"Versichert bei Gott" - Predigt zu 4. Mose 21, 4-9 von Henning Kiene
21,4
Versichert bei Gott
Liebe Gemeinde,
März 1962, das Fernsehen sendete in schwarz-weiß, es gab nur einen einzigen Sender. Das ZDF wurde gerade erfunden. Die Beatles starteten eine Weltkarriere. Die wilde Musik der „Pilzköpfe“ irritierte. Die Sturmflut vom Februar 1962 hatte die ganze Nation betroffen. Entlang der Nordseeküste räumten die Menschen auf. Die Schaufenster bei Karstadt zeigten immer mehr Waren. Sicher war, der Arbeitsmarkt wartete auf Sie. Sie wurden in der Arbeitswelt gebraucht, dringend. „Es geht aufwärts“, hieß es damals und tatsächlich, es ging von Jahr zu Jahr besser. Es wurde entwickelt, Häuser und Industriekomplexe gebaut und die Arbeitsplätze entstanden direkt vor der eigenen Haustür. Und trotzdem sind viele Erinnerungen an die 60ger Jahre nur noch in schwarz-weißen Schattierungen im Inneren abgelagert. Und das liegt nicht nur daran, dass es kaum Farbfotos gab und auch kein farbiges Fernsehen, es lag noch an den langen Schatten, die die Nazi-Zeit in die Gegenwart hinein warf.
März 1962: Sie, die Frauen und Männer, die im Frühjahr 1962 konfirmiert wurden, betreten diese Kirche. Die festliche Garderobe sitzt perfekt, hoffentlich. Ihre Eltern, Paten, Onkel, Geschwister sind festlich gestimmt. Mutter hat Tränen in den Augen, Sie wissen es. Alle erheben sich, als Sie die Kirche betreten, Musik erklingt, sie ziehen durch den Mittelgang zu den reservierten Plätzen in den ersten Reihen. „Lobe den Herren“, wird angestimmt oder „Großer Gott, wir loben dich.“ Der Kleinen Katechismus von Martin Luther, 23. Psalm, „Der Herr ist mein Hirte“, alles, was Sie zur Prüfung brauchten, sitzt fest in ihrem Kopf, aber das hier ist keine Prüfung mehr. Trotzdem, das Herz schlägt höher, Texte, Lieder ziehen an Ihnen vorbei, sie hören alles, begreifen wenig und wissen doch, was geschieht, ist wichtig. Und dann zum Altar raufsteigen, vier Stufen höher als alle anderen. Knien, wieder stehen. Alles richtig machen. Es fällt leicht, sich in die Atmosphäre von damals wieder einzufühlen. Es gibt Tage im Leben, die setzen eine Zäsur. Die Konfirmation ist so ein Einschnitt im Leben.
Konfirmation - damals wie heute – fühlt sich so an, als ließe sich eine Versicherung bei Gott abschließen. Vielleicht halten viele Menschen die Konfirmation für so eine Art vertiefte Lebensversicherung. Irgendwie haben diese Menschen recht. Natürlich klingt das Wort „Versicherung“ viel zu technisch um die Tiefe auszuloten, die dieser Tag erreicht. Es geht ja um den ebenso persönlichen, auf Gott bezogenen Moment, um ein Fest im Kreise der Familie. Dieser Moment, in dem für einen Menschen am Altar Gott um seinen Segen gebeten wird, ist – auch wenn die Detailerinnerung verloren geht – von unvorstellbarem Wert. Der Glaube gewinnt in diesem Moment tatsächlich eine das Leben umfassend absichernde Wirkung.
Da sind zum Beispiel die Zehn Gebote. Die sind eine Versicherung des Lebens in Gottes Willen. Wer die kennt und die Erläuterungen von Matin Luther gelernt hat, wird sich einer grundsätzlichen Einstellung zu seinem eigenen Leben und dem Leben anderer Menschen gewiss. Wer gelernt hat: „Du sollst nicht töten.“ und die Erklärung Martin Luthers kennt: „Was ist das? - Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten“, weiß sich selber abgesichert gegen die eigene Gewaltbereitschaft, die sich möglicherweise regt. Und: Wer dieses Gebot kennt, diese Erklärung von Martin Luther liest: „keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten“ fühlt die Abscheu gegen die Gewalttaten, gegen den Terrorismus in Frankreich, wachsen. Der Glaube sichert die eigene innere Einstellung ab. Mit dem Bild des heutigen Predigttextes kann man sagen, der Glauben wirkt als Gegengift. Und alles, was Sie damals vor fünfzig Jahren gelernt haben, hat sich hoffentlich, auch bewährt.
Die Zehn Gebote wirken wie eine Absicherung des eigenen Lebens. Mit dem Predigttext gesagt, sie sind wie diese Eherne Schlange, die Mose über den Häuptern seines Volkes aufrichtet. Und so wirken nicht nur die Zehn Gebote gegen alle nur denkbaren Entsicherungen. Auch das Vaterunser sichert das Leben gegen innere und äußere Anfeindungen ab. Schon der harmlos wirkende Satz „Unser tägliches Brot gib und heute“, vertreibt jeden aufkeimenden Übermut, die meint, das Überleben der Menschheit sei durch Agrotechnik machbarUnd auch der Satz aus Psalm 23, den ja jede Konfirmandengeneration lernen soll, ist hochwirksam. Er betet „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ solche Worte geben der Seele einen ruhigeren Atem.
Es gibt so eine Art doppelte Absicherung des eigenen Lebens. Einerseits schützt der Glaube vor moralischen Fallen, die überall bereit stehen. Er sichert die grundsätzliche Handlungsfähigkeit, die Bereitschaft, nicht nur sich selbst, sondern auch andere zu sehen. Andererseits wirkt er für eine Absicherung der Seele, gegen die inneren und äußeren Anfeindungen. Glaube wirkt mit seiner Botschaft gegen das Versinken eines Menschen in den eigenen und fremden Ängsten.
Im Glauben liegt also eine doppelte Mut-Dimension, er wirkt moralisch und er ist spirituell. Beide Dimensionen durchdringen sich gegenseitig. Vernunft und Anstand sind eine christliche Haltung und von einer inneren, seelischen Gewissheit durchdrungen. Es ist wie mit der Ehernen Schlange, „Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben.“
Gott hat keinem Menschen ein Leben ohne Risiko versprochen, auch Schmerzfreiheit hat er nicht zugesagt. Auch den Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrganges 1962 stand keine rosarote Zukunft in Aussicht. Aber trotz alle Widerstände, Schicksalsschläge auch trotz des Versagens anderer Menschen und gegen alles eigene Versagen, ist das Leben in einem tiefen Sinne so abgesichert, dass es nicht an seinen Bruchstellen auseinander geraten ist. Selbst in den schmerzvollsten Augenblicken meldete sich so etwas wie Hoffnung zu Wort. Als gäbe es eine Versicherung bei Gott bleibt die Sehnsucht nach einem Leben in schützender, seelischer Geborgenheit selbst in widrigsten Momenten wach.
Konfirmation gibt so einen Aufblick auf die Eherne Schlange frei, von der haben wir heute gehört und so ein Aufblick macht Menschen bei Gott sicherer. „Ich will, dass mein Junge anständig wird“, „ich möchte ein vernünftiges Mädchen haben“, das haben vor fünfzig Jahren viele Mütter und Väter vermutlich gesagt. „Bringen sie den Kindern etwas bei“, heißt es noch heute. Und ich finde, dass dieses „etwas“ mehr ist als „Anständigkeit“ oder „Vernünftig sein“ es kommt eine innere Gewissheit hinzu. Die entfaltet sich heute am 50. Jahrestag Ihrer Konfirmation als Dank für die zurückliegenden Jahre.
„Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.“ So eine Absicherung des Lebens erhoffen viele Menschen von ihrem Glauben. Glaube macht den inneren Kern eines Menschen unverletzbar, umgibt ihn mit einem hochwirksamen Schutzmantel. Und wenn Sie heute Goldene Konfirmation feiern, dann feiern Sie das hoffentlich auch mit, dass dieser Schutz wirksam ist. Die mindestens doppelte Mut-Dimension hat sich hoffentlich mehr als einmal für Sie eröffnet. Dass es nur mit Moral geht, ist heute sinnfälliger denn je und die Zehn Gebote sind genauso aktuell wie zu ihrer ersten Stunde. Und wenn jemand betet „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich“, ist das Leben jeder Hinsicht besser abgesichert, als es ohne jedes Wissen um den Glauben jemals möglich wäre.
März 2012. Mindestens 200 Fernsehprogramme senden 24 Stunden am Tag in Farbe. Die Beatles zählen zu den Klassikern der Musik. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Die Firmen werben um Jugendliche, die bei ihnen Ausbildungen machen wollen. Ihre Enkelkinder werden gebraucht. Die Schaufenster in der Georgstraße sind prall gefüllt. Bei eBay im Internet herrscht Schnäppchenjagd. Die Welt hat sich mehrfach und in einer atemberaubenden Geschwindigkeit verändert. Aber Sie sind noch immer dieselben Menschen, die sie damals waren. Frauen und Männer, die mit dem, was im Laufe der Jahre gelernt haben, Erfahrungen sammeln konnten. Das was Ihnen im Elternhaus und im Konfirmandenunterricht mitgegeben wurde, spielt hier wieder eine Rolle. Ich sage heute, es sind zwei Richtungen, die das Leben sichert: Die Haltung zum anderen Menschen, meinem Nächste und den Fernen und das Wissen, dass alles, was im Leben geschieht in Gott geborgen ist. Da hat sich wenig verändert in den letzten fünfzig Jahren. Weil das Leben auch nach fünfzig Jahren bei Gott noch versichert ist, singen wir „Lobe den Herrn“.
Liebe Gemeinde,
März 1962, das Fernsehen sendete in schwarz-weiß, es gab nur einen einzigen Sender. Das ZDF wurde gerade erfunden. Die Beatles starteten eine Weltkarriere. Die wilde Musik der „Pilzköpfe“ irritierte. Die Sturmflut vom Februar 1962 hatte die ganze Nation betroffen. Entlang der Nordseeküste räumten die Menschen auf. Die Schaufenster bei Karstadt zeigten immer mehr Waren. Sicher war, der Arbeitsmarkt wartete auf Sie. Sie wurden in der Arbeitswelt gebraucht, dringend. „Es geht aufwärts“, hieß es damals und tatsächlich, es ging von Jahr zu Jahr besser. Es wurde entwickelt, Häuser und Industriekomplexe gebaut und die Arbeitsplätze entstanden direkt vor der eigenen Haustür. Und trotzdem sind viele Erinnerungen an die 60ger Jahre nur noch in schwarz-weißen Schattierungen im Inneren abgelagert. Und das liegt nicht nur daran, dass es kaum Farbfotos gab und auch kein farbiges Fernsehen, es lag noch an den langen Schatten, die die Nazi-Zeit in die Gegenwart hinein warf.
März 1962: Sie, die Frauen und Männer, die im Frühjahr 1962 konfirmiert wurden, betreten diese Kirche. Die festliche Garderobe sitzt perfekt, hoffentlich. Ihre Eltern, Paten, Onkel, Geschwister sind festlich gestimmt. Mutter hat Tränen in den Augen, Sie wissen es. Alle erheben sich, als Sie die Kirche betreten, Musik erklingt, sie ziehen durch den Mittelgang zu den reservierten Plätzen in den ersten Reihen. „Lobe den Herren“, wird angestimmt oder „Großer Gott, wir loben dich.“ Der Kleinen Katechismus von Martin Luther, 23. Psalm, „Der Herr ist mein Hirte“, alles, was Sie zur Prüfung brauchten, sitzt fest in ihrem Kopf, aber das hier ist keine Prüfung mehr. Trotzdem, das Herz schlägt höher, Texte, Lieder ziehen an Ihnen vorbei, sie hören alles, begreifen wenig und wissen doch, was geschieht, ist wichtig. Und dann zum Altar raufsteigen, vier Stufen höher als alle anderen. Knien, wieder stehen. Alles richtig machen. Es fällt leicht, sich in die Atmosphäre von damals wieder einzufühlen. Es gibt Tage im Leben, die setzen eine Zäsur. Die Konfirmation ist so ein Einschnitt im Leben.
Konfirmation - damals wie heute – fühlt sich so an, als ließe sich eine Versicherung bei Gott abschließen. Vielleicht halten viele Menschen die Konfirmation für so eine Art vertiefte Lebensversicherung. Irgendwie haben diese Menschen recht. Natürlich klingt das Wort „Versicherung“ viel zu technisch um die Tiefe auszuloten, die dieser Tag erreicht. Es geht ja um den ebenso persönlichen, auf Gott bezogenen Moment, um ein Fest im Kreise der Familie. Dieser Moment, in dem für einen Menschen am Altar Gott um seinen Segen gebeten wird, ist – auch wenn die Detailerinnerung verloren geht – von unvorstellbarem Wert. Der Glaube gewinnt in diesem Moment tatsächlich eine das Leben umfassend absichernde Wirkung.
Da sind zum Beispiel die Zehn Gebote. Die sind eine Versicherung des Lebens in Gottes Willen. Wer die kennt und die Erläuterungen von Matin Luther gelernt hat, wird sich einer grundsätzlichen Einstellung zu seinem eigenen Leben und dem Leben anderer Menschen gewiss. Wer gelernt hat: „Du sollst nicht töten.“ und die Erklärung Martin Luthers kennt: „Was ist das? - Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leibe keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten“, weiß sich selber abgesichert gegen die eigene Gewaltbereitschaft, die sich möglicherweise regt. Und: Wer dieses Gebot kennt, diese Erklärung von Martin Luther liest: „keinen Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und beistehen in allen Nöten“ fühlt die Abscheu gegen die Gewalttaten, gegen den Terrorismus in Frankreich, wachsen. Der Glaube sichert die eigene innere Einstellung ab. Mit dem Bild des heutigen Predigttextes kann man sagen, der Glauben wirkt als Gegengift. Und alles, was Sie damals vor fünfzig Jahren gelernt haben, hat sich hoffentlich, auch bewährt.
Die Zehn Gebote wirken wie eine Absicherung des eigenen Lebens. Mit dem Predigttext gesagt, sie sind wie diese Eherne Schlange, die Mose über den Häuptern seines Volkes aufrichtet. Und so wirken nicht nur die Zehn Gebote gegen alle nur denkbaren Entsicherungen. Auch das Vaterunser sichert das Leben gegen innere und äußere Anfeindungen ab. Schon der harmlos wirkende Satz „Unser tägliches Brot gib und heute“, vertreibt jeden aufkeimenden Übermut, die meint, das Überleben der Menschheit sei durch Agrotechnik machbarUnd auch der Satz aus Psalm 23, den ja jede Konfirmandengeneration lernen soll, ist hochwirksam. Er betet „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ solche Worte geben der Seele einen ruhigeren Atem.
Es gibt so eine Art doppelte Absicherung des eigenen Lebens. Einerseits schützt der Glaube vor moralischen Fallen, die überall bereit stehen. Er sichert die grundsätzliche Handlungsfähigkeit, die Bereitschaft, nicht nur sich selbst, sondern auch andere zu sehen. Andererseits wirkt er für eine Absicherung der Seele, gegen die inneren und äußeren Anfeindungen. Glaube wirkt mit seiner Botschaft gegen das Versinken eines Menschen in den eigenen und fremden Ängsten.
Im Glauben liegt also eine doppelte Mut-Dimension, er wirkt moralisch und er ist spirituell. Beide Dimensionen durchdringen sich gegenseitig. Vernunft und Anstand sind eine christliche Haltung und von einer inneren, seelischen Gewissheit durchdrungen. Es ist wie mit der Ehernen Schlange, „Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben.“
Gott hat keinem Menschen ein Leben ohne Risiko versprochen, auch Schmerzfreiheit hat er nicht zugesagt. Auch den Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahrganges 1962 stand keine rosarote Zukunft in Aussicht. Aber trotz alle Widerstände, Schicksalsschläge auch trotz des Versagens anderer Menschen und gegen alles eigene Versagen, ist das Leben in einem tiefen Sinne so abgesichert, dass es nicht an seinen Bruchstellen auseinander geraten ist. Selbst in den schmerzvollsten Augenblicken meldete sich so etwas wie Hoffnung zu Wort. Als gäbe es eine Versicherung bei Gott bleibt die Sehnsucht nach einem Leben in schützender, seelischer Geborgenheit selbst in widrigsten Momenten wach.
Konfirmation gibt so einen Aufblick auf die Eherne Schlange frei, von der haben wir heute gehört und so ein Aufblick macht Menschen bei Gott sicherer. „Ich will, dass mein Junge anständig wird“, „ich möchte ein vernünftiges Mädchen haben“, das haben vor fünfzig Jahren viele Mütter und Väter vermutlich gesagt. „Bringen sie den Kindern etwas bei“, heißt es noch heute. Und ich finde, dass dieses „etwas“ mehr ist als „Anständigkeit“ oder „Vernünftig sein“ es kommt eine innere Gewissheit hinzu. Die entfaltet sich heute am 50. Jahrestag Ihrer Konfirmation als Dank für die zurückliegenden Jahre.
„Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.“ So eine Absicherung des Lebens erhoffen viele Menschen von ihrem Glauben. Glaube macht den inneren Kern eines Menschen unverletzbar, umgibt ihn mit einem hochwirksamen Schutzmantel. Und wenn Sie heute Goldene Konfirmation feiern, dann feiern Sie das hoffentlich auch mit, dass dieser Schutz wirksam ist. Die mindestens doppelte Mut-Dimension hat sich hoffentlich mehr als einmal für Sie eröffnet. Dass es nur mit Moral geht, ist heute sinnfälliger denn je und die Zehn Gebote sind genauso aktuell wie zu ihrer ersten Stunde. Und wenn jemand betet „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich“, ist das Leben jeder Hinsicht besser abgesichert, als es ohne jedes Wissen um den Glauben jemals möglich wäre.
März 2012. Mindestens 200 Fernsehprogramme senden 24 Stunden am Tag in Farbe. Die Beatles zählen zu den Klassikern der Musik. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Die Firmen werben um Jugendliche, die bei ihnen Ausbildungen machen wollen. Ihre Enkelkinder werden gebraucht. Die Schaufenster in der Georgstraße sind prall gefüllt. Bei eBay im Internet herrscht Schnäppchenjagd. Die Welt hat sich mehrfach und in einer atemberaubenden Geschwindigkeit verändert. Aber Sie sind noch immer dieselben Menschen, die sie damals waren. Frauen und Männer, die mit dem, was im Laufe der Jahre gelernt haben, Erfahrungen sammeln konnten. Das was Ihnen im Elternhaus und im Konfirmandenunterricht mitgegeben wurde, spielt hier wieder eine Rolle. Ich sage heute, es sind zwei Richtungen, die das Leben sichert: Die Haltung zum anderen Menschen, meinem Nächste und den Fernen und das Wissen, dass alles, was im Leben geschieht in Gott geborgen ist. Da hat sich wenig verändert in den letzten fünfzig Jahren. Weil das Leben auch nach fünfzig Jahren bei Gott noch versichert ist, singen wir „Lobe den Herrn“.
Perikope