35[10]]. 39Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen [1 Thess 5,2[11]; par. 24,43f (siehe Fußnote 2)]. 40Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.“
Predigt-Text: Ex/2 Mose 13,20-22 aus Perikopen-Abschnitt, »Die Wolken- und Feuersäule« (13,17-22).
„20So zogen sie aus von Sukkot[12] und lagerten sich in Etam[13] am Rande der Wüste. 21Und der HERR zog vor ihnen her, am Tage in einer Wolkensäule [Ex/2 Mose 40,36-38[14]; Num/4 Mose 9,15-23[15]; Ps 78,14[16]; 1 Kor 10,1[17]; Dtn/5 Mose 1,33[18]], um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern konnten.[19] 22Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei Tage noch die Feuersäule bei Nacht [Ps 105,39[20]; Neh 9,19[21]; Weish 10,17f[22]; Joh 8,12[23]; Joh 10,4[24]].“
Es schließt sich an: »Israels Durchzug durchs Schilfmeer« (14,1-31).
[1] Alle Bibeltexte in dieser Ausarbeitung nach, „Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von 1984. Durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung. © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.“ – Abweichungen davon sind gekennzeichnet: EÜ = Einheitsübersetzung.
[2] Vergleichstext: Mt 24,43-51; Schluß von »Mahnung zur Wachsamkeit« (Verse 43f) – »Vom treuen und vom bösen Knecht« (Verse 45 bis 51; vgl. Lk 12,41-46): „43Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt [1 Thess 5,2], so würde er ja wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. 44Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint. 45Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über seine Leute gesetzt hat, damit er ihnen zur rechten Zeit zu essen gebe? 46Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. 47Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen [Mt 25,21.23 „21 Da sprach sein Herr zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! … 23 Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“]. 48Wenn aber jener als ein böser Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht [2.Petr 3,4 „und sagen: Wo bleibt die Verheißung seines Kommens? Denn nachdem die Väter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schöpfung gewesen ist.“ (vgl. Jes 5,19; Jer 17,15)], 49und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen: 50dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, 51und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm sein Teil geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern.“
[3] Ex/2. Mose 12,11 „so sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und eure Schuhe an euren Füßen haben und den Stab in der Hand und sollt es essen als die, die hinwegeilen; es ist des HERRN Passa [Dtn/5 Mose 16,3; Jes 52,12].“
[4] 1 Petr. 1,13 »Geheiligtes Leben« „Darum umgürtet die Lenden eures Gemüts [Lk 12,35-36], seid nüchtern und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.“
[5] Eph 6,14 „So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit [Lk 12,35; 1.Petr 1,13] und bangetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit [1 Thess 5,8].“
[6] »Von den klugen und törichten Jungfrauen«, Mt 25,1-3 „1 Dann wird das Himmelreich gleichen zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und gingen hinaus, dem Bräutigam entgegen [Lk 12,35-36; Offb 19,7]. 2 Aber fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. 3 Die törichten nahmen ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit.“
[7] Offb 3,20 „Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir [Joh 14,23].“
[8] Lk 22,27 „Denn wer ist größer: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist's nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener [Joh 13,4-14].“
[9] Joh 13,4f „4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich. 5 Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.“
[10] Mk 13,35 „so wacht nun; denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt, ob am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen [Lk 12,38].“
[11] 1 Thess 5,2 „denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht“ [Mt 24,42-44; 2.Petr 3,10; Offb 3,3; Lk 16,15].
[12] Sukkot (hebr. Hütten; Laubdächer) dürfte einen Tagesmarsch von Ramses (die Israeliten leisteten in der Stadt Ramses ihren Frondienst, wo sie unter den Ägyptern lebten) entfernt sein. War die erste Station auf der Flucht. Es könnte sich um den ägyptischen Ort »Teku« handeln, der noch im ägyptischen Herrschaftsbereich liegt (in der Landenge von Suez); vgl. Scharbert, J., Exodus (NEB.AT Lfg. 24), Würzburg 1989, 53; vgl. Reiterer, Friedrich V., Art. Sukkot, in: Kogler, Franz u.a. (Hg.), Herders neues Bibellexikon, Freiburg/Basel/ Wien 2008, 718. – „Erster Lagerplatz der Israeliten auf dem Auszug (Ex/2 Mo 12,37; 13,20; Num/4 Mo 33,5f). Wahrscheinlich der heutige Tell el-Maschuta, der ausgegraben wurde. Der Ort liegt ca. 14 km östl. von Tell er-Retabe = Piton und ca. 18 km westl. von Ismailija am Suezkanal;“ Rienecker, Fritz/Maier, Gerhard (Hg.), Lexikon zur Bibel (Version ohne Bilder), Witten 1994/2001, Art. Sukkot (CD-ROM Elbiwin).
[13] Etam (hebr. Raubvogel) dürfte ebenfalls einen Tagesmarsch von Sukkot gelegen sein (2. Station nach der Grenze auf der Flucht aus Ägypten), ist jedoch nicht mehr lokalisierbar; vgl. Scharbert, NEB.AT Lfg. 24, 58; vgl. Gradl, Felix, Art. Etam, in: Kogler, Franz u.a. (Hg.), Herders neues Bibellexikon, Freiburg/Basel/ Wien 2008, 191. – „Ägypt. Grenzfestung chtm, Knotenpunkt aller Wege zur Mitte und zum Süden der Sinaihalbinsel, vermutlich am Nordende der Bitterseen am heutigen Suezkanal gelegen (Ex/2 Mo 13,20; Num/4 Mo 33,6). Der Name bezeichnet auch die Wüste östl. des Ortes (Num/4 Mo 33,8);“ Rienecker, Lexikon der Bibel, Art. Etam, CD-ROM Elbiwin.
[14] Ex/2 Mose 40,36-38 aus dem Perikopenabschnitt, »Der Herr bekennt sich zu seinem Heiligtum« (40,34-38) „36 Und immer, wenn die Wolke sich erhob von der Wohnung [Ex/2 Mose 13,21; Num/4 Mose 9,15-23; 10,34-36; 1 Kön 8,10-11; Jes 4,5], brachen die Israeliten auf, solange ihre Wanderung währte. 37 Wenn sich aber die Wolke nicht erhob, so zogen sie nicht weiter bis zu dem Tag, an dem sie sich erhob. 38 Denn die Wolke des HERRN war bei Tage über der Wohnung, und bei Nacht ward sie voll Feuers vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange die Wanderung währte.“
[15] Num/4 Mose 9,15-23 »Die Wolken- und Feuersäule über der Stiftshütte « „15 Und an dem Tage, da die Wohnung aufgerichtet wurde, bedeckte eine Wolke die Wohnung [Ex/2 Mose 40,34-35], die Hütte des Gesetzes, und vom Abend bis zum Morgen stand sie über der Wohnung wie ein feuriger Schein. 16 So geschah es die ganze Zeit, dass die Wolke sie bedeckte und bei Nacht ein feuriger Schein. 17 Sooft sich aber die Wolke von dem Zelt erhob, brachen die Israeliten auf; und wo die Wolke sich niederließ, da lagerten sich die Israeliten [Ex/2 Mose 40,36-38]. 18 Nach dem Wort des HERRN brachen sie auf, und nach seinem Wort lagerten sie sich. Solange die Wolke auf der Wohnung blieb, so lange lagerten sie. 19 Und wenn die Wolke viele Tage stehen blieb über der Wohnung, so beachteten die Israeliten die Weisung des HERRN und zogen nicht weiter. 20 Und wenn die Wolke auf der Wohnung nur wenige Tage blieb, so lagerten sie sich nach dem Wort des HERRN und brachen auf nach dem Wort des HERRN. 21 Wenn die Wolke da war vom Abend bis zum Morgen und sich dann erhob, so zogen sie weiter; oder wenn sie sich bei Tage oder bei Nacht erhob, so brachen sie auch auf. 22 Wenn sie aber zwei Tage oder einen Monat oder noch länger auf der Wohnung blieb, so lagerten die Israeliten und zogen nicht weiter; und wenn sie sich dann erhob, so brachen sie auf. 23 Denn nach des HERRN Befehl lagerten sie sich, und nach des HERRN Befehl brachen sie auf und beachteten so die Weisung des HERRN, wie er sie durch Mose geboten hatte.“
[16] Ps 78,14 „Er leitete sie am Tage mit einer Wolke und die ganze Nacht mit einem hellen Feuer [Ex/2 Mose 13,21].“
[17] 1 Kor 10,1 „Ich will euch aber, liebe Brüder, nicht in Unwissenheit darüber lassen, dass unsre Väter alle unter der Wolke gewesen [Ex/2 Mose 13,21] und alle durchs Meer gegangen sind [Ex/2 Mose 14,22 „Und die Israeliten gingen hinein mitten ins Meer auf dem Trockenen, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken“ (Jos 4,23; 2 Kön 2,8; Jes 11,15-16; 1 Kor 10,1; Hebr 11,29).].“
[18] Dtn/5 Mose 1,33 „der auf dem Weg vor euch herging, euch die Stätte zu weisen, wo ihr euch lagern solltet, bei Nacht im Feuer, um euch den Weg zu zeigen, den ihr gehen solltet, und bei Tage in der Wolke [Ex/2 Mose 13,21].“
[19] Die leuchtende Wolkensäule steht für die Gegenwart Jahwes/Adonajs (vgl. den Namen Jahwes [eigentlich ein Zeitwort], der eigentlich die Präsens bei seinem Volk bedeutet: Ex/2 Mose 3,14 „Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: So sollst du zu den Israeliten sagen: »Ich werde sein«, der hat mich zu euch gesandt.“ – Die EÜ übersetzt: „Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.“). – Wegen der sengenden Hitze am Tag, wo man im Schatten im Allgemeinen ruhte, wanderte man dafür in der kühlen Nacht; vgl. Scharbert, NEB.AT Lfg. 24, 58.
[20] Ps 105,39 „Er breitete eine Wolke aus, sie zu decken, und ein Feuer, des Nachts zu leuchten [Ex/2 Mose 14,20].“
[21] Neh 9,19 „verließest du sie doch nicht in der Wüste nach deiner großen Barmherzigkeit, und die Wolkensäule wich nicht von ihnen am Tage, um sie auf dem Wege zu führen, noch die Feuersäule in der Nacht, um ihnen auf dem Wege zu leuchten, den sie zogen.“
[22] Weish 10,17f „17 Sie belohnte die Heiligen für ihre Mühe [Ex/2 Mose 12,35-36] und leitete sie auf wunderbarem Wege [Ex/2 Mose 13,21] und war ihnen am Tage ein Schutz und bei Nacht ein Sternenlicht. 18 Sie führte sie durchs Rote Meer und leitete sie durch große Wasser [Ex/2 Mose 14,1-31].“
[23] Joh 8,12 „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt [Joh 1,5.9; Jes 49,6; 60,20; Mt 5,14-16]. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
[24] Joh 10,4 „Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.“
Perikope