Schneckenhaus. Blumenwiese. Auferstehn. - Predigt zu Röm 8,1-2.10-11 von Michael Greßler

Schneckenhaus. Blumenwiese. Auferstehn. - Predigt zu Röm 8,1-2.10-11 von Michael Greßler
8,1-2.10-11

I. Wort.

So gibt es nun keine Verdammnis für die,
die in Christus Jesus sind.

Denn das Gesetz des Geistes,
der lebendig macht in Christus Jesus,
hat dich frei gemacht
von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Wenn aber Christus in euch ist,
so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen,
der Geist aber ist das Leben um der Gerechtigkeit willen.
Wenn nun der Geist dessen,
der Jesus von den Toten auferweckt hat,
in euch wohnt, so wird auch derselbe,
der Christus von den Toten auferweckt hat,
eure sterblichen Leiber lebendig machen
durch seinen Geist, der in euch wohnt.

 

II. Schneckenhaus

Manchmal wünsche ich mir ein Schneckenhaus.
Schon immer. Als ich klein war schon.
Ein Schneckenhaus zum Verkriechen.
Wo ich ganz drin sein kann.
Wo nichts Böses hinkommt. Und nichts Trauriges.
Und nichts, was weh tut.

»So gibt es nun keine Verdammnis für die,
die in Christus Jesus sind.«

»… In Christus Jesus«.

Gott weiß das.
Er weiß, dass mir manchmal
nur noch zum Verkriechen ist.
Wenn es draußen einfach zu schwer ist.
Wenn mir Leute wegsterben,
die ich noch gebraucht hätte.
Wenn andere böse zu mir sind.
Wenn meine eigene Schuld mich drückt.
Wenn ich anders will und nicht anders kann.
Wenn ich immer wieder dieselben blöden Fehler mache.
Hamsterräder. Teufelskreise.
Gott weiß das und kennt mich und versteht.
Und er sagt: Komm herein. Komm, ruh dich aus.
In mir.
Komm, Ich bin um dich herum.

»So gibt es nun keine Verdammnis für die,
die
in Christus Jesus sind.«

In Jesus sein. Geborgen. Sicher.
Wie im Schneckenhaus.
Gott zum Verkriechen.
So können wir es heute mal sagen.
Das muss manchmal sein.
Und das darf auch manchmal sein.
Weil Gott weiß, was wir brauchen.
Darum nimmt Jesus uns auf.

Hinein. Wie in ein schönes, stilles Heimathaus.
Hinein. Wie in ein warmes Nest.
Hinein. Wie unter eine warme Decke.

»In Christus Jesus …«

Da kann uns nichts mehr angreifen.
Und nichts mehr verletzen.
Und nichts mehr traurig machen.
Nichts kann mich mehr zerstören.
Ich bin sicher. In ihm.

»So gibt es nun keine Verdammnis für die,
die in Christus Jesus sind.«

 

IV. Tau und frisches Grün

Aber irgendwann verlässt die Schnecke ihr Haus.
Als kleiner Junge habe ich da manchmal ewig gewartet.
Aber sie kamen immer wieder heraus.
Das müssen sie. Sie müssen wieder heraus. Ins Leben.
Das wollen die Schnecken auch.
Und sie können das auch.
Wenn die Gefahr vorüber ist.
Wenn sie genug ausgeruht haben.
Wenn sie neue Kraft gesammelt haben.
Drinnen.
Dann möchten sie wieder heraus.
Und siehe!
Draußen ist es dann auf einmal so schön.
Draußen findet so ein Tier:
Frisches Grün. Köstliche Tautropfen.
Salatblätter und Erdbeeren.
Lauter wunderbare Sachen.
Und sie trinkt den Tau und isst die Beeren und den Salat.
Und ärgert den Gärtner.
Und findet neue Kraft und neues Leben.

Und ich verlasse mein Schneckenhaus auch wieder.
Wenn es soweit ist.
Wenn die Gefahr vorüber ist –

»… unter dem Schatten deiner Flügel
habe ich Zuflucht, bis das Unglück vorübergehe
«.
Wenn meine Seele sich genug ausgeruht hat –
»… so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen«.

Und ich gehe hinaus ins Leben.
Und draußen: O Wunder: Draußen ist Jesus auch.
Eben hatte ich mich noch in seiner Liebe verkrochen.
Und jetzt ist er da draußen.
Jetzt ist er da draußen und tut mir lauter Gutes –

»… und weidet mich auf einer grünen Aue
und führt mich zum frischen Wasser

und erquicket meine Seele um seines Namens willen.«

»Wenn aber Christus in euch ist,
so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen,

der Geist aber ist das Leben um der Gerechtigkeit willen.«

Ich hatte mich verkrochen.
Weil draußen so viel Böses ist und Leid.
Und Schmerz und Tod.
Nun komme ich wieder heraus.
Alles ist noch da. Das Böse. Und das Traurige.
Aber er ist auch da.
Und wenn ich atme, dann atme ich Ihn.
Wenn ich schaue, dann sehe ich Ihn.
Wenn ich trinke, dann ist er da.
Wenn ich bete, dann füllt er mein Herz.

Christus in mir. Mit allem, was ich nehme,
nehme ich Ihn.
Ich nehme ihn auf wie den frischen Tau
und das köstliche Grün.
Und er ist stärker als alles,
was mich bedroht und zerstört.

»Wenn nun der Geist dessen,
der Jesus von den Toten auferweckt hat,

in euch wohnt, so auch wird derselbe,
der Christus von den Toten auferweckt hat,
eure sterblichen Leiber lebendig machen
durch seinen Geist, der in euch wohnt.«

 

V. Pfingsten

Pfingsten.
Gott um uns.
Gott in uns.
Gott über uns.

Bei ihm können wir uns verkriechen
wie die Schnecke im Haus.
Aber mit ihm können wir auch herausgehen ins Leben.
Ja, das geht.
Ich kann das. Und ihr könnt das.
Und unsere Gemeinde. Und die ganze Kirche.
Weil Er da ist.

Um uns herum ist: Er.
In uns ist: Er.
Über uns ist: Er.
Überall. Und immer.

Die frommen Israeliten nennen es Ruach –
mit einem weiblichen Wort:
Gott, die Geistkraft. Hauch. Atem. Wind.
Sturm, der uns mit Macht ergreift –
Oder auch der Sommerwind,
der uns durchs Haar streicht,
zart wie die Hand der Mutter.
Spiritus Sanctus nennt es der Lateiner:
Gott, der uns in-spiriert.
Der uns klare Gedanken gibt und zündende Ideen.
Der uns Herz und Verstand bewegt.
Und Heiliger Geist nennen wir ihn.
Gott, der um uns ist alle Tage.
Der uns geborgen macht und sicher.
Und Kraft schenkt und neuen Mut.

Gott überall.
Gott: Zum Verkriechen und zum Losgehen.
Gott: Zum Ausruhen und zum Neubeginn.
Gott: Im Leiden und zum Trösten.
Gott: Im Leben und im Sterben.
Und zum Auferstehn.

»Wenn nun der Geist dessen,
der Jesus von den Toten auferweckt hat,

in euch wohnt, so wird auch derselbe,
der Christus von den Toten auferweckt hat,
eure sterblichen Leiber lebendig machen
durch seinen Geist, der in euch wohnt.«

Das hört niemals auf.
Niemals.
Egal, ob ich mich grade verkriechen muss.
Oder ob ich tapfer ins Leben gehe:
Er ist da.
Und dann bin ich geborgen. Und stark.
Solange ich lebe.
Und auch danach.
Weil ich in ihm bin.
Und bleibe.
Und er in mir
und um mich herum.
Und über mir.
Und über euch.
Und über unserer Gemeinde.
Und über seiner ganzen Kirche.

Damit wir alle leben.
Jetzt. Und in Ewigkeit.

Amen.

Vier Fragen zur Predigtvorbereitung an Michael Greßler

1. Welche Predigtsituation steht Ihnen vor Augen?
Predigt in zahlreichen Pfingstsonntagsgottesdiensten mit Besucher*innenzahlen von 5 bis 50.

2. Was hat Sie bei der Predigtvorbereitung beflügelt?
Wahrnehmungsübungen, Exegese, Textmeditation, Austausch mit befreundeten Kolleg*innen.

3. Welche Entdeckung wird Sie weiter begleiten?
Der individuelle Zugang zu Rö 8 – Erlösung persönlich gesehen.

4. Was verdankt diese Predigt der abschließenden Bearbeitung?
Die Predigt zu ‚feilen’ ist für mich Grundhandwerkszeug. Dazu gehört auch und vor allem das (laute!) Üben des Textes, möglichst in einer der Kirchen.

Perikope
05.06.2022
8,1-2.10-11

"Christus-(Über)-Mut - Predigt zu Röm 8,26-30 von Jochen Riepe

"Christus-(Über)-Mut - Predigt zu Röm 8,26-30 von Jochen Riepe
8,26-30

I

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen…‘  Was für ein hochgemuter, erhebender und ‚ent-spannender‘ Satz! Wer kann so sprechen? Und wann? Früh am Morgen, nüchtern, spät am Abend nach dem Tagwerk?

II

Übermut – jugendlich. Chemiekurs 11. Schuljahr. Betriebsbesichtigung in der heimischen Brauerei. Nach dem Rundgang war ein Umtrunk angesagt. ‚Aber nur einen wönzigen Schlock‘, zitierte der Lehrer aus der berühmten ‚Feuerzangenbowle‘. Natürlich: Es wurde mehr als ein Schluck.
Außenstehende hätten sich gewundert: Wie die Lautstärke anstieg, wie man lachend die Köpfe zusammensteckte und die Schüler – gleichsam zittrig-schwebend – recht kluge, aber auch aufmüpfige Fragen an den Firmensprecher stellten. Der ‚arme‘ Lehrer saß dabei: Kontrollverlust? Oder eine Freisetzung ‚produktiv machender Kräfte‘, wie Goethe einmal die Wirkungen des Weingenusses beschrieb. Oder beides – ein Doppelkick gleichsam…

III

‚Sag mal, sind die betrunken?‘ So fragten nicht nur die Jerusalemer anläßlich des ersten Pfingstfestes und seines Sprachenwunders. So fragten wohl manche, die in einer urchristlichen Gemeinde zu Gast waren: ‚Sie sind voll des süßen Weines‘, heißt es in der Apostelgeschichte spöttisch. Der Heilige Geist zeige Wirkungen ähnlich einer Droge? Der ‚gottesdienstliche Schrei nach Freiheit‘, das Gebet der Gemeinde, fand Ausdruck in einem befremdenden, schwer zu fassenden und zu steuernden Sprechen oder Tönen, das bis zur Erschöpfung gehen konnte und widersprüchliche Empfindungen wachrief.
Paulus nennt es ‚Seufzen‘ – diese zum Himmel reisende ‚Sprache der Sprachlosen‘. Ich phantasiere etwas: ein tiefes Ein- und Ausatmen der Betenden, ein gemeinsames Ergriffenseins, das verständliche und unverständliche Stimmen auslöste. Heftiges, wildes, ‚extremreligöses Sprechen‘: Lallen wie ein Kind, Stöhnen, Schluchzen und Weinen: ‚Ach und Weh!‘, aber vielleicht auch lautes Jauchzen und verzückte Freudenrufe und Umarmungen. Ja, die ‚Kinder Gottes‘: Im Wasser der Taufe gestorben und auferstanden mit dem Christus. Die Kinder Gottes – geladen, das Brot zu brechen und das ‚Gewächs des Weinstocks‘ zu trinken. Gott ist nahe. Gott hört.  Was für eine Hoffnung! Die ‚nach seinem Ratschluss‘ Berufenen, die ‚ersten Freigelassenen der Schöpfung‘, durften doch sich bei den Händen nehmen und dies ‚aus-gelassen‘ ausdrücken.

IV

Paulus schreibt nach Rom. Vielleicht hatten Gemeindeglieder dort ähnliches erlebt und fragten sich wie unser Lehrer: ‚Kontrollverlust. Gefühlsaufwallungen… Was ist das? Welcher Geist wirkt da?‘ Wer heute die Versammlung einer charismatischen Gemeinde besucht, wird die Skepsis kennen. Der Apostel, selbst erfahren in Himmelsreisen, verteidigt aber das gottesdienstliche Seufzen, besser: Er gibt ihm Gewicht, Fleisch und Blut, und erdet es. Mag der ‚Gott des Weines‘ Menschen entzücken…  was gilt dann aber erst vom Geist Gottes, des Vaters Jesu und unser aller Vater! Hört er nicht mit jedem Seufzer einen Menschen und seine Lebensgeschichte? Gerade mit diesen hochgemuten und tränengetränkten Äußerungen ist Gottes Gemeinde mitten in der Welt und erfährt ‚live‘ das Leiden und Hoffen ‚der Kreatur‘, die sich nach der ‚herrlichen Freiheit der Kinder Gottes‘ und nach dem Ende der ‚Knechtschaft der Vergänglichkeit‘ (8,21), der Lebens- und Todeshärte, sehnt.
Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den heiligen Geist‘ (5,5). Solchermaßen durchströmt und erwärmt von Gottes Macht, wird die Zunge gelöst, Kehle und Lunge atmen ein, atmen aus, und es entsteht eine ‚Symphonie der Seufzer‘ (O. Cullmann), eine Tonspur des Glaubens. Was ist christliche Freiheit, wenn ‚Lob und Flehen‘ (eg 609.2), Zittern und Zagen, Trauer und Träume, Lachen und Lallen, Herzen und Hände, ein tanzender Leib sie nicht ausdrücken.
Seufzend wird der Glaube leibhaftig: Im Stöhnen artikuliert sich meine Lebenslast, im Hecheln und Ausatmen lasse ich meine Ängste los. Im Einatmen, im lauten Jauchzen und entzückten Staunen findet Gottes ‚herrlicher Name‘ (Ps 8,1) einen Mund: Ja, Gott, hier bin ich! ‚Schööön‘ seufzt unser Chor zum Abschluß des Einsingens und hofft darauf, anschließend wirklich schön zu klingen.

V

Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen…‘ Was für ein hochgemuter, starker Satz! Wann kann ein Mensch so sprechen? Ich gerate doch ins Stocken und Stammeln, sobald ich dem Apostel nachsprechen will.
Meine Anekdote vom ‚schwebenden Klassenzimmer‘ hat eine Fortsetzung. Die  Wirkungen der alkoholischen Gärung sind begrenzt und oft genug werden sie bereut. Nach dem Kick kommt der Kater. ‚Übermut tut selten gut‘. ‚Berauscht euch nicht mit Wein‘, heißt es im Epheserbrief (5,18). Aber einem nachsichtigen Lehrer gelang es, den wieder Ernüchterten etwas Wichtiges ‚für’s Leben‘ mitzugeben: Solche erhebenden Momente führen zusammen. Sie bauen Hemmungen und Schwellenängste ab und es entstehen positive Spannungen: Wir rücken einander näher. Ich bekomme Kontakt zu einer Mitschülerin oder einem Mitschüler, die ich bisher übersah oder gern ärgerte.
Jeder weiß ja, dass Erhebungen kein Dauerzustand sein können und eine Unterrichtstunde nicht mit einem Umtrunk beginnt. Das Intensive bedarf der Erinnerung, des Nachdenkens und der Formgebung: ‚Geist und Verstand‘ (1.Kor.14,15) müssen zusammenkommen und wenn diese etwas Erlebtes in Geduld erschließen und übersetzen, dann lernt der Mensch und wird kreativ: ‚Ich schreibe einen Artikel für die Schülerzeitung. Ich halte ein Referat über Drogen. Meine AG plant die nächste Exkursion.‘

VI

Auch daraus dürfen wir Gotteskinder etwas lernen: ‚Himmelsreisen‘ können umschlagen in große Leere und uns enttäuscht oder gar verwundert zurücklassen. Manch einer kam nicht mehr zurück. Ihre Energien, ihre Potentiale soz.,  bedürfen der Distanz, der Prüfung und Erdung. Die Kunst, christliche Gemeinde zu sein, liegt ja darin, die Gotteskraft, nein: nicht einzufangen oder gar zu beherrschen, ‚der Geist weht, wo er will‘, sondern ‚ohne Unterlaß‘ (1.Thess. 5,17) im Gebet zu erbitten, in der Lesung zu erinnern und im Alltag zu bewähren. Wenig später wird Paulus von einem ‚vernünftigen Gottesdienst‘ (12,1) im Alltag der Welt sprechen, aber eben: Der ist wohl nicht denkbar ohne Rückbindung an Momente der gemeinschaftlichen Entrückung.
Das ist unser ‚süßer Wein‘ oder eben unser Doppelkick: Das Hochgefühl des Glaubens und die nüchterne Verantwortung seines Grundes können zusammen bestehen. Spannungsvoll und  eben deshalb produktiv. So kann, ja, auch in mir und unter uns, ohne daß wir zu weltlosen Überfliegern werden, jener Christus-Mut, jenes ‚ritterliche Ringen‘ (eg 125.3), ‚gären‘ und ‚treiben‘ (Röm 8,14) , das des Paulus Sätze mit- und nach- und euch zuspricht: Wenn Gottes Liebe Herz und Hände durchströmt, müssen ‚alle Dinge‘ uns zum Besten dienen. ‚Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein‘ (Röm 8,31).
Es gab immer wieder Versuche, um der ‚Ordnung‘ (1.Kor. 14,33) und der wohl abgeklärten Sätze willen die ‚übermütigen‘ Äußerungen des Geistes zurückzudrängen. Ja, sie sind mitunter verwechselbar mit Erscheinungen, die uns anstößig sind. Aber eine Gemeinde Christi läßt sich eben nicht denken ohne die ‚Sprache der Sprachlosen‘, das ‚Seufzen‘ der Kreatur und den ‚Schrei nach Freiheit‘. Ohne das tiefe, ‚maskenfreie‘ Durchatmen, ohne die wärmende Hand, die mich ergreift und mein Leid mitträgt. Alles heftig Expressive verunsichert: ‚Was ist das?‘, und doch kann es zusammenführen und die Gemeinde Jesu erbauen. Er, der angesichts der Not zum Himmel blickte und ‚seufzte‘ (Mk 7,33), der ‚erfüllt vom heiligen Geist‘ ‚frohlockte‘ (Lk 10,21) und am Kreuz laut schrie.

VII

Ich weiß nicht, ob die Römer mit dem Brief des Apostels mitgehen konnten. Die gemischten Gefühle bleiben ja: ‚Wenn ich mich fallen lasse, wenn die Tränen fließen, wenn ich aus mir heraustrete, werde ich beobachtet. Ich schäme mich meiner Erregungen, dem anderen sind meine Herzensergüsse peinlich. Und am wichtigsten: Ist es denn vor Gott so recht? Wird er mich hören oder rede ich gegen eine Wand?‘
Paulus spricht ja von der ‚Schwachheit‘ der Kinder Gottes, unserem Stückwerk, unserer Gebrochenheit und Egozentrik: ‚… wir wissen nicht, was wir beten sollen‘. Wie soll das Harte in uns Selbstdarstellern, die das Gute wollen und das Böse tun, sich lösen und die Wärme ‚strömen‘? Vielleicht schreibt er darum diesen rätselhaften Satz, dass der Geist selbst sich unserer Schwachheit annimmt und er unserem Nicht-Sprechen-Können ‚mit unaussprechlichen Seufzern‘  ‚aufhilft‘, es vor Gott bringt und es ‚über-setzt‘. Er bindet sich an unser Stocken und Stöhnen, stammelt soz. mit und sammelt es: ‚Hier musst du aus deinem Herzen keine Mördergrube machen. Hier darfst du für Schmerz und Sehnsucht, für Nachtgesichter und Morgenträume deine Sprache finden, und wehe dem, der den Kindern Gottes ihr Beten verdirbt!‘

VIII

Viele Gemeinden schätzen es, nach dem Gottesdienst zu einem lockeren ‚Frühschoppen‘ überzugehen. Gewiss gleicht der nicht dem schwebenden Klassenzimmer, aber wie schön (‚schööön‘!), wenn die Herzen sich öffnen, die Stimmen mutiger werden, ja, über- und freimütig, und wir ‚Dienliches‘ auch in dem entdecken, was uns widersteht, stört oder schmerzt.
In der Kraft des Hl. Geistes und der ‚Geister‘ der Menschen entsteht ein ‚entspanntes Verhältnis zur Lebenswirklichkeit‘. Auch am Morgen um die ‚dritte Stunde‘  können … ‚alle Dinge zum Besten dienen‘.

Vier Fragen zur Predigtvorbereitung an Pfarrer Jochen Riepe

1. Welche Predigtsituation steht Ihnen vor Augen?
Der Sonntag Exaudi versammelt in der Regel eine kleine Gemeinde. Christi Himmelfahrt und das Pfingstfest flankieren ihn im liturgischen Kalender. Abschied von Jesus und Erwartung des Geistes, ‚alleingelassen‘ und doch auf den ‚Tröster‘ hoffen dürfen – so kann man die ambivalente ‚Stimmung‘ charakterisieren. Der Predigttext spricht in dieser Situation  den ‚hochgemuten‘ pfingstlichen Satz: ‚Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen‘.

2. Was hat Sie bei der Predigtvorbereitung beflügelt?
Es hat mich gereizt, Apg 2,13.15 und Röm 8 zusammen zu lesen und die Geisterfahrung als gottesdienstliches Phänomen zu verstehen: ‚der gottesdienstliche Schrei nach Freiheit‘ (E. Käsemann, Paulinische Perspektiven, 1972, S. 211ff). In Röm 8,28 gipfeln die Aussagen über das ‚Seufzen‘ in einer mutig-übermütigen Gewißheit. Sie tritt in der Predigt ins Gespräch mit einem Bericht jugendlichen Übermuts, der die jungen Gottesdienstbesucher gewiss aufhören und die älteren schmunzeln lässt.

3. Welche Entdeckung wird Sie weiter begleiten?
Die Gaben des Geistes sind vielfältig und die uns ‚Volkskirchlern‘ vertraute, soz. ordentliche, Normalität wird durch Paulus‘ Anerkennung des ‚Seufzens‘ bereichert und zugleich kritisch befragt: Lassen wir solche Orte zu, an denen Menschen in Klage und Lob, geformt und ‚wild‘ (G. Theißen, Erleben und Verhalten der ersten Christen, 2007, S.195: ‚Extremreligiöses Sprechen‘) ihren Glauben ausdrücken und ein ‚entspanntes Verhältnis zur Lebenswirklichkeit‘ (H. Weder, Einblicke ins Evangelium,1992 , S.259) finden können?

4. Was verdankt diese Predigt der abschließenden Bearbeitung?
Ich danke meiner Beraterin (Predigtcoach) für ermutigende und kritische, sehr konkrete Hinweise. Sie sind bei der Bearbeitung des Entwurfs gern berücksichtigt worden.

Perikope
29.05.2022
8,26-30

Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! - Predigt zu Römer 12,1-8 von Winfried Klotz

Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! - Predigt zu Römer 12,1-8 von Winfried Klotz
12,1-8

12 1 Brüder und Schwestern, weil Gott so viel Erbarmen mit euch gehabt hat, bitte und ermahne ich euch: Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! Bringt euch Gott als lebendiges Opfer dar, ein Opfer völliger Hingabe, an dem er Freude hat. Das ist für euch der »vernunftgemäße« Gottesdienst. 2 Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist. 3 In der Vollmacht, die Gott mir als Apostel gegeben hat, wende ich mich an jeden Einzelnen von euch. Niemand soll sich über andere erheben und höher von sich denken, als es angemessen ist. Bleibt bescheiden und sucht das rechte Maß! Durch den Glauben hat jeder von euch seinen besonderen Anteil an den Gnadengaben bekommen. Daran hat jeder den Maßstab, nach dem er sich einschätzen soll. 4 Denkt an den menschlichen Leib: Er bildet ein lebendiges Ganzes und hat doch viele Teile, und jeder Teil hat seine besondere Funktion. 5 So ist es auch mit uns: Als Menschen, die zu Christus gehören, bilden wir alle ein unteilbares Ganzes; aber als Einzelne stehen wir zueinander wie Teile mit ihrer besonderen Funktion. 6 Wir haben ganz verschiedene Gaben, so wie Gott sie uns in seiner Gnade zugeteilt hat. Einige sind befähigt, Weisungen für die Gemeinde von Gott zu empfangen; was sie sagen, muss dem gemeinsamen Bekenntnis entsprechen. 7 Andere sind befähigt, praktische Aufgaben in der Gemeinde zu übernehmen; sie sollen sich treu diesen Aufgaben widmen. Wer die Gabe hat, als Lehrer die Gemeinde zu unterweisen, gebrauche sie. 8 Wer die Gabe hat, andere zu ermahnen und zu ermutigen, nutze sie. Wer Bedürftige unterstützt, soll sich dabei nicht in Szene setzen. Wer in der Gemeinde eine Verantwortung übernimmt, soll mit Hingabe bei der Sache sein. Wer sich um Notleidende kümmert, soll es nicht mit saurer Miene tun. (Text: Gute Nachricht Bibel)

Liebe Gemeinde,

was wie eine Selbstverständlichkeit am Anfang unseres Abschnitts genannt wird - nämlich „Gottes Erbarmen“ - ist so selbstverständlich nicht. Ja, es ist eigentlich eine Unmöglichkeit, eine Behauptung ohne Grund, wenn wir auf unsere Erfahrung und den Geist der Zeit schauen. Wo wird Gottes Erbarmen sichtbar, wo bezeugt uns der Gang des Lebens und die veröffentlichte Meinung etwas vom Erbarmen Gottes? Es ist eine Vorstellung ohne Wirklichkeit, außer wir schauen und hören auf Jesus!

Ich ermahne euch, weil Gott so viel Erbarmen mit euch gehabt hat, heißt also nichts anderes als: Schaut auf Jesus, schaut darauf, was Gott durch ihn getan hat, hört auf ihn! Und wenn Euch nun Gottes Erbarmen in IHM gewiss geworden ist, wenn Ihr nun Euer Leben auf dieses Erbarmen gegründet habt - dann!

Dann „stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung!“

Aber warum erst dann? Warum diese Voraussetzung im Erbarmen Gottes? Und - brauchen wir wirklich diesen Jesus? Diesen kleinen Mann aus Nazareth, der sich nicht gegen die religiösen Mächte seiner Zeit behaupten konnte? Der auch keinen Wert darauf legte, sich im politischen Geschäft durchzusetzen? Der keine Idee von militärischer Macht hatte und, statt einflussreiche Freunde zu suchen, sich mit kleinen Leuten umgab, die vom kommenden Reich Gottes träumten? Und der am Kreuz hingerichtet wurde, Ort und Zeichen seines Scheiterns? Brauchen wir diesen Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten? Eine Konfirmandin sagte: „Ich brauche deinen Jesus nicht!“

Und immer wieder höre ich - gerade im Schweigen, im Verschweigen dieses Namens: Wir brauchen deinen Jesus nicht! Was nützt alles Reden von der Liebe Gottes, wenn wir Jesus nicht haben, nennen, kennen? Jesus ist doch der einzige Mensch in dieser Welt, durch den Gottes Erbarmen und zugleich seine Gerechtigkeit leibhaftig wurde. Also nicht nur erhellende Information, sondern Weg, auf dem wir gehen können, offene Tür, Erfahrung und Leben.

Weil Gott uns in Jesus Christus sein Erbarmen zuwendet, deshalb können wir nun Leib und Leben IHM zuwenden, hingeben, ja auch opfern. Das ist die Logik unseres Glaubens. Das ist unser Gottesdienst im Alltag des Lebens! Wir feiern Gott in Christus, der sich für uns geopfert hat. Oder anders gesagt: Unser Vertrauen auf Gottes Erbarmen in Christus gewinnt an Dynamik, indem wir tun, was Jesus Christus entspricht.

Deshalb: „Passt euch nicht den Maßstäben dieser Welt an. Lasst euch vielmehr von Gott umwandeln, damit euer ganzes Denken erneuert wird. Dann könnt ihr euch ein sicheres Urteil bilden, welches Verhalten dem Willen Gottes entspricht, und wisst in jedem einzelnen Fall, was gut und gottgefällig und vollkommen ist.“ Paulus stellt die Christen in Rom und uns nicht unter ein die Welt verneinendes Gesetz, sondern in die Freiheit der Entscheidung, gewiss einer notwendigen Entscheidung und Unterscheidung. Wir sollen, wir können prüfen, was dem Willen Gottes entspricht! Wir sind keine Befehlsempfänger, sondern sollen auf Jesus schauen und in seiner Spur gehen. Und im Hinschauen auf IHN unsere Entscheidung treffen (Hebr. 12,1-2) Im Hinschauen auf Jesus wird auch klar, dass Anpassung keine Möglichkeit ist; die Welt geht ihren eigenen, von Gott abgewandten Gang. Mit und durch Jesus Gott und die Nächsten lieben, ja gerade auch Gott, ist Fundament meiner Ausrichtung auf den Willen Gottes. Dazu brauche ich Stille und Gebet, Gespräche mit Menschen, die auch den Weg des Glaubens gehen, damit ich zu einem Handeln komme, das der Gemeinschaft mit Gott und meinen Mitmenschen entspricht. Dietrich Bonhoeffer hat aus dem Gefängnis geschrieben: „Unser Christsein wird heute nur in zweierlei bestehen: im Beten und im Tun des Gerechten unter den Menschen. Alles Denken, Reden und Organisieren in den Dingen des Christentums muss neu geboren werden aus diesem Beten und diesem Tun.“ (Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 435f) Beten und Tun des Gerechten, so sieht Bonhoeffer den Weg zur Neugeburt des Christentums.

Ich will unseren Weg zur Erneuerung im persönlichen wie im gemeindlich-kirchlichen Bereich so beschreiben: Habt Mut als Einzelne und in Gemeinschaft von Jesus zu lernen, betet um offene Augen und Herzen, lasst euch vergeben und vergebt anderen und seid ehrlich! Nichts wird unter den Teppich gekehrt. Beendet das Untaugliche, Schlechte und tut das Gute, Helfende, Aufbauende. Wie wir denken und handeln, gerade auch im kirchlichen Bereich, muss nicht böse sein, es reicht, dass es untauglich ist, um es abzulegen. Zum Beispiel, dass alles, was wir beginnen, möglichst durch Kirchensteuermittel finanziert sein muss; oder wir für alles, was wir neu beginnen, den Segen übergeordneter Instanzen brauchen. Manchmal wünsche ich mir, dass ein paar „Verrückte“ in der Verantwortung vor Gott etwas Neues beginnen, auch wenn es der Mehrheit nicht gefällt. Gab es je kirchliche Erneuerung ohne Auseinandersetzung und Stress?

In den nächsten Versen wendet Paulus seinen Blick auf konkrete Verhaltensweisen von Christinnen und Christen in den Gemeinden. Er schreibt in seiner Vollmacht als Apostel und nennt als Erstes: „Niemand soll sich über andere erheben und höher von sich denken, als es angemessen ist. Bleibt bescheiden und sucht das rechte Maß! Durch den Glauben hat jeder von euch seinen besonderen Anteil an den Gnadengaben bekommen. Daran hat jeder den Maßstab, nach dem er sich einschätzen soll.“

Zusammenwirken trotz Unterschiedlichkeit! Trotz verschiedener Begabungen und Fähigkeiten! Sich ergänzen, nicht einen Kampf um Einfluss und Macht führen! Viel Kraft wird vergeudet im Kampf um die eigene Position, das eigene Ansehen in Kirche und Gemeinde. Das Vorbild Jesu soll uns bestimmen, gerade wenn es um die eigene Position; das persönliche Ansehen geht. Wir sollen bescheiden bleiben, gemäß dem wirken, was jemand als Gabe empfangen hat und Jesu Wort beherzigen: „Bei euch muss es anders sein! Wer von euch groß sein will, soll euer Diener sein, und wer der Erste sein will, soll allen anderen Sklavendienste leisten." (Mk 10, 43f) Genau das entspricht der neuen Ausrichtung, die Paulus am Anfang betont. Wir sind doch ein Leib in Christus! Ein Leib, der gegen sich arbeitet, der sich selbst schwächt oder bekämpft, gefährdet sein Leben. Es gilt, die eigene geistliche Gabe zu erkennen und zu gebrauchen. Dabei schadet es niemand, demütig zu sein. Das Ansehen bei Gott ist allemal wichtiger als das bei Menschen. Wenn einem Unrecht geschieht, ist das schmerzhaft, aber in der Spur Jesu können wir Unrecht ertragen, ohne einen Krieg für unser Recht zu führen. Oder ist es in Kirche und Gemeinde wie in der „Welt“: Wer sich nicht behauptet, nicht mit gleicher Münze heimzahlt, der ist das „Opfer“ und gilt nichts bei anderen? Die Grundfrage lautet: Wollen wir Gott in Christus dienen oder dienen wir letztlich doch uns selbst? Gemeinschaft im Gebet stärkt und lässt uns Verletzungen ertragen.

Paulus nennt dann verschiedene Gaben, die für das Leben der Gemeinde wichtig sind: Dazu gehören prophetische Rede - aufdeckende, die Situation erhellende Worte, die Diakonie im Sinne von mithelfen, der Unterricht in Glaubens- und Lebensfragen, Ermahnung und Aufmunterung, die Fähigkeit zu geben, Leitungstätigkeit, Menschen in Not beistehen; die Aufzählung wirkt nicht besonders systematisch. Jedenfalls ist sie keine Dienstbeschreibung für Pastorinnen oder Pfarrer. Aus der Zugehörigkeit zu Jesus Christus und seiner Gemeinde ergeben sich Aufgaben und Gaben. Und bei denen, die sich vom Geist Gottes antreiben lassen, die Bereitschaft gemäß ihrer Gabe mitzuhelfen.

Was ist meine Gabe und Aufgabe? Das ergibt sich noch nicht daraus, was gerade gebraucht wird, auch wenn das ein wichtiger Aspekt ist. Und auch nicht daraus, dass ein Leitungsgremium beschlossen hat, der oder die soll das machen. Lass Dein Herz bewegen und probiere aus, was Du machen kannst. Vielleicht wird eine Berufung daraus, also eine Klarheit, das ist meins! Aber niemand muss sich zur Wahl in den Kirchenvorstand aufstellen lassen, nur weil sich niemand sonst bereit erklärt hat. Oder anders: Niemand muss sich zur Wahl stellen, nur weil dadurch Bekanntheit und Ansehen gefördert werden. Geben können viele, also gebt, damit Menschen in Not geholfen werden kann. Ermahnen können nicht viele, also anderen so zusprechen, so dass sie einen guten Weg finden und ihr Leben auf die Reihe kriegen; wer das kann muss seine Gabe nutzen, denn es gibt so viele, die aufgerichtet werden müssen. Und wer mitfühlen und trösten kann, der soll diese wichtige Gabe betend und auf Jesus schauend gebrauchen. Noch einmal, prophetisch reden, Weisungen für die Gemeinde von Gott empfangen, das muss nicht in der Predigt geschehen; vielfach geschieht es ohne jede Absicht und so, dass wer die Weisung ausspricht, selbst nicht erkennt, dass es prophetisch war. Es soll dem Glauben, dem Bekenntnis gemäß sein. Das bedeutet andererseits, dass die Weisung geprüft werden darf (1. Kor. 14,24f.29).

Zum Schluss: Hingabe an Gott ist kein Weg der Selbststeigerung. Es bedeutet, sich loszulassen, dem zu überlassen, der uns angenommen hat in Christus. Auf diesem Weg verändert sich unser Blick. Wir sehen Gewohntes neu, anders, erkennen, wie es sein könnte und sollte. Bisherige Denkschemata legen wir ab und erkennen Möglichkeiten, die Gott uns heute gibt. Im Beten und Tun des Gerechten wird alles Denken, Reden und Organisieren in den Dingen des Christentums neu geboren. Amen.

Vier Fragen zur Predigtvorbereitung an Pfarrer Winfried Klotz

1.    Welche Predigtsituation steht Ihnen vor Augen?
Für das Leben der Gemeinde ist wesentlich: eine Verkündigung, die Jesus Christus in den Mittelpunkt stellt als Retter, und ein Umgang miteinander, der IHM entspricht. Das beste Programm und der größte Einsatz nützen nichts, wenn sie nicht am Christus festgemacht sind und seine Demut und echte Zuwendung zu den Menschen spiegeln. Lieblosigkeit ist das Gift, das die Gemeinde tötet.

2.    Was hat Sie bei der Predigtvorbereitung beflügelt?
Beflügelt? Diesmal fiel mir die Predigt wirklich schwer. Manchmal habe ich um jedes Wort gerungen. Mich treibt die Erfahrung an, dass das Evangelium eine Kraft Gottes ist, die zu einer Erneuerung des Lebens führt. (Rö. 1,16/5,1)

3.    Welche Entdeckung wird Sie weiter begleiten?
Zu allen Zeiten braucht die Gemeinde Jesu Ermahnung! Ich lese ab und an Predigten im Internet und stelle fest: da schreiben DichterInnen, wortgewandt und kreativ ihre Situation spiegelnd; aber oft fehlt ein Christusbezug, Ermahnung zum Leben in der Spur Jesu; über ein bisschen „süßen“ Trost geht es nicht hinaus.

4.          Was verdankt diese Predigt der abschließenden Bearbeitung?
Frau Dr. Schmidtgen hat ganz richtig die Überfülle der Themen festgestellt. Das ist mein Problem; Hilfe zum Streichen und Vereinfachen brauche ich.

Perikope
10.01.2021
12,1-8

Ein Geheimnis und ein Rätsel - Predigt zu Römer 11,25–32 von Matthias Loerbroks

Ein Geheimnis und ein Rätsel - Predigt zu Römer 11,25–32 von Matthias Loerbroks
11,25-32

Ich will nicht, dass ihr dieses Geheimnis ignoriert, Geschwister, damit ihr nicht etwa in euch selbst klug seid: Verhärtung ist Israel geschehen zu einem Teil, bis die Fülle der Völker hineinkommt; und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: Aus Zion wird kommen der Löser, der wird abwenden Untreue von Jakob. Und dies ist von mir her der Bund mit ihnen, wenn ich erlasse ihre Sünden. Im Blick aufs Evangelium sind sie zwar Feinde – um euretwillen. Im Blick auf die Erwählung aber Geliebte – um der Väter willen. Nicht bereut sind nämlich die Gnadengaben und Berufungen Gottes. Denn wie ihr einst Gott ungehorsam wart, jetzt aber Erbarmen erfahren habt durch ihren Ungehorsam, so sind auch sie jetzt ungehorsam dem Erbarmen für euch, damit auch sie jetzt Erbarmen erfahren. Denn zusammengeschlossen hat Gott alle im Ungehorsam, um sich aller zu erbarmen.

I. Geheimnis Israel: Volk – Land – Sprache

Mit Israel, mit dem jüdischen Volk ist es geheimnisvoll. Da gibt es deutsche Juden und französische, Juden in den Vereinigten Staaten und in Russland, in Südafrika, Argentinien, in Indien und in vielen anderen Ländern und Völkern, und sie sind alle Söhne und Töchter ihrer Völker, loyale Staatsbürger ihrer Länder – auch wenn eine Internationale der Judenfeinde beides nicht glauben mag und heftig bestreitet –, doch zugleich sind sie über alle Landes- und Sprachgrenzen miteinander verbunden, sind Angehörige des jüdischen Volkes. Jude sein – das hat nicht nur mit Religion zu tun, sondern auch mit Abstammung, wenn auch nie exklusiv: niederländische Juden sehen ja deutlich anders aus als jemenitische. Doch auch Juden, die nichtreligiös sind, bleiben Juden – entweder selbstbewusst mit ein bisschen Nationalstolz oder schlicht darum, weil Judenfeinde sie daran erinnern. Durch diese Abstammungsgemeinschaft gibt es trotz aller Brüche und Umwege eine nicht nur geistige, sondern materiell leibliche Verbindung zwischen heutigen Juden und dem biblischen Volk Israel – auch das ist geheimnisvoll, lässt sich nicht von vielen Völkern der Antike sagen und schon gar nicht, wenn dieses Volk in so vielen Ländern der Welt lebt. Doch es hat die Bindung an das biblische Land Israel nie aufgegeben, aus dem Landverlust keine Tugend gemacht, indem es das Jüdische zu etwas rein Geistigem umformte, für das etwas so primitiv Materielles wie ein bestimmtes Land keine Rolle mehr spielt. Und nun gibt es in diesem Land seit über siebzig Jahren wieder einen Staat Israel und, vielleicht noch geheimnisvoller: die hebräische Sprache, viele Jahrhunderte lang die Sprache von Gelehrten, die Sprache fürs Bibelstudium und für Gottesdienste, wurde Alltagssprache, ist inzwischen für einige Generationen Muttersprache.

II. Sakrament – Handeln Gottes in den Menschen

Ein Geheimnis, das ist etwas anderes als ein Rätsel, denn ein Rätsel verliert seinen Reiz, wenn es gelöst ist; ein Geheimnis aber, auch wenn es gelüftet oder jedenfalls gedeutet wird, behält seinen Zauber, bleibt staunenswert. Wir machen diese Erfahrung vor allem, wenn Kunstwerke interpretiert werden – Musik, Bilder, Literatur – und dadurch nicht platt oder banal oder blass werden, sondern gewinnen. Geheimnis – das ist nun auch das Wort, auf das der Begriff Sakrament zurückgeht: ein sichtbares menschliches Tun, das aber Zeichen ist für das verborgene Handeln Gottes, das in, mit und unter dem menschlichen Handeln geschieht. So ist das ja auch mit dem jüdischen Volk: ein ganz und gar menschliches Geschehen, das aber ein Zeichen ist für das verborgene Handeln Gottes – das Geheimnis Israels ist so etwas wie ein Sakrament. So sagen wir es ja auch von Jesus Christus, von dem Augustin und sein Schüler Luther überlegt haben, ob er nicht das einzige Sakrament ist: er ist ganz und gar Mensch, kein Übermensch, kein Halbgott, und doch agiert in ihm und durch ihn in verhüllter Form Gott selbst.

III. Das quälende Rätsel des Paulus

Paulus will nicht, dass wir dies Geheimnis ignorieren, die Wirklichkeit Israels für völlig geheimnislos halten, sie jedenfalls mit unserer eigenen Klugheit erklären können, ohne dafür auf Gottes Wort und Weisung angewiesen zu sein. In einem anderen Brief hat er seine Rolle als Haushalter der Geheimnisse Gottes beschrieben – jemand also, der sorgsam und achtsam mit solchen Geheimnissen umgeht. Doch nun gibt es innerhalb dieses Geheimnisses, das Israel ist, doch ein Rätsel, das Paulus lange gequält hat, das er betend und arbeitend lösen wollte und von dem er jetzt gewiss ist, es gelöst zu haben, was in seinen früheren Briefen nicht der Fall war: die ganz überwiegende Mehrheit des jüdischen Volks betrachtet Jesus nicht als den Christus, den schon lange erwarteten und ersehnten Messias Israels. Für Paulus ist das rätselhaft, denn nachdem es ihm damals in Damaskus wie Schuppen von den Augen fiel, hat er doch in der jüdischen Bibel, unserem sog. Alten Testament, lauter Hinweise entdeckt, die ihm zeigten: das, was der Gott Israels in und durch Jesus gesagt und getan und auch erlitten hat: das entspricht ihm, das sieht ihm ähnlich. Und quälend ist dies Rätsel für ihn, weil er ja nicht aufgehört hat, Jude zu sein, als ihm der Auferstandene vor Damaskus begegnete und ihn dazu berief, sein Botschafter unter den Völkern zu sein; er hat da auch nicht aufgehört, Pharisäer und Schriftgelehrter zu sein; und übrigens hat er, entgegen einem hartnäckigen, zum Sprichwort gewordenen Irrtum, auch nie seinen Namen gewechselt – er hatte einfach, wie andere Diasporajuden, zwei Namen, einen hebräischen und einen lateinischen.

IV. Weder rätselhaft noch geheimnisvoll: die eigene Klugheit

Für die meisten der Nichtjuden aber, die durch Paulus und andere zu Jesusjüngern geworden sind, ist das weder rätselhaft noch geheimnisvoll und schon gar nicht schmerzhaft. Sie haben sich selbst längst mit der eigenen Klugheit beholfen, und das haben die Christen aus den Völkern auch weiterhin getan, völlig unbeeindruckt und unbeeinflusst und ungestört vom Römerbrief, nämlich: die Juden sind eben verstockt, sind blind – entsprechend die Darstellungen der Synagoge als Frau mit verbundenen Augen, mit gebrochenem Stab neben der überlegen und triumphierend lächelnden Ecclesia; sie hatten einen politischen, einen nationalen Befreier erwartet, der die Römer verjagt, und können darum mit dem Heiland der Herzen und der Seelen nichts anfangen; denn es geht ihnen ja überhaupt um Äußeres und Äußerliches, sie haben keinen Sinn und Geschmack fürs Innere und Innerliche; es geht ihnen darum stets um Materielles, nicht um Geistiges, letztlich um Geld – von Judas bis Shylock, und natürlich George Soros; und so halten sie sich zwanghaft an die Buchstaben, während wir den Geist der Freiheit empfangen haben; sie seufzen noch immer unter dem Joch des Gesetzes, versuchen, durch die Erfüllung von zahlreichen Geboten sich bei Gott lieb Kind zumachen, während wir darauf trauen, durch Gnade zu Gottes geliebten Kinder geworden zu sein. Darum hat Gott nun Schluss gemacht, die Juden verworfen, verstoßen, enterbt; hat ein neues Gottesvolk erwählt: uns, die Kirche, Israel nach dem Geist, nicht nach dem Fleisch; das Volk aus aller Welt Zungen.

V. Israel spricht unsere Zweifel aus

Sehr klug ist das nicht, was die eigene Klugheit da hervorgebracht hat, es ist vor allem nicht logisch: menschliche Untreue kann doch Gottes Treue nicht aufheben, sagt Paulus dazu. Und zudem: sägen wir nicht an dem Ast, auf dem wir sitzen, auf dem die ganze Christenheit sitzt, wenn wir sagen, dass Blindheit, Irrtum, Versagen dazu führt, von Gott verstoßen zu werden? In der Tat haben nicht logische, sondern psychologische Gründe zu dieser Theorie geführt: es war und ist eine tiefe Kränkung, Irritation, Verunsicherung, dass ausgerechnet Israel Nein zum Evangelium sagt. Wenn irgendwelche Germanen auf ihren Bäumen oder auch Philosophen in ihrer Weisheit, die von Abraham und Mose, von David und Jesaja noch nie etwas gehört haben, Jesus nicht als ihren Herrn annehmen, ist das nicht so schlimm – die wissen ja gar nicht, was ein Christus ist; wenn aber die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs Nein sagen, die seit Jahrhunderten auf den Messias warten – welches Recht haben wir, welchen Sinn hat es dann, Jesus den Christus, den Messias Israels zu nennen? Und nun kommt eine noch tiefere Irritation hinzu: sprechen die Juden mit ihrem Nein nicht die Zweifel offen aus, die ganz, ganz heimlich auch an uns nagen? Was hat sich geändert, seit Jesus kam? Hat er eine neue Welt bewirkt voll Gerechtigkeit und Frieden? Wir sagen, er hat dem Tod die Macht genommen – aber hat er das? In dieser Klemme ist es seelisch erleichternd, den Spieß, nämlich das Nein, umzudrehen: dass Jesus der Messias ist, ist doch sonnenklar; das zeigt jeder Vers eurer, der jüdischen Bibel – ihr aber seid blind, seid verstockt und darum verstoßen.

VI. Geheimnis: Gottes Handeln in Israel – uns zugute

Für Paulus ist das selbstverständlich nicht des Rätsels Lösung: Gott bereut seine Gnadengaben und Berufungen nicht – und die hatte Paulus zuvor aufgezählt: die Sohnschaft – ganz Israel ist kollektiv Sohn Gottes; Glanz, Ehre, Herrlichkeit; die Bundesschlüsse; die Gabe der Tora; die Gottesdienste; die Verheißungen – nichts davon ist widerrufen. Doch gerade in dieser rasch wachsenden Fraktion unter den Jesusjüngern, den Nichtjuden, den Christen aus den Völkern, deutet sich für Paulus die Lösung jenes ihn quälenden Rätsels an, obwohl er deren schon damals deutliche Judenfeindschaft ganz entsetzlich findet und bekämpft. Was meint ihr denn, fragt er, wenn ihr „verstockt“ sagt? Einen Naturtatbestand? Einen Nationalcharakter? Aber er selbst, Paulus, die anderen Apostel, die Evangelisten, alle Autoren des Neuen Testaments sind doch Juden. Paulus, der Schriftgelehrte, setzt Bibelkenntnis auch bei seinen nichtjüdischen Lesern voraus: wie war das mit dem Pharao, dessen Herz immer wieder verhärtet wurde? Wir reden also von einem Handeln Gottes – der Gott Israels stärkt seinem Volk den Rücken, verschließt ihm die Ohren für die Sirenenklänge des Evangeliums. Das Nein Israels zu Jesus und dem Evangelium hat hohen Rang, einzigartige Würde, erfordert und verdient nicht nur unseren Respekt, sondern unsere Ehrfurcht. Es geschieht euch zugute, sagt uns Paulus. Ja, ein Teil Israels – es ist der weitaus größte Teil – hat sich verhärtet, nein: wurde hart gemacht gegenüber dem Evangelium. Gerade dadurch kam es zu euch. Und gerade dadurch wird die ganze Fülle der Völker hinzukommen, wird, zu Bundesgenossen Gottes und – geb´s Gott! – auch seines Volkes. Vielleicht wäre sonst die Jesusgeschichte eine innerjüdische Angelegenheit geblieben. So aber kommt, wie es immer schon Gottes Absicht war, der Segen Abrahams unter die Völker. Es ist für euch gut, dass ihr in eurem Ja zum Evangelium nicht unangefochten seid; es ist für euch gut, dass Gott sein Volk neben euch und gegen euch aufrechterhält, es nicht aufgegangen ist in der Kirche. Das Fortbestehen des jüdischen Volkes ist für euch ein sichtbares Zeichen der Treue Gottes, der auch ihr traut.

VII. Unsere „Mission“ gegenüber Juden

Das ist für Paulus des Rätsels Lösung, und es ist deutlich: sie nimmt nichts weg von dem Geheimnis, das wir nicht ignorieren sollen: dass in, mit und unter dem menschlichen Tun der Juden Gott handelt. Deutlich ist auch: es ist nicht die Aufgabe von Christen zu versuchen, Juden zu Christen zu machen und so am Ende Israels, an der Abschaffung des jüdischen Volkes zu arbeiten. Das heißt aber nicht, dass wir Christen gegenüber Juden keine Mission, keine Sendung haben. Es ist unsere Aufgabe zu widersprechen und widerstehen, wenn dieses Volk verraten, verleumdet oder sein Ruf verdorben wird; wir sollen es entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren. Jesusjünger sollen dafür sorgen, dass Israel, befreit von seinen Feinden und aus der Hand aller seiner Hasser, ohne Angst Gott dient. Ob Jesus für sein Volk eine befreiende und so erfreuliche Wirklichkeit wird oder eine bedrohliche bleibt, das hängt von uns ab. Paulus zieht da einen merkwürdigen, einen auffälligen Vergleich: Wie ihr einst Gott ungehorsam wart, sagt er uns, jetzt aber durch ihren, durch der Juden Ungehorsam Erbarmen fandet, so sind auch sie, die Juden, jetzt ungehorsam, hören nicht auf das Evangelium von Gottes Erbarmen für die Völker, damit auch sie – man würde erwarten: künftig Erbarmen finden, aber Paulus schreibt: damit auch sie jetzt Erbarmen finden. Das ist die Aufgabe von Jüngerinnen und Jüngern Jesu, um wahrzumachen was Paulus weiter hinten im Römerbrief schreibt: der Christus ist, wie es vom Messias Israels zu erwarten ist, zum Diener der Juden geworden – der Herr als Knecht; der Herr als Judenknecht. Es ist in unseren Tagen erschreckend klar geworden, wie viel wir da zu tun haben: die leibliche und seelische Bedrohung der Juden unter uns, die Weltverschwörungsphantasien, die ahnungslosen und abenteuerlichen Kommentare zur Lage im Nahen Osten.

VIII. Das Geheimnis Israels ist nicht hoch, sondern niedrig

Haltet euch nicht selbst für klug – Paulus sagt das noch einmal im nächsten Kapitel und umschreibt es so: habt nicht Hohes im Sinn, sondern lasst euch von den Niedrigen einnehmen. Beides gehört für ihn zusammen: das Geheimnis Israel und das Streben nach unten statt nach oben – geistig und gesellschaftlich. Die Israelgeschichte und die Jesusgeschichte zeigen, dass Gott selbst es so hält, das Niedrige erwählt. Paulus bestaunt und preist im Geheimnis Israels ein Meisterstück der Weisheit Gottes: unausforschbar seine Entscheidungen! unaufspürbar seine Wege! Ihm sei Ehre auf ewig!

Amen.

 

Vier Fragen zur Predigtvorbereitung an Dr. Matthias Loerbroks

1.    Welche Predigtsituation steht Ihnen vor Augen?
Einer Gemeinde, die beunruhigt ist über wachsenden Antisemitismus, über die christlichen Wurzeln auch des nicht mehr christlichen Judenhasses aber wenig weiß, selbst aber auch nicht frei ist von antijüdischen Ressentiments und Klischees, überdies irritiert von der Absage an die Judenmission – welchen Sinn hat es dann, dass wir Jesus den Christus, den Messias nennen? – möchte ich deutlich machen: es ist nicht kränkend, sondern eine frohe Botschaft, dass der Gott Israels sein Volk neben der Kirche und gegen sie aufrechterhält; und dem entspricht dann doch auch eine kirchliche Sendung, eine Aufgabe gegenüber Juden.

2.    Was hat Sie bei der Predigtvorbereitung beflügelt?
Ich fand es hilfreich, dem Geheimnis, das Israel ist, nachzugehen und der Beziehung zwischen mysterion und Sakrament, auch unabhängig vom Nein Israels zum Evangelium von Jesus Christus.

3.    Welche Entdeckung wird Sie weiter begleiten?
Die Aufforderung zu Beginn des Predigttexts, sich nicht auf die eigene Klugheit zu verlassen, taucht ein Kapitel später in etwas anderem Zusammenhang wieder auf. Diese Wiederholung zeigt einen Zusammenhang zwischen dem christlich-jüdischen Verhältnis und der Frage, ob die Kirche geistig und gesellschaftlich nach oben strebt oder sich ans Niedrige hält und damit auch an die Niedrigen, die Erniedrigten.

4.    Was verdankt diese Predigt der abschließenden Bearbeitung?
Ich verdanke meinem Coach die Einsicht, dass Predigten keine Schlusszusammenfassung brauchen.

 

Perikope
16.08.2020
11,25-32