Soldaten fallen einfach um. Entwaffnende Ostern!
Plötzlich bebte die Erde. Ein Engel Gottes stieg vom Himmel herab, trat an das Grab, rollte den Stein weg und setzte sich darauf. Der Engel sah wie ein Blitz aus und seine Kleidung war weiß wie Schnee. Die Wächter wurden von Furcht geschüttelt und fielen wie tot um.
Der Engel sagte zu den Frauen: »Ihr sollt euch nicht fürchten! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier. Denn er ist aufgestanden, so wie er es gesagt hat. Kommt her und seht die Stelle, wo er gelegen hat! Und jetzt geht schnell los und sagt zu seinen Jüngern, dass er von den Toten aufgestanden ist! Er geht euch voran nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Seht, ich habe es euch gesagt. «
Die Frauen gingen eilig von der Grabkammer fort in Ehrfurcht und großer Freude und rannten, um es den Seinen zu sagen. (Matthäus 28,2-8, Bibel in gerechter Sprache)
Liebe Kinder, liebe Erwachsene,
wann passiert es schon einmal, daß Soldaten vor Schreck umfallen? Sie schlottern, bis die Rüstung scheppert, das Visier klappt herunter und die Schwerter poltern zu Boden. Ein Bild zum Lachen, dabei sollen sie doch Angst und Schrecken verbreiten. Das ist doch ihre Aufgabe als Soldaten.
Angst und Schrecken verbreiten Soldaten auch heute. Die ganz alten Leute könnten davon noch erzählen, was sie als Kinder erlebt haben im letzten Weltkrieg. Aber weil es so schrecklich war, reden sie nicht gern darüber.
Oder wir könnten Kinder aus anderen Ländern fragen, deren Eltern als Flüchtlinge zu uns gekommen sind. Die haben ihr Leben manchmal nur mit knapper Mühe gerettet und träumen nachts immer noch davon, wie Männer mit Gewehren oder Stöcken an ihre Tür wummern.
Den Soldaten rutschen die Waffen aus den Händen. Das wäre ein richtig guter Tag für die verstörten Gesichter hinter den Wohnungstüren dieser Erde. Ihnen kann nichts mehr passieren. Die Soldaten haben nichts mehr, mit dem sie drohen und prügeln können, erpressen und verhöhnen. Sie gucken selbst verblüfft und klappen die Augen verdutzt auf und zu. Keine Schwerter, keine Pistolen, keine Schlagstöcke, keine Anrufe in der Nacht. Das wäre ein richtig guter Tag. Ein Ostertag. So war es ja.
Ostern fallen die Wachen am Grab einfach um. Der schwere Stein vor dem Eingang ist weggerollt. Das Grab ist leer, der Gefangene frei. Ein richtig guter Tag, an dem selbst der Tod seine Macht verliert.
Ostern steht Jesus auf und entwaffnet alle, die anderen Angst und Schrecken einjagen. Auch bei uns. Solche kennt ihr vielleicht auch. Die sich aufspielen. Die hämisch lachen, dumme Witze reißen, die Kleinen piesacken, alle nach ihrer Pfeife tanzen lassen, andere heimtückisch hereinlegen. Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer, heißt es in der Bibel (Psalm 46,10).
Die Erwachsenen denken vielleicht an weltweite Konzerne, die die Erde ausplündern. Sie scheren sich nicht darum, wenn ganze Länder in Elend und Gewalt versinken. Sie bedrohen alle, die ihr Recht auf Gewinn beschneiden wollen, und lassen sich von Heerscharen gutbezahlter Anwälte verteidigen. In Südamerika habe ich das beobachtet. Wir in Europa profitieren von diesem System. Aber wir merken inzwischen, wie es auch uns auffrißt.
Ostern steht Jesus auf und entwaffnet alle, die anderen Angst und Schrecken einjagen. Auch bei uns. Großmäulern verschlägt es die Sprache. Die Wehrlosen lassen sich nicht mehr einschüchtern. Verspottete lachen zurück. Scheue machen plötzlich den Mund auf und protestieren. Dann wird auch bei uns ein bisschen Ostern. Jesus ist aufgestanden, aus dem Gefängnis, ja von den Toten. Jesus ist aufgestanden gegen den Tod. Er macht den Kleinen und Machtlosen Mut. Er macht uns Mut, gibt uns Kraft, damit auch wir aufstehen. Amen.
Liedvorschlag: Das könnte den Herren der Welt ja so passen (Kurt Marti)
Gebet mit Ps 46,10 (gesprochen) als Kehrvers:
Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer.
Wir beten für Menschen in Ländern, in denen Krieg und Terror herrscht.
[ein Stab wird zerbrochen]
Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer.
Wir beten für Kinder, die zuhause Gewalt erleben, äußere und innere.
[ein Stab wird zerbrochen]
Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer.
Wir beten für Menschen, die eingeschüchtert, erpreßt oder unter Druck gesetzt werden.
[ein Stab wird zerbrochen]
Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer.
Wir beten für Menschen, die mutig der Gewalt entgegentreten.
[eine Blume wird gelegt]
Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer.
Wir beten für Menschen, die Verspotteten beistehen und sie in Schutz nehmen.
[Eine Blume wird gelegt]
Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer.
Wir beten für Menschen, die sich für Versöhnung einsetzen.
[Eine Blume wird gelegt[
Gott setzt den Kriegen ein Ende, zerbricht den Bogen, zerschlägt den Speer.
Liedvorschlag: Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen
Vater unser im Himmel ...