Predigt zum 17. Sonntag nach Trinitatis, 12.10.2025
Autorin: Anika Mélix
Predigttext: Jos 2,1–21
Titel: Von kleinen und großen Geschichten
Move 1: Auftakt (zumindest der kleinen Geschichte)
1 Josua aber, der Sohn Nuns, sandte von Schittim zwei Männer heimlich als Kundschafter aus und sagte ihnen:
„Geht hin, seht das Land an, auch Jericho.“
Die gingen hin und kamen in das Haus einer Hure, die hieß Rahab, und kehrten dort ein.
2 Da wurde dem König von Jericho angesagt:
„Siehe, es sind in dieser Nacht Männer von den Israeliten hereingekommen, um das Land zu erkunden.“
3 Da sandte der König von Jericho zu Rahab und ließ ihr sagen:
„Gib die Männer heraus, die zu dir in dein Haus gekommen sind; denn sie sind gekommen, um das ganze Land zu erkunden.“
4 Aber die Frau nahm die beiden Männer und verbarg sie. Und sie sprach:
„Ja, es sind Männer zu mir hereingekommen, aber ich wusste nicht, woher sie waren.
5 Und als man das Stadttor schließen wollte, da es finster wurde, gingen die Männer hinaus, und ich weiß nicht, wo sie hingegangen sind. Jagt ihnen eilends nach, dann werdet ihr sie ergreifen.“
6 Sie aber hatte sie auf das Dach steigen lassen und unter den Flachsstängeln versteckt, die sie auf dem Dach ausgebreitet hatte.
7 Die Verfolger aber jagten ihnen nach auf dem Wege zum Jordan bis an die Furten, und man schloss das Tor zu, als sie draußen waren.
8 Und ehe die Männer sich schlafen legten, stieg Rahab zu ihnen hinauf auf das Dach
9 und sprach zu ihnen:
„Ich weiß, dass der HERR euch das Land gegeben hat; denn ein Schrecken vor euch ist über uns gefallen, und alle Bewohner des Landes sind vor euch feige geworden.
10 Denn wir haben gehört, wie der HERR das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordans getan habt, wie ihr an ihnen den Bann vollstreckt habt.
11 Und seitdem wir das gehört haben, ist unser Herz verzagt und es wagt keiner mehr, vor euch zu atmen; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.
12 So schwört mir nun bei dem HERRN, weil ich an euch Barmherzigkeit getan habe, dass auch ihr an meines Vaters Hause Barmherzigkeit tut, und gebt mir ein sicheres Zeichen,
13 dass ihr leben lasst meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles, was sie haben, und uns vom Tode errettet.“
Move 2: Schau mich an! Die ungehaltene Rede einer ungehaltenen Frau
Du suchst die Heldin dieser Geschichte? Du suchst die fromme Frau? Die, die zu den Guten gehörte, von Kindesbeinen an? Die, mit den richtigen Eltern, der richtigen Schule, den richtigen Entscheidungen? Die mit dem lückenlosen Lebenslauf, dem geordneten Sexualleben?
Ich bin es nicht. Ich bin Rahab. Ich bin die Andere. Die mit dem zweifelhaften Ruf. Die Schöne. Die Verruchte. Die Hure. (Und glaube nicht, die Kundschafter seien zum Kaffeetrinken bei mir gewesen.)
Schau mich an! Und nimm verdammt nochmal das Mitleid aus dem Blick! Ich bin eine Augenweide. Ich weiß es. Du weißt es. Doch ich bin so viel mehr als das. Nicht auszumalen, wo du gelandet wärest, hättest du nur eine kleine Weile in meinen Schuhen gehen müssen. Ich stehe hier. Ich lebe. Und du hast keine Ahnung, was das gekostet hat.
Glaube mir: Ich weiß von richtig und falsch. Von gut und böse. Mein innerer Kompass ist intakt. Aber ich habe nicht den Luxus gehabt, in Ruhe und bei voller Beleuchtung zwischen Lebensabzweigungen in Schwarz und Weiß abwägen zu können. Ich bin oft auf Sichtweite durchs Grau gewatet.
Doch als es darauf ankam, habe ich das Richtige getan! Ich bin eine Frau der Tat! Alle wissen das: Wenn es gilt, kannst Du auf mich zählen!
Ich kenne das Leben und die Menschen. Keiner macht mir etwas vor. Durch mein Bett wandern die Männer aller sozialen Schichten. Sie wollen Sex. Aber sie wollen auch gehört werden. Und ich höre zu. Und ich verstehe.
Ich bin das Gegenteil von naiv. Ich kenne das Grau, das Vergängliche, das Undurchsichtige. Aber ich kenne auch das andere. Ich verpasse das Ewige, das Klare nicht, wenn es mir begegnet. Ich respektiere es, aber ich scheue es nicht. Ich weiß, was es vermag, und fordere es ein. Auf mich kann man zählen, zuallererst meine Familie. Schau mich an!
Move 3: Landnahmetexte predigen. Herbst 2025. (Oder: die kleine und die große Geschichte.)
Liebe Gemeinde,
liest man die Geschichten der Bibel, besonders jene aus dem Alten Testament verweben sich stets vermeintlich große mit vermeintlich kleinen Geschichten. Auf der einen Seite scheint es ständig um das Schicksal ganzer Völker zu gehen. Und doch lernen wir auch immer wieder Einzelschicksale kennen. Dabei scheinen die Einzelgeschichten häufig den ‚großen heilsgeschichtlichen Linien‘ merkwürdig entgegenzulaufen.
Mit dem heutigen Text ist es nicht anders: Es geht um ein solches Einzelschicksal. Eine vermeintlich kleine Geschichte. Die Heldinnengeschichte einer beeindruckenden Frau. Eine Glaubensgeschichte! Genügt es, diese Geschichte ohne ihren Kontext wahrzunehmen? Als würde ich die Augen so zusammenkneifen, sodass nur noch ein kleiner Punkt innerhalb des möglichen Sichtfeldes einigermaßen scharf bleibt.
Denn: Öffne ich die Augen ganz, ist diese Geschichte der Auftakt zu der Erzählung eines göttlich verordneten Vernichtungsfeldzugs, der seinesgleichen sucht. Die Kundschafter, denen in dieser Geschichte das Leben gerettet wird, sind die Vorhut des Todes für die Einwohner Jerichos und aller sogenannten Kanaaniter. Bis heute (und das meine ich sehr wörtlich) ist das Josua-Buch ein schmerzhaftes Buch für jene, gegen die es instrumentalisiert wird.
Trete ich zurück, weite ich einmal mehr das Bild, ist diese grausame Geschichte wiederum Teil einer großen Befreiungsgeschichte für ein kleines, unterdrücktes Volk. Die Geschichte eines Volkes, das seine einzige Hoffnung in ihren Gott zu setzen wusste.
Wie weit muss man zurücktreten, um das ganze Bild sehen zu können? Ist das Gesamtbild wahrhaftiger als die Nahaufnahme?
Ich kann im Herbst 2025 nicht über Rahab, nicht über diese Auftaktgeschichte zur Landnahmeerzählung predigen, ohne an Israel heute zu denken. Ohne an Gaza heute zu denken. Ohne mich zu fragen, welche Wirkungsgeschichte gerade das Josuabuch, in dem wir die Geschichte finden, bis heute hat. Als Befreiungsgeschichte. Als Vernichtungserzählung.
In der Vorbereitung hat mich der Gedanke daran nicht wenig beschäftigt. Doch an einem Punkt wurde mir klar: Ich predige heute nicht das Josuabuch. Ich predige heute nicht die Landnahme. Ich predige heute Rahab.
Und vielleicht, vielleicht ist die Frage nicht, welches Bild wahrhaftiger ist, das Gesamtbild oder die Nahaufnahme. Vielleicht muss ich der Frage einen anderen Zielpunkt geben: Auf welche Weise verändert das scheinbar belanglose Detail im Bild den Gesamteindruck? Wie verändert die kleine Geschichte die große? Was lernen wir von Rahab?
Move 4: Lies genau! Rahabs Geschichte
Es lohnt sich, noch einmal genau hinzusehen, was Rahab den Kundschaftern sagt. Schon der erste Satz ist erstaunlich: „Ich weiß, dass der HERR euch das Land gegeben hat.“ Das ist so kurz, so informativ formuliert, dass man fast dazu neigt, darüber hinwegzulesen. Aber: Woher um Himmels willen weiß sie das? Sie sagt nicht: „Ich befürchte, ihr könntet Jericho erobern.“ Oder: „Hilfe, unser Land ist in Gefahr.“ Sie statuiert eine Tatsache, die bisher noch keine faktisch nachprüfbare ist: „Ich weiß, dass der HERR euch das Land gegeben hat!“ Wir dürfen nicht vergessen, wer hier spricht: eine Frau, eine Nichtjüdin, eine Hure! (Pause) Eine Prophetin?
Immer wieder verbindet Rahab ihre Weitsicht im Blick auf das, was geschehen wird, mit dem, was das für ihr eigenes Volk bedeutet. „… denn ein Schrecken vor euch ist über uns gefallen, und alle Bewohner des Landes sind vor euch feige geworden.“ Sie spricht im Wir. Verbindet sich mit ihrer Community. Später wird sie sagen: „Und seitdem wir das gehört haben, ist unser Herz verzagt und es wagt keiner mehr, vor euch zu atmen.“ Rahab rettet nicht ihrer Familie und sich selbst den Hintern, um darüber ihre Nachbarn zu vergessen. Sie ist eine von ihnen. Sie alle sind verzagt. Keiner von ihnen wagt zu atmen.
Und dann kommt der Satz, der für mich der eigentliche Höhepunkt ihrer Rede ist: „Denn wir haben gehört, wie der HERR das Wasser im Schilfmeer ausgetrocknet hat vor euch her, als ihr aus Ägypten zogt, und was ihr den beiden Königen der Amoriter, Sihon und Og, jenseits des Jordans getan habt, wie ihr an ihnen den Bann vollstreckt habt.“ Wieder: Beim oberflächlichen Lesen scheint Rahab zu sagen: „Ihr seid mächtig! Ich hab davon gehört!“ Schaut man genau hin, sagt sie so viel mehr. Sie sagt: „Ich erkenne die Befreiungs- und die Vernichtungsgeschichte! Ich erkenne den Gott der Barmherzigkeit und den Gott der Macht.“ (Und wenn man ganz genau hinsieht, schreibt sie dem Herrn nur die Befreiung, nicht die Vernichtung zu!)
„Der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden!“
Ich glaube: Weil Rahab eine Prophetin ist. Weil sie klar sieht und genau hört, wusste sie, dass der Herr dieses Volkes auf seine Barmherzigkeit ansprechbar ist. Und sie geht in Vorleistung. Sie solidarisiert sich mit dem Feind. Sie beweist Barmherzigkeit und fordert sie ein. „So schwört mir nun bei dem HERRN, weil ich an euch Barmherzigkeit getan habe, dass auch ihr an meines Vaters Hause Barmherzigkeit tut, und gebt mir ein sicheres Zeichen, dass ihr leben lasst meinen Vater, meine Mutter, meine Brüder und meine Schwestern und alles, was sie haben, und uns vom Tode errettet.“
Und Rahab spricht nicht nur. Sie handelt: Sie nimmt auf und verbirgt, sie schützt und verhandelt. Sie rettet Leben.
Wie verändert Rahab die große Geschichte?
Die große Geschichte handelt von großen Verheißungen und davon, endlich das Land bewohnen zu können, auf dem alle Hoffnungen liegen. Die große Geschichte handelt auch von Männern, von Gewalt und von Tod im Namen Gottes.
Die kleine Geschichte handelt von einer unkonventionellen Heldin. Von einer Frau, einer Nichtjüdin, einer Hure. Einer, die von Gott weiß! Einer, die Mut hat und Gott bei seiner barmherzigen Seite behaftet. Einer, die auf diese Weise Leben rettet.
Die Rahabgeschichte ist kein zufälliger Auftakt zur Landnahme. Sie ist Kontrapunkt zur großen Geschichte. Man muss keine theologischen Klimmzüge machen, um das Josuabuch kritisch lesen zu können. Es ist alles da. Es ist eine Befreiungsgeschichte, eine Vernichtungsgeschichte und durch Rahab eine Geschichte, die Gottes Barmherzigkeit intoniert. Eine Barmherzigkeit, die weit über Volkszugehörigkeit oder moralischen Status hinausreicht. Die letztlich Leben rettet, auch da, wo das einer vermeintlich ‚großen Linie‘ zuwiderläuft. Und so kann ich Rahab auch im Herbst 2025 und vor dem Hintergrund des aktuellen Konfliktes lesen. (Freilich ohne hier irgendetwas auflösen zu können.)
Move 5: Meine und deine kleine Geschichte – und die große
So viel war bis hierher von großen und kleinen Geschichten die Rede. Aber wo ist deine vermeintlich kleine Geschichte? Und wo meine?
Ich möchte dazu eine kleine persönliche Anekdote erzählen: In einer Situation, in der ich gerade schwanger mit meinem zweiten Kind war und das Gefühl hatte, das Leben mit zwei Kindern doch niemals meistern zu können, den Eindruck hatte, von dem sinnlosen Kleinklein der Care-Arbeit, dem ewigen Waschen und Putzen und Kochen und Aufräumen und Logistik-planen aufgefressen zu werden, traf ich eine ältere jüdisch-orthodoxe Frau. Sie hatte 10 Kinder großgezogen, inzwischen war sie Oma von 40 Enkeln. Zudem hatte sie eine Schule gegründet und so vieles mehr. Ich fühlte mich sofort klein. Denn trotz Teilzeitarbeit, einem Mann, der die Hälfte der Care-Arbeit stemmt, und nur zwei Kindern (das eine erst im Werden) fühlte ich mich am Rand meiner Kraft. Ich musste es einfach wissen: „Wie geht das?“ Und was die Frau sagte, beschäftigt mich seither. Sie riet mir, bei jeder kleinen Tätigkeit an die große Geschichte zu denken: „Deine Kinder werden eines Tages die Welt gestalten, in der wir leben, die Gott uns geschenkt hat. Wir sollten vor lauter Furcht, dass die Welt den Bach runtergeht, nicht aufhören, Kinder zu bekommen, sondern sie darin unterstützen, Menschen zu werden, die gut sind, die Gottes Güte in der Welt leuchten lassen. Jedes Essen, das du deinem Kind bereitest, wird es zu einem Kind machen, das sich geliebt und gesehen weiß. Von Dir. Von Gott. Jeder Krümel, den du aufwischst, wird ihm ein Vorbild sein, dass es wert ist, mit seiner Umgebung gut umzugehen.“ Mit diesen wenigen Sätzen hatte diese weise Frau meine kleine Geschichte in eine große Geschichte eingeschrieben.
Und dann denke ich an Rahab. Und überlege, ob es möglich ist, einen Schritt weiterzugehen. Einerseits meine eigene kleine Geschichte in die große Geschichte Gottes mit den Menschen einzuschreiben und ihr damit Sinn zu verleihen. Und andererseits dieser großen Geschichte Gottes eine andere Nuance zu geben. Durch mein Wissen, mein Reden und mein Handeln. Wie Rahab. Gott bei Seiten zu behaften, die ich meine, an ihm wahrgenommen zu haben.
(Als Gebet:)
Gott, ich durfte Dich als einen kennenlernen, der die Freude liebt. Sie sei eine Frucht deines Geistes, sagt man. Und doch habe ich so oft das Gefühl, dass die große Geschichte, die du mit uns Menschen schreibst, keine freudvolle ist. Dass es um Gerechtigkeit und Heil geht, doch selten um die Freude. Ich möchte dich bei deiner Freude behaften. Ich möchte Freude verbreiten, wo es mir möglich ist. Ich wünsche mir, dass Freude Teil der großen Geschichte wird. Ich möchte deine Freude einfordern. Mit Rahabs Mut!
Gott, ich durfte Dich als einen kennenlernen, der Frieden liebt. Er sei eine Frucht deines Geistes, sagt man. Und doch habe ich so oft das Gefühl, dass die große Geschichte, die du mit uns Menschen schreibst, keine friedliche ist. Höchstens perspektivisch. Ich möchte dich bei deinem Frieden behaften. Ich möchte Frieden halten, wo immer es mir möglich ist. Ich wünsche mir, dass Friede Teil der großen Geschichte wird. Ich möchte Frieden einfordern. Mit Rahabs Mut.
Gott, ich durfte Dich als einen kennenlernen, der die Güte liebt. Sie sei eine Frucht deines Geistes, sagt man. Und doch habe ich das Gefühl, dass die große Geschichte, die du mit uns Menschen schreibst, immer nur Einzelne mit Güte bedenkt. Ich möchte dich bei deiner Güte behaften. Ich möchte gütig sein, wo immer es mir möglich ist. Ich wünsche mir, dass Güte Teil der großen Geschichte wird. Ich möchte deine Güte einfordern. Mit Rahabs Mut.
Move 6: The End (zumindest der kleinen Geschichte)
14 Die Männer sprachen zu ihr:
„Tun wir nicht Barmherzigkeit und Treue an dir, wenn uns der HERR das Land gibt, so wollen wir selbst des Todes sein, sofern du unsere Sache nicht verrätst.“
15 Da ließ Rahab sie an einem Seil durchs Fenster hinab; denn ihr Haus war an der Stadtmauer, und sie wohnte an der Mauer.
16 Und sie sprach zu ihnen:
„Geht auf das Gebirge, dass eure Verfolger euch nicht begegnen, und verbergt euch dort drei Tage, bis zurückkommen, die euch nachjagen; danach geht eures Weges.“
17 Die Männer aber sprachen zu ihr:
„So wollen wir den Eid einlösen, den du uns hast schwören lassen:
18 Wenn wir ins Land kommen, so sollst du dies rote Seil in das Fenster knüpfen, durch das du uns herabgelassen hast, und zu dir ins Haus versammeln deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deines Vaters ganzes Haus.
19 So soll es sein: Wer zur Tür deines Hauses herausgeht, dessen Blut komme über sein Haupt, aber wir seien unschuldig; doch das Blut aller, die in deinem Hause bleiben, soll über unser Haupt kommen, wenn Hand an sie gelegt wird.
20 Und wenn du etwas von dieser unserer Sache verrätst, so sind wir frei von dem Eid, den du uns hast schwören lassen.“
21 Sie sprach:
„Es sei, wie ihr sagt!“,
und ließ sie gehen. Und sie gingen weg.
Und sie knüpfte das rote Seil ins Fenster.
1. Welche Predigtsituation steht Ihnen vor Augen?
Leipziger Stadtkirche. Tendenziell gebildet, bürgerlich, Alter vornehmlich 50+ sowie junge Familien. Hier wird politisch gepredigt und gebetet. Viele ringen um eine angemessene Haltung in den multiplen politischen Krisen. Kurz vor dem Sonntag gibt es in kurzem Abstand zwei Friedensgebete für die Situation im Nahen Osten mit unterschiedlicher politischer Nuancierung.
2. Was hat Sie bei der Predigtvorbereitung beflügelt?
Ich fand es von Beginn an spannend, die Figur Rahab „dreidimensional“ werden zu lassen.
3. Welche Entdeckung wird Sie weiter begleiten?
Kleine Geschichten sind nur vermeintlich klein. Sie haben das Potenzial großen Geschichten eine andere Richtung zu geben.
4. Was verdankt diese Predigt der abschließenden Bearbeitung?
Durch ein hervorragendes und sehr sensibles Predigtcoaching ist die Predigt zuletzt klarer und fokussierter geworden. Vieles, was anfangs nur ein Nebensatz oder-gedanke war, hat mehr Raum gewonnen.