"Unser Leben ist auf Gottes „Aber“ und Gottes „Ja“ angewiesen" - Predigt über Sprüche 16, 1-9 von Friedrich Hauschildt
16,1
Unser Leben ist auf Gottes „Aber“ und Gottes „Ja“ angewiesen
Die Zukunft liegt im Dunkel, so sagen wir. Niemand kann sie genau vorhersagen. Es gibt Prognosen, gewiss. Und es gibt Menschen mit viel Erfahrung und einem verhältnismäßig sicheren Gespür für künftige Entwicklungen. Es gibt aber auch Scharlatane, die mit großer Geste beanspruchen, die Zukunft zu kennen – und es ist nicht viel dahinter.
Wie ist das mit der Zukunft? Ein Bekannter von mir ist vor einigen Monaten pensioniert worden. Er hat sich auf die Zeit des Ruhestandes gut und intensiv vorbereitet (, was eher selten ist). Aber wie es dann wirklich sein wird, wie er mit der neuen Lebenssituation tatsächlich zurecht kommen wird, lässt sich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Die Zukunft wird es zeigen.
Ein junges Pärchen hat sich entschieden zusammenzuziehen. Wie schön wird es sein, dem geliebten Menschen auch im Alltag nahe zu sein! Aber wird der Alltag auch tatsächlich das einlösen, wovon die Hoffnung ausgeht?
Was Menschen in besonderen Lebenssituationen empfinden, das empfinden wir alle gemeinsam an einem Tag wie dem heutigen: Auch wenn wir vieles geplant und vorbereitet haben, wer weiß schon, wie es mit dem neuen Jahr in Wirklichkeit gehen wird. Der Kalender 2013 liegt noch ziemlich weiß auf unserem Schreibtisch – wenigstens für die meisten von uns. Die Zukunft liegt noch im Ungewissen.
Genau genommen verhält es sich allerdings noch etwas komplizierter: Vieles, vielleicht sogar mehr als uns lieb ist, wird auch im neuen Jahr genau so ablaufen wie im alten. Es wird sich gar nicht so viel ändern. Die guten Vorsätze, die wieder einmal im Sande verlaufen, werden es an den Tag bringen.
Es ist eine merkwürdige Gemengelage: Vieles, wohl das meiste wird in gewohnten Bahnen verlaufen - und doch gibt es keine völlige Gewissheit. Vieles wird sein wie erwartet, aber für nichts gibt es wirklich eine 100%ige Garantie. Es kann auch Überraschungen geben, böse und gute.
Wenn Menschen etwa Längerfristiges planen, dann hört man gelegentlich die Wendung aus dem Jakobusbrief „so Gott will und wir leben“. Wer diese Wendung benutzt, will nicht Angst und Unsicherheit verbreiten, er will nur signalisieren: ich weiß, nichts ist selbstverständlich. Wir machen Pläne für die Zukunft, müssen aus Verantwortung Pläne machen und wissen zugleich, dass unsere Pläne darauf angewiesen sind, dass das Leben, dass Gott sein „Ja“ dazu sagt.
Dreimal findet sich in dem Text, von dem unser Nachdenken heute ausgeht, das unscheinbare, aber doch bedeutungsschwere Wort „aber“:
„Der Mensch setzt sich`s wohl vor im Herzen, aber vom Herrn kommt, was die Zunge reden wird.“
„Einen jeglichen dünken seine Wege rein; aber der Herr prüft die Geister.“
„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“ Dreimal „aber“. Der Zusammenhang ist in den drei Fällen jeweils etwas unterschiedlich, aber das gemeinsame Muster lässt sich doch gut erkennen.
Wir nehmen uns vor, etwas Bestimmtes zu sagen, es kommt darauf an, in der Situation die richtigen Worte zu finden. Manchmal bleiben wir hinter dem, was wir uns vorher zurecht gelegt haben, zurück, manchmal aber gelingt es uns in der Situation selbst, das treffende Wort zu finden, es wächst uns gleichsam zu. Dieser Fall ist hier im Blick. „Das rechte Wort zur rechten Zeit“ zu finden, das ist nicht allein eine Sache der Vorbereitung. Das vollzieht sich „aus dem Augenblick heraus“. Menschen können es als ein Geschenk von oben deuten.
Oder: Wir sind subjektiv von der Reinheit, der Güte unseres Handelns fest überzeugt, - aber Gott prüft die Geister, es können im Verborgenen Motive schlummern, die unser Tun verunreinigen wie z.B. Geltungsbedürfnis oder Eitelkeit oder Vorurteile.
Der dritte Fall: Der Mensch erdenkt sich seinen Weg, er macht Pläne, verfolgt wohlüberlegte Ziele, plant vielleicht seine Karriere; aber dass daraus wirklich etwas wird, liegt nicht allein in unserer Hand. Nicht selten erschließt sich uns erst im Blick zurück der tiefere Sinn, den wir mit unserem Planen gar nicht herzustellen in der Lage waren.
Dreimal ist der Zusammenhang zwischen unserem Vorsatz und dem tatsächlichen Geschehen nicht völlig lückenlos, unser Planen und das wirkliche Gelingen sind nicht völlig zur Deckung zu bringen. Dreimal besteht so etwas wie ein kleiner, oft kaum wahrnehmbarer Spalt zwischen beidem.
Oft bedauern wir diesen Spalt zwischen unseren Absichten und den Ergebnissen unseres Handelns. Dieser Spalt verdirbt uns – so scheint es – den direkten Erfolg unseres Handelns. Wenn das Leben so liefe, wie wir es geplant haben, dann – so meinen wir - wäre es gut für uns.
Der alte Text, der uns heute zum Nachbuchstabieren aufgeben ist, folgt einer anderen Logik. Ihm zufolge ist es gut für uns, wenn wir uns ein Gespür für diesen kleinen Spalt erhalten und ihn nicht überdecken. Denn dieses Gespür bewahrt uns vor falschem Stolz, vor Eingebildetsein. „Ein stolzes Herz ist dem Herrn ein Greuel“. Stolz und Überheblichkeit belasten oder zerstören menschliche Beziehungen. Die „Furcht des Herrn“, die Aufmerksamkeit auf diese Unvollkommenheit hilft uns das Böse zu meiden. Ein Leben, dass sich dieses Zwiespalts bewusst ist, gewinnt eigentümlicher Weise an Güte und Treue. Denn es verlässt sich nicht auf sich selbst, sondern auf den, der die Quelle von Güte und Treue ist. Solche Güte und Treue können Verdorbenes, Zerstörtes zurecht bringen, können es „sühnen“.
Und noch etwas wird möglich: Feinde machen miteinander Frieden, heißt es. Aus Feinden, Konkurrenten, Widersachern können Freunde werden. Die Welt sehnt sich nach diesem Wunder, sehnt sich danach, dass die anscheinend unabwendbare Spirale des Bösen doch noch heilsam unterbrochen wird. Unsere Welt braucht das „Aber“ Gottes. Dass Israelis und Palästinenser friedlich miteinander leben können, das scheint nahezu unmöglich zu sein. Das Handeln auf beiden Seiten hat sich – verständlicherweise - verfangen in der Logik schmerzlicher Erfahrungen. Wie sollte der Freiraum für Versöhnung entstehen, wenn nicht dadurch, dass Menschen sich gegen ihre eigene Logik auf Gottes „Aber“ einlassen?
Und wer kennt es nicht aus dem eigenen persönlichen Umfeld, vielleicht sogar von sich selbst, wie schwer es ist, aus der Spirale der Missverständnisse, der Vorwürfe, der Entfremdung wieder herauszufinden, zurückzufinden zu Güte und Treue, so dass das Verkorkste wieder ins Lot gebracht werden kann. „Daraus wird ja doch nichts“ – „das hat alles keinen Zweck“, sagen wir und zementieren damit das Falsche. Dass Gott „alles zu seinem Zweck“ machen kann, dass er noch aus Bösem Gutes erwachsen lassen kann, daran glauben wir nicht. Die Welt braucht aber Menschen, die sich darauf einlassen, dass Gott mit seinem „Aber“ unsere Logik durchbricht und so unser Leben zurechtbringt. Die Welt braucht es auch im neuen Jahr, dass das Vertrauen auf Gott Frucht bringt.
Wer in ein neues Jahr geht, macht Pläne, nimmt sich etwas Bestimmtes vor. Das ist auch in Ordnung. Wer mit Verstand und Glaubensgewissheit in ein neues Jahr geht, weiß aber auch, dass sich nichts erzwingen lässt, dass auch noch das scheinbar Selbstverständliche Gottes Geschenk ist. Die „Furcht des Herrn“ ist der Weisheit Anfang. Gott „auf Rechnung zu haben“, ihm zu vertrauen – das ist eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg in das neue unbekannte Jahr, wenn wir uns nicht verfangen wollen in der Logik menschlichen Handelns.
Auch im neuen Jahr werden die wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen eine große Rolle spielen. Die alte Weisheit kennt nicht alle Raffinessen heutiger Wirtschaft; aber sie kennt das menschliche Herz und sie kennt das Maß, das auch uns gut tut: „Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht“. Was im neuen Jahr in Wahrheit „weniger“ und was „mehr“ ist, das lässt sich nicht allein an Zahlen ablesen, das hat auch etwas mit Gerechtigkeit oder Unrecht zu tun. Und nicht selten spüren wir intuitiv, was gerecht ist und was nicht.
Die Stimme der Weisheit aus alter Zeit ermuntert uns, ins neue Jahr zu gehen mit einem wachen Gespür für Gottes „Aber“, für den Einspruch Gottes. Wenn wir dieses „Aber“ gelten lassen, werden wir erleben, dass hinter diesem „Aber“ Gottes sein großes „Ja“ steht, mit dem er uns Freiräume gewährt, Böses in Gutes wendet. Auf diese Weise schenkt er unserem Leben Gewissheit. So wird das Jahr 2013 für uns zu einem Jahr des Herrn.
Die Zukunft liegt im Dunkel, so sagen wir. Niemand kann sie genau vorhersagen. Es gibt Prognosen, gewiss. Und es gibt Menschen mit viel Erfahrung und einem verhältnismäßig sicheren Gespür für künftige Entwicklungen. Es gibt aber auch Scharlatane, die mit großer Geste beanspruchen, die Zukunft zu kennen – und es ist nicht viel dahinter.
Wie ist das mit der Zukunft? Ein Bekannter von mir ist vor einigen Monaten pensioniert worden. Er hat sich auf die Zeit des Ruhestandes gut und intensiv vorbereitet (, was eher selten ist). Aber wie es dann wirklich sein wird, wie er mit der neuen Lebenssituation tatsächlich zurecht kommen wird, lässt sich nicht mit Sicherheit vorhersagen. Die Zukunft wird es zeigen.
Ein junges Pärchen hat sich entschieden zusammenzuziehen. Wie schön wird es sein, dem geliebten Menschen auch im Alltag nahe zu sein! Aber wird der Alltag auch tatsächlich das einlösen, wovon die Hoffnung ausgeht?
Was Menschen in besonderen Lebenssituationen empfinden, das empfinden wir alle gemeinsam an einem Tag wie dem heutigen: Auch wenn wir vieles geplant und vorbereitet haben, wer weiß schon, wie es mit dem neuen Jahr in Wirklichkeit gehen wird. Der Kalender 2013 liegt noch ziemlich weiß auf unserem Schreibtisch – wenigstens für die meisten von uns. Die Zukunft liegt noch im Ungewissen.
Genau genommen verhält es sich allerdings noch etwas komplizierter: Vieles, vielleicht sogar mehr als uns lieb ist, wird auch im neuen Jahr genau so ablaufen wie im alten. Es wird sich gar nicht so viel ändern. Die guten Vorsätze, die wieder einmal im Sande verlaufen, werden es an den Tag bringen.
Es ist eine merkwürdige Gemengelage: Vieles, wohl das meiste wird in gewohnten Bahnen verlaufen - und doch gibt es keine völlige Gewissheit. Vieles wird sein wie erwartet, aber für nichts gibt es wirklich eine 100%ige Garantie. Es kann auch Überraschungen geben, böse und gute.
Wenn Menschen etwa Längerfristiges planen, dann hört man gelegentlich die Wendung aus dem Jakobusbrief „so Gott will und wir leben“. Wer diese Wendung benutzt, will nicht Angst und Unsicherheit verbreiten, er will nur signalisieren: ich weiß, nichts ist selbstverständlich. Wir machen Pläne für die Zukunft, müssen aus Verantwortung Pläne machen und wissen zugleich, dass unsere Pläne darauf angewiesen sind, dass das Leben, dass Gott sein „Ja“ dazu sagt.
Dreimal findet sich in dem Text, von dem unser Nachdenken heute ausgeht, das unscheinbare, aber doch bedeutungsschwere Wort „aber“:
„Der Mensch setzt sich`s wohl vor im Herzen, aber vom Herrn kommt, was die Zunge reden wird.“
„Einen jeglichen dünken seine Wege rein; aber der Herr prüft die Geister.“
„Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.“ Dreimal „aber“. Der Zusammenhang ist in den drei Fällen jeweils etwas unterschiedlich, aber das gemeinsame Muster lässt sich doch gut erkennen.
Wir nehmen uns vor, etwas Bestimmtes zu sagen, es kommt darauf an, in der Situation die richtigen Worte zu finden. Manchmal bleiben wir hinter dem, was wir uns vorher zurecht gelegt haben, zurück, manchmal aber gelingt es uns in der Situation selbst, das treffende Wort zu finden, es wächst uns gleichsam zu. Dieser Fall ist hier im Blick. „Das rechte Wort zur rechten Zeit“ zu finden, das ist nicht allein eine Sache der Vorbereitung. Das vollzieht sich „aus dem Augenblick heraus“. Menschen können es als ein Geschenk von oben deuten.
Oder: Wir sind subjektiv von der Reinheit, der Güte unseres Handelns fest überzeugt, - aber Gott prüft die Geister, es können im Verborgenen Motive schlummern, die unser Tun verunreinigen wie z.B. Geltungsbedürfnis oder Eitelkeit oder Vorurteile.
Der dritte Fall: Der Mensch erdenkt sich seinen Weg, er macht Pläne, verfolgt wohlüberlegte Ziele, plant vielleicht seine Karriere; aber dass daraus wirklich etwas wird, liegt nicht allein in unserer Hand. Nicht selten erschließt sich uns erst im Blick zurück der tiefere Sinn, den wir mit unserem Planen gar nicht herzustellen in der Lage waren.
Dreimal ist der Zusammenhang zwischen unserem Vorsatz und dem tatsächlichen Geschehen nicht völlig lückenlos, unser Planen und das wirkliche Gelingen sind nicht völlig zur Deckung zu bringen. Dreimal besteht so etwas wie ein kleiner, oft kaum wahrnehmbarer Spalt zwischen beidem.
Oft bedauern wir diesen Spalt zwischen unseren Absichten und den Ergebnissen unseres Handelns. Dieser Spalt verdirbt uns – so scheint es – den direkten Erfolg unseres Handelns. Wenn das Leben so liefe, wie wir es geplant haben, dann – so meinen wir - wäre es gut für uns.
Der alte Text, der uns heute zum Nachbuchstabieren aufgeben ist, folgt einer anderen Logik. Ihm zufolge ist es gut für uns, wenn wir uns ein Gespür für diesen kleinen Spalt erhalten und ihn nicht überdecken. Denn dieses Gespür bewahrt uns vor falschem Stolz, vor Eingebildetsein. „Ein stolzes Herz ist dem Herrn ein Greuel“. Stolz und Überheblichkeit belasten oder zerstören menschliche Beziehungen. Die „Furcht des Herrn“, die Aufmerksamkeit auf diese Unvollkommenheit hilft uns das Böse zu meiden. Ein Leben, dass sich dieses Zwiespalts bewusst ist, gewinnt eigentümlicher Weise an Güte und Treue. Denn es verlässt sich nicht auf sich selbst, sondern auf den, der die Quelle von Güte und Treue ist. Solche Güte und Treue können Verdorbenes, Zerstörtes zurecht bringen, können es „sühnen“.
Und noch etwas wird möglich: Feinde machen miteinander Frieden, heißt es. Aus Feinden, Konkurrenten, Widersachern können Freunde werden. Die Welt sehnt sich nach diesem Wunder, sehnt sich danach, dass die anscheinend unabwendbare Spirale des Bösen doch noch heilsam unterbrochen wird. Unsere Welt braucht das „Aber“ Gottes. Dass Israelis und Palästinenser friedlich miteinander leben können, das scheint nahezu unmöglich zu sein. Das Handeln auf beiden Seiten hat sich – verständlicherweise - verfangen in der Logik schmerzlicher Erfahrungen. Wie sollte der Freiraum für Versöhnung entstehen, wenn nicht dadurch, dass Menschen sich gegen ihre eigene Logik auf Gottes „Aber“ einlassen?
Und wer kennt es nicht aus dem eigenen persönlichen Umfeld, vielleicht sogar von sich selbst, wie schwer es ist, aus der Spirale der Missverständnisse, der Vorwürfe, der Entfremdung wieder herauszufinden, zurückzufinden zu Güte und Treue, so dass das Verkorkste wieder ins Lot gebracht werden kann. „Daraus wird ja doch nichts“ – „das hat alles keinen Zweck“, sagen wir und zementieren damit das Falsche. Dass Gott „alles zu seinem Zweck“ machen kann, dass er noch aus Bösem Gutes erwachsen lassen kann, daran glauben wir nicht. Die Welt braucht aber Menschen, die sich darauf einlassen, dass Gott mit seinem „Aber“ unsere Logik durchbricht und so unser Leben zurechtbringt. Die Welt braucht es auch im neuen Jahr, dass das Vertrauen auf Gott Frucht bringt.
Wer in ein neues Jahr geht, macht Pläne, nimmt sich etwas Bestimmtes vor. Das ist auch in Ordnung. Wer mit Verstand und Glaubensgewissheit in ein neues Jahr geht, weiß aber auch, dass sich nichts erzwingen lässt, dass auch noch das scheinbar Selbstverständliche Gottes Geschenk ist. Die „Furcht des Herrn“ ist der Weisheit Anfang. Gott „auf Rechnung zu haben“, ihm zu vertrauen – das ist eine wichtige Voraussetzung auf dem Weg in das neue unbekannte Jahr, wenn wir uns nicht verfangen wollen in der Logik menschlichen Handelns.
Auch im neuen Jahr werden die wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen eine große Rolle spielen. Die alte Weisheit kennt nicht alle Raffinessen heutiger Wirtschaft; aber sie kennt das menschliche Herz und sie kennt das Maß, das auch uns gut tut: „Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht“. Was im neuen Jahr in Wahrheit „weniger“ und was „mehr“ ist, das lässt sich nicht allein an Zahlen ablesen, das hat auch etwas mit Gerechtigkeit oder Unrecht zu tun. Und nicht selten spüren wir intuitiv, was gerecht ist und was nicht.
Die Stimme der Weisheit aus alter Zeit ermuntert uns, ins neue Jahr zu gehen mit einem wachen Gespür für Gottes „Aber“, für den Einspruch Gottes. Wenn wir dieses „Aber“ gelten lassen, werden wir erleben, dass hinter diesem „Aber“ Gottes sein großes „Ja“ steht, mit dem er uns Freiräume gewährt, Böses in Gutes wendet. Auf diese Weise schenkt er unserem Leben Gewissheit. So wird das Jahr 2013 für uns zu einem Jahr des Herrn.
Perikope