Konfi Impuls Die Familie Jesu: Markus 3,(20.21.)31-35 von Christina Hirt
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Die Familie Jesu: Markus 3,(20.21.)31-35

Gedanken zum Text

Die Familie hat für Jugendliche weiterhin einen hohen Stellenwert. Hier findet eine große Mehrheit von ihnen den nötigen Rückhalt auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Mehr als 90 Prozent der Jungen und Mädchen pflegen ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Fast drei Viertel würden ihre Kinder ungefähr so oder genauso erziehen, wie sie selbst erzogen wurden. Dieser Wert hat seit 2002 stetig zugenommen. (Presseinformation Shell-Jugendstudie 2015)

Wichtig ist mir für die Predigt: Jesus stößt seine Familienangehörigen zwar vor den Kopf, aber er schickt sie nicht weg. Er lädt sie eher dazu ein, von „draußen“ nach „drinnen“ zu kommen.
Im Kern geht es ihm um deine neue Definition von Zugehörigkeit, die nicht über Blutsverwandtschaft definiert wird. Erleben unsere Jugendlichen neben ihrer leiblichen Familie auch noch andere familienähnliche Beziehungen? Können Sie sich Jesus als Bruder und Gott als Vater vorstellen? Und die Gemeindemitglieder als Geschwister?

Jesus lehnt die Familie nicht grundsätzlich ab. Aber die kurze Episode zwischen Jesus und seiner Familie zeigt doch: die leibliche Familie ist nicht alles. Es gibt andere Beziehungen, die tragen (können).

Neben der Familienthematik spielt auch die grundsätzliche Erfahrung mit hinein: Wer sich zu Jesus hält/ wer nach Gottes Willen fragt, der muss unter Umständen Konflikte mit nahestehenden Menschen (Angehörige, Freunde) in Kauf nehmen.

Dazu ein Filmtipp: Die Konfirmation

Ein Jugendlicher lässt sich ohne Wissen seiner Eltern taufen. Er geht – gegen alle Widerstände – seinen Weg bis zur Konfirmation.

http://www.daserste.de/unterhaltung/film/freitag-im-ersten/sendung/die-…

Der Film ist auf der ARD Mediathek verfügbar bis 16.09.2017.

Gestaltungsmöglichkeiten für den Gottesdienst:
Die Gottesdienstbesucher können in einer Stillephase dazu eingeladen werden, Familienangehörige in Gedanken „herzuholen“.

Füreinander beten:
Jede/r schreibt (anonym oder mit Namen) ein Gebetsanliegen auf einen Zettel. Die Zettel werden eingesammelt, gemischt und anschließend wieder verteilt: Nun kann jede/r in der kommenden Woche für ein konkretes Anliegen beten und ist so geschwisterlich mit jemand anderem verbunden.

Antworten von Jugendlichen zum Thema Familie

Wer gehört zu meiner Familie? Die, die man sehr wertschätzt und die man gerne in seiner Nähe hat. Eltern, Geschwister, Großeltern, Verwandte. Alle Leute, die mir nahestehen.

Was verbindet uns? Dass man alles teilen kann. Dass man miteinander reden kann. Dass man sich vertraut, dass man sich von Geburt an kennt. Spaß und Freundlichkeit und Respekt.

Wozu brauchen wir Familie? Um geliebt zu werden. Für Geborgenheit und Sicherheit. Weil ich mit ihnen alles besprechen kann. Ich kann mich auf die Familie verlassen. Um zu wissen, dass man ein Zuhause hat, wo man immer zurückkehren kann. Weil jemand für dich sorgt.

Was schätzt du an deiner Familie? Alles, wie sie mich geprägt haben. Dass ich akzeptiert werde wie ich bin. Dass ich mich verbunden fühlen kann. Dass wir uns alle respektieren.

Was nervt und ist anstrengend? Dass dumme Geschwätz. Wenn man viele kleine Geschwister hat und alle machen, was sie wollen. Dass man viel tun muss. Wenn man mir alles zweimal sagt und meistens lange, unnötige Diskussionen entstehen. Wenn niemand zuhört und wenn man sich nicht aussprechen lässt.

Was dürfen Kinder von ihren Eltern erwarten? Dass geholfen wir, wenn man Hilfe braucht. Aufmerksamkeit, Liebe, Zuneigung, Stolz. Und nicht die ganze Zeit sagen, wer besser ist von uns. Geliebt zu werden und wenn sie sich freuen bei tollen Leistungen.

Was dürfen Eltern von ihren Kindern erwarten? Dass man das macht, was gesagt wird. Dass sie selbständig werden, Vertrauen. Dass sie sich auch anstrengen und nicht alles abverlangen. Regeln befolgen. Dass die Kinder nicht so viele Probleme machen.

Der ideale Bruder, die ideale Schwester wäre so: So wie sie sind. Vielleicht manchmal das Gehirn einschalten. Es wäre doof, eine perfekte Schwester zu haben, den Perfektion in der Familie zieht einen auf, der eine wird mehr geschätzt, der andere nicht.

Gibt es für dich eine andere Gruppe/ Gemeinschaft, in der du dich „zu Hause“ fühlst? Spielcommunity, unter Freunden, Jugendfeuerwehr. Bei Leuten, mit denen man Gemeinsamkeiten hat – man fühlt sich gut, dazu zu gehören.

Perikope
16.07.2017
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